Wie wird die Glasfaser in Mehrfamilienhäuser gelegt?
Hallo Zusammen,
wollte mal fragen, wie eigentlich die Glasfaser in Mehrfamilienhäuser gelegt wird. Bekommt jede Wohnung direkt eine Leitung von der Straße oder wird ein Kabel von der Straße bis z.B. zum Keller des Hauses gelegt und von dort dann ein weiteres Glasfaserkabel in jede Wohnung?
Wird das dann trotzdem als FTTH bezeichnet? Gibt es dann (zumindest in der Theorie) schlechtere Performance?
3 Antworten
Bei uns endet das Glasfaserkabel des Providers im Keller. Von dort aus wurden Glasfasern in die Wohnungen verlegt. Das ist die gebräuchliche Anschlussart für FTTH-Anschlüsse in kleineren Mehrfamilienhäusern, bei uns beispielsweise zwanzig Wohnungen. Das jede einzelne Wohnung eines Mehrfamilienhauses direkt mit einem eigenen Kabel aus der Straße versorgt wird, wäre Unsinn und viel zu aufwändig.
Wird das dann trotzdem als FTTH bezeichnet? Gibt es dann (zumindest in der Theorie) schlechtere Performance?
Ja, das wird als FTTH bezeichnet. Denn genau das ist es doch, die Glasfaser endet so direkt in der Wohnung in einer Glasfaseranschlussdose. Und nein, die Performance leidet nicht darunter. Warum sollte sie?
Im Wesentlichen gibt es drei technologien:
bei kleineren Objekten mit sagen wir 5 oder 7 Wohneinheiten wird für jeden Endteilnehmer eine eigene Node ins Haus gelegt. die Glasfaser TA also die "internetdosen" werden dann in den Wohnungen der Endkunden montiert. Dort kann die Kundschaft ihr Glasfasermodem oder den Glasfaserfähigen Router anschließen. z.B. eine Fritzbox 5590 oder einen Speedport Smart 4 +
Bei größeren Objekten wird ein Glasfaserverteiler installiert. Da die Hauptnode dort allerdings dann WEIT schneller ist als 1 GBit/s ist man auch hier nicht langsamer unterwegs als mit der eigennenen Node.
Ich kenne aber auch persönlich ein Objekt, wo das Internet enthalten ist. Hier hat der Hauseigentümer im Keller nebst einem Business Router ein Hochleistungsglasfasermodem verbaut, und einen Switch dessen Management ein Tempolimit erlaubt. so wohl für Up- als auch für Download.
Die Mieter bekommen ihren Zugang in Form eines Netzwerkanschlusses in die Wohnung. Nicht ganz so schnell wie reine Glasfaser. aber absolut akzeptabel, angesichts der im Vergleich zum eigenenen Anschluss sehr überschaubaren Kosten. Auch für den Vermieter ein Gewinn, denn dieser hatte bislang zur Überwachung der Haustechnik wie Heizung, PV und Blockheizkraftwerk kosten für einen Internetanschluss der nichts anderes als das gemacht hat.
In einem Kabel, dass isn Haus geführt wird sind normalerweise 8 einzelne Glasfasern. D.h. es können 8 Haushalte separat versorg werden. Gibt es mehr haushalte werden entsprechend mehr Leitungen ins Haus verlegt.
Dort werden die einzelnen Glasfasern an einem ONT angeschlossen, der die Lichtsignale in elektronische Signale wandelt. Ab dort geht es über die Kupferleitungen weiter.
Bei Neubauten wird die Glasfaser meist bis an eine zentrale Stelle in jeder Wohnung verlegt und der ONT in der Wohnung montiert.
Nach dem ONT kommt dann z.B. eine Fritzbox die entsprechende LAN und WLAN Anschlüsse bereitstellt.