Wie waren in früheren Warmperioden rings um Mittelmeer die Ernten?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Pflanzen LIEBEN Wärme und Regen. Kommt dann noch CO2 als Dünger dazu, kommt es zu besonders guten Ernten. Das war schon damals so, siehe z.B.

https://nachhaltigkeit-wirtschaft.de/klimaveraenderung-und-das-roemische-reich-ein-blick-in-die-vergangenheit/

Während der Blütezeit des Römischen Reiches herrschte ein warmes Klima, das die Landwirtschaft förderte.
Klimaänderungen [Abkühlung] und Dürren [Folge der Abkühlung] im 3. Jahrhundert führten zu Ernteeinbußen und wirtschaftlichen Krisen.
Der Klimawandel [Hungersnot durch Abkühlung] trug zur Völkerwanderung bei, was das Römische Reich weiter schwächte.

Jede Abkühlung zu der Zeit führte komischerweise auch zu Pestpandemien.

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/archaeologie/klimawandel-hat-im-roemischen-reich-drei-pandemien-verursacht-13378638

Das Römische Klimaoptimum mit einem warmen und stabilen Klima begann demnach im 2. Jahrhundert v.Chr. Ab dem Jahr 100 folgte eine kühle Phase, die ab dem Jahr 215 in ein stark schwankendes Klima mit kalten und trockenen Zeiten überging. 540 folgte dann eine kleine Eiszeit mit starken Kälteperioden. Laut den Klimadaten fielen die drei Pandemien der römischen Antike in Klimaphasen mit einer signifikanten Abkühlung. Die Antoninische Pest und Cyprianische Pest begannen während kurzen, aber starken Kältepulsen und die Justinianische Pest begann mit der kleinen Eiszeit.

Siehe auch

https://www.welt.de/geschichte/article149773123/Erderwaermung-bescherte-Roemischem-Reich-fette-Jahre.html

Für die Menschen der Antike waren Warmzeiten dagegen Garanten für gute Ernten. Kälte bedeutete Hunger, Not und Invasionen. […] Kein Wunder deshalb, dass Historiker bisher noch alle wärmeren Perioden, die der stete Klimawandel den Menschen immer wieder bescherte, als „Klimaoptimum“ bezeichnen – eine Sprachregelung noch aus der Zeit, bevor die Klimadebatte heiß lief. […] Warmzeiten in der Geschichte sehen Historiker dagegen eher positiv. Tacitus erfreute sich des „Römischen Klimaoptimums“, die Zeit 1000 Jahre später wird als das Mittelalterliche Optimum geführt.

Siehe auch

https://de.wikipedia.org/wiki/Optimum_der_R%C3%B6merzeit

Als Optimum der Römerzeit (auch Römische Warmzeit oder Klimaoptimum der Römerzeitengl. Roman Climate Optimum, RCO[3]) werden in verschiedenen Periodisierungen der Klimageschichte klimatische Verhältnisse in Zeiträumen bezeichnet, die einige Jahrzehnte oder Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung beginnen und irgendwann zwischen dem zweiten und fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung enden. Räumlich sind damit in der Regel die Klimaverhältnisse des Mittelmeerraums und Europas, gelegentlich auch des Nordatlantikraums oder anderer Teile der Welt gemeint. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf das Römische Reich, dessen Kaiserzeit (27 v. Chr. – 284 n. Chr.) größtenteils in diese Zeiträume fällt. Häufig wird ein Zusammenhang zwischen den klimatischen Verhältnissen und den als prosperierend angesehenen Verhältnissen im Römischen Reich jener Zeit hergestellt.
Der Klimatologe Christian-Dietrich Schönwiese entwarf 1979, unter Rückgriff auf Arbeiten von Hubert Lamb und Hermann Flohn, eine Periodisierung der Klimageschichte des Holozän. Darin kennzeichnete er mit dem Begriff „Optimum der Römerzeit“ – unter Verweis auf die Klimaverhältnisse im Alpenraum und in Nordafrika – eine Epoche von 300 v. Chr. bis 400 n. Chr. als niederschlagsreich und ähnlich warm oder wärmer als die Mittelalterliche Warmzeit.

Es kann keinen Zweifel geben, dass besonders warme Jahrzehnte und Jahrhunderte stets zu besonders guten Ernten geführt haben.

Damals herrschten keine anderen Naturgesetze als heute. Auch heute hat die globale Erwärmung der Menschheit eine deutlich vergrößerte Welternte beschert. Siehe meine Antwort hier

https://www.gutefrage.net/frage/tierwohl-oder-klimawandel#answer-558389819

Bei genauer Analyse der Daten hat die globale Erwärmung auch nicht zu mehr Extremwetterlagen geführt.

https://eike-klima-energie.eu/2023/10/17/extremwetter-klimaforscher-sollten-den-ipcc-bericht-lesen/

Warum sollte das damals anders gewesen sein?


MahmutGunes 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 18:51

Also gab es immer gute Ernten wenn es warm war. Warum wird dann heute so vor dem Klimawandel gewarnt?

2
NostraPatrona  16.08.2024, 23:13
@MahmutGunes

Nicht alle Auswirkungen der globalen Erwärmung sind positiv. Z.B. gibt es jedes Jahr mehr Hitzetote. Weltweit gibt es zwar noch immer mehr Kältetote als Hitzetote, aber in Deutschland ist es anders herum. Früher konnten nur die reichen Leute ihre Wohnungen ordentlich heizen, da gab es mehr Kältetote (bezogen auf die Bevölkerungsmenge) als heute.

Außerdem fällt die Hauptregenperiode nicht mehr in die Hauptvegitationsperiode. Und es gibt noch lange im Jahr Kälteeinbrüche. Deshalb haben sich in Deutschland die Ernten nicht wesentlich verbessert.

Der aktuelle Klimawandel hat Vor- und Nachteile. Zur Römerzeit und im Mittelalter überwogen die Vorteile deutlich. Heute, dank besserer Heizungen, überwiegen die Vorteile nur noch geringfügig.

2
Schwuttcke  19.08.2024, 18:27
@NostraPatrona
Weltweit gibt es zwar noch immer mehr Kältetote als Hitzetote, aber in Deutschland ist es anders herum

Kommt drauf an, was man unter "Kältetote" versteht. Versteht man darunter Leute, die erfrieren, hast Du sicherlich Recht, das passiert heute hierzulande "nur" noch Obdachlosen. Nimmt man aber die Zahl derjenigen, die an den indirekten Folgen von Kälte sterben, z.B. durch Grippe, Infektionen, Lungenentzündung, Herzkreislauf, etc. pp, gibt es zig mal mehr Kältetote als Hitzetote.

https://de.statista.com/infografik/20561/sterbefaelle-in-deutschland/

0

In der Antike galt das Alte Ägypten als die Kornkammer des Römischen Reiches. Die ägyptische Getreideflotte lieferte rund ein Drittel des allein in Rom benötigten Getreides. Das erforderte eine Kontrolle der Provinz durch zuverlässige Verwalter.

Auch die Sahara ist einst grün gewesen.

Kornkammer - Wikipedia

Woher ich das weiß:Hobby

https://nachhaltigkeit-wirtschaft.de/klimaveraenderung-und-das-roemische-reich-ein-blick-in-die-vergangenheit/

Der Artikel bleibt allerdings sehr allgemein gehalten, ohne nähere Angaben.

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/archaeologie/klimawandel-hat-im-roemischen-reich-drei-pandemien-verursacht-13378638

Dieser Artikel wird etwas genauer. Vielleicht beantwortet das deine Frage zumindest zum Teil.

Der in dem zweiten Artikel angegebe Link führt zu den wissenschaftlichen Daten, die allerdings auf Englisch veröffentlicht sind:

https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1033

Woher ich das weiß:Recherche

MahmutGunes 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 18:51

Also gab es immer gute Ernten wenn es warm war. Warum wird dann heute so vor dem Klimawandel gewarnt?

2
neugierig131  17.08.2024, 09:09
@MahmutGunes

Weil der Klimawandel nicht einfach bedeutet, dass es wärmer wird (und damit bessere Ernten gibt), sondern dass sich komplette Klimazonen verändern, und diese Veränderungen von Wetterextremen begleitet werden.

Zum Beispiel wird sich der komplette Mittelmeerraum in Richtung des Klimas, das heute in Nordafrika herrscht (Hitze, Wüste, Dürre) entwickeln (vermehrt Waldbrände und Wasserknappheit, Viehzucht erschwert, Ernteausfälle,...), derzeit schon teils sichtbar in Sizilien und Griechenland, während Mitteleuropa mit höheren Niederschlagsmengen rechnen kann, die allerdings auch eher in Extremen auftreten (Sturzregen, Hochwasser, Hagel, abstürzende Felshänge,...), derzeit schon teils sichtbar in Deutschland (Ahrtal etc), Österreich, Norditalien. Auch die Passat-Winde/ Windströmungen auf der Erde sind einem Wandel unterzogen. In Zeiten der Veränderung prallen extremere Luftmassen aufeinander als in stabilen Zeiten, das führt zu heftigeren Tornados, Hurrikans, Gewittern, etc.

Durch Erwärmung schmilzt Gletschereis mehr als "normal" im Jahresverlauf, das Süßwasser fließt dann in das Salzwasser (Meer) und das Meer erwärmt sich insgesamt. Durch diese Veränderungen kann es zum einen zum Anstieg des Meeresspiegels insgesamt kommen (weniger Wasser in der Landmasse gebunden, warme Flüssigkeiten dehnen sich im Volumen stärker aus als kalte), zum anderen verändert sich die Meeres-Tierwelt dadurch, teils heute schon sichtbar durch vermehrte Quallen / Algen und Rückgang der Fischbestände (die Überfischung tut hier ihr Übriges dazu).

Die Prognose für die "Weltbevölkerung" lautet vereinfacht ausgedrückt: die habitablen Zonen (in der Menschen gut leben können) verringern sich weltweit aufgrund der Prozesse des Klimawandels künftig. Damit wird es insgesamt "enger" und vermutlich mehr "Kampf" um die besten Plätze (zum Leben) geben. Einzelne Gegenden profitieren sicher vom Klimawandel, für die meisten bedeutet er jedoch negative Auswirkungen (zum Beispiel haben sich die kleinen Inselstaaten bereits zusammengeschlossen und gegen ihren Untergang protestiert). Deswegen halten die meisten Menschen den Klimawandel für nicht positiv.

2

Klimageschichte

Erderwärmung bescherte Römischem Reich fette Jahre

Heute gilt der Klimawandel als Ursache globaler Katastrophen. Für die Menschen der Antike waren Warmzeiten dagegen Garanten für gute Ernten. Kälte bedeutete Hunger, Not und Invasionen.

In früheren Warmperioden, wie der Römerzeit oder dem Mittelalter, erlebte die Region um das Mittelmeer oft eine Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge. Die wärmeren Temperaturen und längeren Wachstumsperioden führten zu:

Bild zum Beitrag

Höheren Erträgen: Getreidearten wie Weizen und Gerste konnten in größeren Mengen angebaut werden.

Vielfalt der Kulturen: Die wärmeren Bedingungen ermöglichten den Anbau einer breiteren Palette von Pflanzen, einschließlich Wein, Oliven und Obst.

Wirtschaftlicher Aufschwung: Die verbesserten Ernten trugen zur wirtschaftlichen Stabilität und zum Wachstum der Städte bei, was den Handel und die Bevölkerung förderte.

Allerdings gab es auch Herausforderungen, wie Wasserknappheit in trockenen Jahren oder Übernutzung des Bodens, die die Erträge beeinträchtigen konnten.

Erderwärmung bescherte Römischem Reich fette Jahre

Woher ich das weiß:Recherche
 - (Geschichte, Europa, Klimawandel)

MahmutGunes 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 18:52

Also gab es immer gute Ernten wenn es warm war. Warum wird dann heute so vor dem Klimawandel gewarnt?

1

Bei den Römern, war es eher kälter !!

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Tja Frührentner haben halt ne Menge Zeit ... !
 - (Geschichte, Europa, Klimawandel)

MahmutGunes 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 18:54

Da vertust du dich. Es gab aber weniger Regen, weil die Römer für ihre Gebäude und Schiffe so viel Bäume gefällt haben.

1
MahmutGunes 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 19:05
@alaskamusher

Finde ich auch komisch. Alle schreiben das die Ernten gut waren. Ich habe aber auch schon gelesen das es weniger geregnet hat weil die Römer Sizilien abgeholzt haben. Die relative Dürre hat wohl nicht so viel geschadet wie die Wärme geholfen hat.

1
MahmutGunes 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 19:29
@alaskamusher

Je wärmer, je besser. Aber Wasser und CO2 brauchen Pflanzen noch mehr.

2