Wie werde ich zum Autor?

2 Antworten

Hast du die Geschichte bereits im Kopf? Dann ist es relativ einfach. Du erstellst einen Plot in Stichpunkten. Dafür beginnst du mit einer Zeitleiste. Das heißt, du scheibst das Datum des Starts auf und arbeitest dich in der Zeit immer weiter nach vorn.

Was passiert wann? Welche Personen treten auf? Welche Ereignisse passieren? Wer mit wem und warum?

Ich bin jetzt dabei einen Roman zu schreiben, von dem ich keine Geschichte im Kopf hatte, sondern nur ein sehr interessantes Thema. Es geht um eine kleine Gruppe Jungs, die aus ganz normalen Familien kommen, sich dann aber zu Zuhältern entwickeln. Sie stürzen immer mehr ab in die Kriminalität und am Ende sind fast alle Tot. Weil das aber zu langweilig ist, habe ich ihnen einen weiblichen Helden an die Seite gestellt. Sie wird zur Schlüsselfigur. Aber weil ich sie nicht als die gute Seele darstellen wollte, habe ich sie zur Edelnutte gemacht. Mit ihrer Intelligenz und ihre sexuellen Bedürfnissen macht sie die Geschichte rund. Es ist also möglich, eine Geschichte zu konstruieren. Beim Schreiben merke ich, wie meine Figuren ein Eigenleben entwickeln und wenn das passiert, dann wird es richtig gut.


Cindy073 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 22:17

Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort. Ich habe mehrere Ideen, die ich in die Tat umsetze(n) (möchte). Allerdings habe ich meist nur den Anfang im Kopf. Wenn ich dann anfange die Idee eines Anfangs aufzuschreiben ergänzt sich die Geschichte fast von selbst.

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Fuchssprung  18.06.2024, 06:31
@Cindy073

Genau das meine ich. Wenn man eine Geschichte plottet, dann fallen einem immer mehr Dinge ein. Oft sind sie noch ohne Zusammenhang. Man notiert sich aber sie Schnipsel, die man einfügen möchte und plötzlich hat man eine Person. Sie taucht auf, wie aus einem Nebel und man kann sie fast schon sehen. Ich gebe ihr dann "Fleisch" an den Knochen, indem ich an reale Leute denke, die ich kenne. Deren Charakter projiziere ich auf meinen Protagonisten. Noch ein wenig Aussehen und vor allem ein wenig Bosheit zum guten Charakter hinzu und fertig ist einer meiner Helden.

Dieser Prozess des Nachdenkens, der Inspiration und des Plottens kann sehr lange dauern. Ich habe ja inzwischen schon viele Bücher geschrieben und weiß, wie es sich anfühlen muss, wann eine Geschichte heraus will, wann es so weit ist, dass ich sie erzählen kann. Erst wenn ich merke, dass es so weit ist, fange ich an, sie zu schreiben. So lange bis es so weit ist, schreibe ich kein einziges Wort im Text, sondern halte mich nur an den Plot.

Fange ich zu früh an, ist die Story nicht ausgereift. Sie muss also in meinem Kopf heranreifen und wachsen. Wenn ich zu früh anfange zu schreiben, dann fallen mir mitten drin noch 1000 Ideen ein und dann muss ich alles wieder umschreiben, weil ich nicht auf die guten Sachen verzichten will. Darunter leidet die Geschichte aber. Deshalb ist es besser, wenn ich warte, dass ich wirklich alle Zutaten zusammen habe. Man fängt ja auch kein Gericht an zu kochen, wenn man nicht alles beisammen hat.

Wenn ich das Buch dann fertig habe, lasse ich es auf meiner Festplatte liegen. Dort muss es "reifen", wie guter Wein. Jetzt fallen mir immer noch Kleinigkeiten ein, die ich leicht hinzufügen kann. Nach ein paar Wochen lese ich mir dann die Geschichte noch einmal durch und manchmal entdecke ich darin, einen Bock, den ich geschossen habe und ausbessern muss. Wenn ich die Geschichte mehrmals gelesen habe und kaum noch etwas daran auszusetzen habe, höre ich sie mir an. Ich lasse sie mir von diesem Programm vorlesen. https://ttsreader.com/de/

Das ist etwas ganz anderes, als wenn ich sie mir durchlese. Ich finde damit noch einmal ein paar Fehler, die beim Lesen niemals gefunden hätte. Zum Schluss jage ich alles durch ein Rechtschreibprogramm. https://rechtschreibpruefung24.de/

Erst wenn sie wirklich rund ist, wenn ich sie poliert habe und sie glänzt, lasse ich Tageslicht an meine Geschichte.

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Autor bist Du in dem Sinne ja schon.

und alle die meine Texte bis jetzt gelesen haben sagen das sie gut sein.

Hm, kommt jetzt darauf an, wer das gelesen hat und wie viel Ahnung diese Leute haben. Sie sollten auf jeden Fall besser in Sachen Grammatik und Interpunktion besser sein als Deine Frage.

Nun möchte ich den nächsten Schritt wagen ...

Besorg Dir einen (mehrere) gute Bücher übers Schreiben.

Werde Mitglied in einem guten (!) Schreibforum.

Mach mit bei Ausschreibungen (Anthologien), dann bekommst Du einen Eindruck, wie gut Deine Geschichten sind (und ein Erfolgserlebnis, wenn sie veröffentlicht werden).

Ansonsten sollte Dir klar sein, dass nicht einmal 5 % der Autoren, die von einem Verlag verlegt werden (!) von ihrer Schreiberei leben können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Silvalis  15.06.2024, 11:09

Was sind z.B. gute Schreibforen?

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ruhrgur  15.06.2024, 11:30
@Silvalis

Alle Foren die Urheber- und Markenrechtsverletzungen ungestraft dulden schon einmal nicht ;-)

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tinalisatina  15.06.2024, 15:00
@Silvalis

Sehr gute Frage. Ich kann nur eines empfehlen, das wäre Federteufel. Aber da muss man schon ein wenig Erfahrung haben mit dem Schreiben.

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