Wie wichtig sind Worte und Gedanken?

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Stimmt! Du bestimmst mit deinen Gedanken deine Welt. Wenn du denkst, alles ist schlecht, dann ist es so. Wenn du denkst, alles wird gut, dann wird es gut.

Wenn du denkst, aber bei mir funktioniert das nicht - dann funktioniert es nicht bei dir... Es sind immer deine Gedanken...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Achte auf deine Gedanken, denn sie bestimmen deine Realität.

Ich mag solche Aphorismen nicht so gerne.

Mir missfällt schon der Ansatz "DEINE Realität", so als ob es verschiedene Realitäten gebe. Das verwischt die Wortbedeutung in so einer geisteswissenschaftlich verblendeten Art. Gemeint ist doch eher, "denn sie bestimmen, wie du die Welt wahrnimmst". Das wiederum ist eher eine Binsenweisheit.

Auch der Anfang mit den Gedanken ist zumindest zu stark kondensiert. Mit ist viel wichtiger auf "die Gedanken sind frei" zu bestehen. Außerdem setzt der Spruch voraus, dass man seine Gedanken kontrollieren kann und das mag bei rein rationalen Gedanken der Fall sein, bei den eigenen Gefühlen jedoch viel weniger und die bestimmen ja keinen kleinen Anteil der Gedanken.

Insgesamt gefällt mir dieser Aphorismus also nicht so gut.

Das scheint wohl die Kurzfassung einer etwas umfangreicheren Weisheit zu sein:

"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte, achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen, achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten, achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter, achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal!"

https://wiki.zum.de/wiki/Talmud

Ja, klingt nach einer logischen Schlusskette.

Die einzige Frage, die sich mir stellt ist, ob das erste und das letzte Glied robust sind.

"Achte auf deine Gedanken". Ist das Achten auf etwas nicht selbst mit Gedanken verbunden? Wie kann man seine Gedanken mittels seiner Gedanken in die rechte Bahn lenken?

"Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal." Bedeutet Schicksal nicht, dass man eben keinen Einfluss auf dieses hat? Was ist das für ein Schicksal, auf das ich Einfluss nehmen kann? Kontrollierte Orientierung in eine Richtung ist der genaue Gegenbegriff zum Schicksal.

Okey, deinem Spruch muss man zugute halten, dass er nicht vom Schicksal spricht. Er ist nicht zu 100% semantisch deckungsgleich.


Kajjo  03.12.2020, 15:31

Charakter ist auch deplatziert hier, denn der ist wesentlich weniger veränderbar als hier suggeriert wird.

Und ja, Schicksal passt hier nicht rein, aber als Teil von jüdischen, alttestamentarischen Glaubensvorstellungen passt das natürlich schon. Nur entspricht das eben nicht den Tatsachen.

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Wichtiger als die Gedanken die du denkst oder die Worte die du sagst, ist die Diskrepanz zwischen dem was du denkst und dem was du sagst.

Die lügen die wir anderen erzählen, verblassen gegenüber den Lügen die wir uns selbst erzählen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Stimmt schon.... guck dir mal z.b Menschen mit Schizophrenie an.... ihre Realität wird von ihren kranken Gedanken bestimmt..... oder ein Hypochonder..... man kann unter seinen Gedanken leiden....und so bestimmen die Gedanken deine Realität (zumindest einen Teil davon)