Wie werde ich ein besserer Verlierer?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Naja wenn du ja schon selbst weißt dass es kindisch ist, dann ist das ja schonmal ein guter Schritt. Du darfst die Dinge um die es geht einfach nicht so wichtig nehmen und dir am besten etwas vorstellen, dass wichtiger ist, z.B. die Freundschaft zwischen dir und dem Gewinner und dass der Abend wohl noch ziemlich schön ausgehen kann wenn du die Niederlage jetzt einfach wegsteckst ;)

An sich verliert ja keiner gern ;)


Implord 
Beitragsersteller
 06.11.2015, 22:52

1. Ein Problem ist, dass ich immer recht gut in Selbstkritik bin, wenn ich mich gerade nicht doof verhalte. In solchen Momenten vergesse ich allen Sinn und Verstand.

2. Es geht nicht um Spiele. Es geht um... andere Dinge. Darum, wer die Chance bekommt, Großes zu erriechen und zu leisten. Darum, wer sich unterordnen muss. Darum, ob einem Vertrauen oder Respekt entgegengebracht wird.

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Sonnenscheinili  06.11.2015, 23:07
@Implord

Ok, also 1. habe ich nicht so richtig verstanden. Du bist gut in Selbstkritik? Wie meinst du das? Es ist doch gut wenn du dir selbst kritisch gegenüber stehst

Und zu zweitens: du bist also recht eifersüchtig, hab ich das richtig verstanden? Das Leben läuft natürlich nicht immer ganz fair, das weiß wohl jeder, der nicht mit Hilfe von finanziellen Mitteln alles erreicht, was er sich vorstellt. Im Endeffekt musst du einfach darauf stolz sein was du schon erreicht hast und auf welchem Weg. So wie ich das jetzt verstanden hab, war der Weg anscheinend nicht einfach und genau das musst du dir vor Augen halten. Hätte das ein jeder geschafft? Du musst stolz sein auf das was du geschafft hast

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Implord 
Beitragsersteller
 07.11.2015, 23:42
@Sonnenscheinili

1. Was ich meine ist, dass ich später immer zurückblicke und denke "Oh Gott, was bin ich für ein A****?". Aber WÄHREND der Moment andauert, kann ich das nicht, Zorn und Selbstgerechtigkeit verdrängen Sinn und Verstand und ich handle wie ein kleines Kind.

2. Es ist weniger Eifersucht. Ich beneide andere nicht um was sie haben, ich hasse es einfach, wenn man an etwas arbeitet und den Preis am Ende an Leute verliert, denen er einfach zufällt. Man reißt sich den Hintern auf, man plant, man beeinflusst Leute und dann, im entscheidenden Gespräch meint jemand "Hey, warum wählen wir stattdessen nicht den Typen dort drüben? Der ist viel besser." Und ja, dieser Mensch war für den Job besser geeignet, aber er hat nie darum gebeten, nie etwas dafür getan, während ich zwei Jahre darum gekämpft habe. Und diese Art von Rückschlag kann ich nicht ab. Wenn ich verliere, mich dabei einerseits ungerecht behandelt sehe, mich andererseits aber nicht verteidigen kann.

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Mit was für einer Mentalität kann man Niederlagen und Fehlschläge besser verkraften?

Ganz einfach:

Mit der Einsicht, dass man aus Niederlagen viel mehr als aus Siegen lernen kann.

Ich habe das oft erlebt.

Wann immer ich am Boden lag, habe ich darüber nachgedacht, WARUM mir das passiert ist.

Ich habe immer die richtige Antwort auf meine eigene Frage gefunden - und damit das Tor dafür aufgestoßen, es beim nächsten Mal besser zu machen :)


Implord 
Beitragsersteller
 06.11.2015, 22:51

Und wenn es kein nächstes Mal gibt? Ich habe kein Problem beim Sport zu verlieren, oder beim Schach, aber wenn ich hart auf etwas hinarbeite, über längere Zeit, und dann verliere ich gegen andere oder bekomme meinen Willen nichts... Tja...

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Zieh deinen Spaß bei Spielen nicht aus dem Gewinn am Ende, sondern aus dem Spiel selbst. Ich finde es lustiger, wenn andere gewinnen. Ich guck halt einfach gern anderen beim Freuen zu. Das wird dann noch mal ne Stufe besser, wenn man Kinder hat und ihnen Spiele beibringt. Erstens willste natürlich auch nicht, dass die schlechte Verlierer werden und zweitens macht es einfach Spaß, wenn sie sich freuen. Das lässt sich ziemlich gut auch auf Freunde übertragen. (Klappt leider nicht, wenn deine Freunde "schlechte Gewinner" sind...)


Implord 
Beitragsersteller
 06.11.2015, 22:51

Und wenn es kein Spiel ist?

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Zyrober  06.11.2015, 23:15
@Implord

Dann kannste das in Spielen gelernte Verhalten anwenden.

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Implord 
Beitragsersteller
 07.11.2015, 23:43
@Zyrober

Ich fürchte, das kann ich nicht.

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Scren  06.11.2015, 22:21

Wow bemerkenswerte Einstellung, würde bei mir nie funktionieren. Ich "spiele" um zu gewinnen, alles andere wäre es nicht wert sein Bestes zu geben.

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Genauso war ich auch mal und bin es teilweise noch immer.. Ich muss oft bei einer Niederlage an "Survival of the fittest" denken, ich lenke die Enttäuschung und auch die Aggression von meinem Gegenspieler ab und mache klar, dass diese Niederlage wegen mir passiert ist. Da gibt es keine Ausreden wie "Der Gegner hatte Glück, ich bin schlecht drauf usw." Dann musst du eben so gut werden, dass auch wenn der Gegner Glück hat, du noch immer gewinnst. (Das sage ich immer zu mir) Erst wenn du akzeptierst das Menschen in gewissen Sachen besser sind wie du, kannst du anfangen zu wachsen und dann doch siegen. Seit meiner Einstellungswechsel packt mich bei einer Niederlage ein ziemlicher Ehrgeiz, ich bin fast froh und sehe das ganze als Möglichkeit mich zu verbessern. Das bezieht sich bei mir in jedem Lebensbereich, nicht nur auf den Sport.

Sorry für den langen Text, ich hoffe ich konnte helfen :)


Implord 
Beitragsersteller
 06.11.2015, 22:50

Nur, wie gewinnt man alleine gegen dreißig Leute?

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Scren  06.11.2015, 22:54
@Implord

Könntest du mir sagen um was es konkret geht?

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Implord 
Beitragsersteller
 07.11.2015, 23:48
@Scren

Um eine Wahl im Schülerrat. Ich habe bei einer Wahl verloren. Nein, ich habe weniger verloren, als das ich unmittelbar vor Beginn der Wahl per Mehrheitsentscheid als einziger Anwesender von der Wahl ausgeschlossen wurde. Als einziger von dreißig Menschen.

Es ging darum eine Gruppe aus Unter-Mittel- und Oberstufenschülern zu erstellen. Dabei sollte es zwei Oberstufenschüler geben, die in die Gruppe kommen und ich hatte wirklich lange auf einen dieser beiden Plätze hingearbeitet und dann meint jemand "Hey, nehmen wir doch einfach die beiden Schulsprecher, die haben ja eh die meiste Joberfahrung". Und die Lehrer nickte, machten einen Haken und alles war weg. Alles worauf ich so lange hingearbeitet habe. Und als ich mich beschweren wollte, fingen die Leute an, über mich zu lästern und mich runterzumachen und eventuell habe ich sie angefahren und bin aus der Versammlung gestürmt.

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