Wie war es damals, im geteilten Deutschland und Berlin zu wohnen?

7 Antworten

Ich habe so das leise Gefühl, du sammelst hier Informationen für ein Referat oder so. Das ist auch vollkommen okay. wäre wenn halt eben schön, wenn du das erwähnst.

Warum? weil wir dir dann vielleicht noch gezielter helfen können.

Ich muss leider gestehen, dass ich noch zu jung bin. Als die Mauer fiel, war ich rund 400 km von der Mauer entfernt und gerade mal rund 50...Monate alt.

Was mir allerdings aufgefallen ist, weil du ja auch nach den Öffis und so gefragt hast, vor der Erfindung von Smartphone und (a)sozialen Medien wurde mehr mit einander komuniziert. die Busse und Bahnen waren zu Weiilen auch Treffpunkt zur Kommunikation.

Zu jenen Leuten, die der Meinung sind, dass durch Facebook, Insta und CO alles besser geworden ist:

Ihr irrt euch gewaltig!

zu jenen Leuten, die meinen, es war alles besser, bevor es diese Sachen gab:

Ihr irrt euch gewaltig!

Es hat sich eben einiges geändetrt, Manches ist besser geworden, manches aber auch schlechter.

Ich hoffe, dass dir das was ich gecshrieben habe trotzdem ein wneig für deine hausaufgaben helfen kann

lg, Anna


Dominik3432573 
Beitragsersteller
 29.07.2023, 10:33

Ich habe Interesse an das Leben von früher, weil ich es mir nicht vorstellen kann, denn ich bin erst 2004 geboren

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Ich bin gebürtiger "West-Berliner"...mit allen Vor- und Nachteilen! 😉

In Berlin (West) hat man damals nur von der trennenden Mauer etwas gesehen bzw. bemerkt, wenn man entweder direkt an Dieser wohnte bzw. man Sie beim Arbeitsweg streifte, oder mit dem PKW etc. über die "Transitstrecken" nach "Westdeutschland" fahren wollte. Zumindest im Großen+Ganzen war es so. Die Stadt war eben zu groß um die Mauer ansonsten öfter zu sehen! Das meine ich natürlich nur visuell, denn im Gedanken hatte man die Mauer natürlich schon öfter, besonders wenn man Verwandte "Drüben" hatte!

Als Kind war die Situation für mich eben gelebte Realität. Und da man sehr viele Dinge im Bund für Berlin subventionierte war das Leben en gros auch nicht so teuer dort. Später bekam man ja auch noch als Berufstätiger über den Lohnstreifen die sogenannte "Berlinzulage". Insg. war für mich und meine Familie das Berliner Dasein völlig normal und hauptsächlich nur nervig, wenn man zur Bundesrepublik hin- und herreisen wollte. Leibliche Verwandte hatte ich ja im "Osten" nicht.

Gut, das ist sicher jetzt sehr verkürzt wiedergegeben...würde sonst den Rahmen hier sicher sprengen...😉 Ich bin aber froh, daß die Mauer letztlich doch fiel!😊👍🤗🤩

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ZiegemitBock  29.07.2023, 15:51

Und nicht vergessen, dass wer in West-Berlin lebte, keinen Wehrdienst ableisten musste!

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Marionetto  29.07.2023, 18:18
@ZiegemitBock

Ja, man "durfte" ja lt. "4-Mächte-Status" nicht! Ich hatte "die Gnade der dortigen Geburt"...🤭

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Ich hab als Kind die DDR noch miterlebt, da muss ich fairer Weise sagen, war es jetzt nicht so schlimm, eher sogar gut. Je älter man wurde desto mehr bekam man auch die Einschränkungen zu spüren. Also groß werden wollte ich da nicht.


ZiegemitBock  29.07.2023, 09:21

Als Kind kommt man, wenn man nicht hungern muss oder verfolgt wird, in jedem Regime zurecht.

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IceT1701  29.07.2023, 09:26
@ZiegemitBock

Also ich sehe es so, die DDR war ohne Frage ein Unrechtsstaat aber davon gibt's viele auf der Welt. Wenn man danach vergleicht, war die DDR sogar relativ OK. Ich kann mich jetzt an keine Massenerschießung erinnern, Sippenhaft oder dass ein Soldat vor der Tür stand und dich ausgeraubt hat. Aber nicht so schlecht zu sein wie die anderen ist jetzt auch kein Zeugnis das positiv aussieht. Freiheit sieht anders aus.

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ZiegemitBock  29.07.2023, 09:44
@IceT1701

Jein. Sippenhaft fand durchaus statt. Wenn ein Familienmitglied "rübermachte", kam der Rest der Verwandtschaft in Schwierigkeiten. Dir konnte da die gewünschte Ausbildung/Studium versagt werden etc.

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IceT1701  29.07.2023, 09:51
@ZiegemitBock

Das kann vor, aber keine Haft. Nord Korea war es halt nun noch nicht.

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ZiegemitBock  29.07.2023, 10:08
@IceT1701

Sippenhaft bedeutet ja auch nicht Haft, sondern Haftung. Sippenhaftung im ursprünglichen Sinne bedeutete die Pflicht der engeren oder auch weiteren Verwandtschaft, für die Schuld eines oder mehrerer Angehöriger einzustehen, insbesondere dann, wenn der Schuldige nicht zur Verantwortung gezogen werden konnte.

Haftpflicht bedeutet ja auch nicht, dass man verpflichtet wird, sich in Haft zu begeben... ;-)

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IceT1701  29.07.2023, 10:16
@ZiegemitBock

Naja wenn du es unbedingt mit dem Duden begründen möchtest bitte. Wir müssen uns ja nicht um einzelne Wörter prügeln, die Aussage bleibt ja bei uns beiden die gleiche.

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ZiegemitBock  29.07.2023, 11:03
@IceT1701

Richtig. Die Familie erhielt Nachteile, wenn ein Familienmitglied republikflüchtig wurde. Das hat viele auch vom Verlassen des Landes abgehalten.

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Als ich Kind war war die Zonengrenze nur 20km weit weg oder so...

Mit Zaun und Selbstschussanlagen und all dem...

...ich hab noch nie - bis heute - so ne stille gespenstische Landschaft erlebt (es war alles ok und niemand zu sehen - aber zu wissen, dass dieser Zaun alles aufhält, was drüber will...)

Insofern ja natürlich BRD - wobei man sich ansonsten als Kind nicht viel bei gedacht hat...

Viel später erzählten Kollegen, die von "drüben" kommen dass man dort z. B. für jeden Besuch rein oder raus aus dem Gebiet an der Grenze einen Passierschein bräuchte, dass sich Eltern öffentlich entschuldigen mussten wenn die Kinder Schweinchen schlau im TV guckten (Westfernsehen war verboten und kleinen Kindern rutscht aber schon mal was raus...)

... aus heutiger Sicht vllt. Kinkerlitzchen, aber diese ewige Bespitzelei und Gängelei hätte mich denke ich sehr belastet...

Ich bin in Niedersachsen in einem Ort direkt an der Grenze aufgewachsen, und da ich die Situation nicht anders kannte, habe ich mir als Kind auch keine großen Gedanken darüber gemacht.

Dass dort eine Grenze war, die man nicht übertreten durfte, habe ich früh gelernt, aber das war es dann auch für mich. Die Hälfte der Umgebung war praktisch nicht erreichbar, aber das war eine Tatsache, die man einfach hingenommen hat. Auf den gesperrten Straßen in die DDR konnte man prima Radfahren, und viel Durchgangsverkehr hatten wir dadurch auch nicht.

Dass es auch eine Zeit ohne diese Grenze gab (bzw. als diese Grenze eine reine Verwaltungsgrenze war, die kein echtes Hindernis darstellte), wusste ich zwar aus Erzählungen meiner Eltern (und später aus dem Geschichtsunterricht), aber das waren für mich Berichte aus einer Zeit, die gefühlt ähnlich weit entfernt war wie Napoleon.

Entsprechend groß war mein Erstaunen im Herbst 1989, als die Grenze auf einmal durchlässig wurde, jahrzehntelang gesperrte Straßen wieder hergerichtet und freigegeben wurden, und meine Gefühle, als ich das erste Mal in den Nachbarort (im heutigen Sachsen-Anhalt) gelaufen bin, kann ich nicht beschreiben. Dass die DDR aber schon ein Jahr später nicht mehr existieren würde, konnte ich mir da noch nicht vorstellen.


Nomex64  29.07.2023, 14:26

Und mit der Zonenrandförderung ließ es sich dort auch aushalten. 😉

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Rolf42  29.07.2023, 14:42
@Nomex64

Das habe ich zwar als Kind noch nicht wahrgenommen, aber diese Förderung war sicherlich ein Grund dafür, dass es uns wirtschaftlich recht gut ging, und auch die Kommunen in der Region genug Geld für Investitionen in öffentliche Einrichtungen hatten, von denen dann später aus Geldmangel viele geschlossen und verkauft oder aufgegeben werden mussten.

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