Wie war die Schule in den Jahren 1980 bis 2010?

4 Antworten

Aus den Fragen, die hier gestellt werden, entnehme ich, dass es in Clausuren keinerlei Überraschungen mehr gibt, sondern es wird offensichtlich alles vorgegeben, so dass man es nur noch reinpauken muss,

Zu meiner Zeit war das nicht der Fall. Wir wussten nicht bereits Wochen vorher, wann eine Arbeit geschrieben wurde und was gefragt werden würde. Man musste sich überraschen lassen. Und die Überraschung war oft unangenehm.

Und im mündlichen Abitur wusste ich nicht vorher, welches Fach geprüft werden würde. Es konnte ALLES sein. Ich wäre auch im Traum nicht auf die Idee gekommen zu fragen; darf der Lehrer das verlangen? Ja sicher, durfte er.

Allerdings gab es auch das Bulimielernen nicht. Ich hatte nicht für jedes FAch ganze Ordner, deren Inhalte ich mir reinziehen musste - im Sinne von Auswendig lernen. Wir mussten die Inhalte der Fächer einfach VERSTANDEN haben. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Aus den heutigen Erzählungen von Abiturienten gewinne ich immer den Eindruck, dass heute nur noch Inhalte gepaukt werden, aber nicht mehr das Lernen, wie man lernt.

Kein Wunder, dass es bei den Paukmaschinen vor Einsern nur noch wimmelt. Einser, die letztlich aber doch nichts wert sind, wenn man mal ehrlich ist.

Ich bin Mitte der 80iger eingeschult worden. Unsere Klassenlehrerin war so ein richtiger „Vorkriegsknochen“. Die Klassenarbeiten wurden der Reihe nach ausgeteilt - die guten zuerst, die schlechten zuletzt. So konnte jeder immer sehen, wie gut oder schlecht es gelaufen ist 😬. Unsere Klassenlehrerin hat auch offen gesagt, dass aus ihrer Sicht aus jemandem nichts werden würde - pädagogisch sehr wertvoll. Ansonsten wurde durchaus mit Schlüsselbund und Kreide geworfen oder Schüler in die Ecke gestellt.
Die Grundschulzeit war somit ziemlich mist.
Was mich als Linkshänder wahnsinnig gestört hat waren die Noten für Schönschrift und schöne Mappen. Eigentlich eine Note zum aufbessern, die mich aber regelmäßig noch weiter runtergezogen hat.

In OS, Realschule und Gymnasium hatte ich soweit anspruchsvolle aber auch recht gerechte Lehrer.
Nur waren die meisten ziemlich „gebrainwasht“ wir haben - egal in welchem Fach - den Holocaust bis zum erbrechen durchgenommen. Eigentlich haben wir gar kein umfassendes Geschichtsbild vermittelt bekommen.


Ninja147 
Beitragsersteller
 29.05.2022, 12:29

Vielen Dank

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Schule kam vor allem weitgehend ohne digitale Medien aus. Es wurde viel mehr gelesen und in die Tiefe diskutiert. Mit Texten, die ich damals gelesen habe, hätten meine Schüler heute Schwierigkeiten. ( Dafür gibt es andere Kompetenzen auf die heute mehr Wert gelegt werden.) Präsentation/ Referate waren seltener, dass hat man wenn überhaupt mit einem Plakat oder mit Projektorfolien gemacht. PowerPoint gab es noch nicht, Internet war gerade mal erst erfunden, aber nicht so weit verbreitet. Zum Recherchieren ging man in die Bibliothek (Wie man mit Hilfe einer Bilbliothekskartei ein Buch findet , muss man heute nicht mehr wissen.) Lehrer hatte ich strenge und lockere. Grundsätzlich hatte man aber mehr Respekt vor Erwachsenen und der Umgangston war höflicher. Man trug Joggings nur im Sportunterricht.

Abiturjahrgang 1996

Ich weiß ja nicht wie die Schule heutzutage ist, ich bekomme aber immer nur mit, das viele sich die einfacheren Zeiten von vor 20 Jahren wünschen. Ich ging von 1995 bis 2005 zur Schule. Handys, soziale Medien und Selbstdarstellung gab es damals nicht so. Mobbing gab es zwar auch, allerdings fand das nicht zusätzlich im Internet statt. Ob die Lehrer streng waren oder die Schule schwer, kann ich im Vergleich zu heute nicht sagen. Man bekommt immer nur zu hören dass die heutigen Schüler viel zu unselbstständig sind (was man hier ja oft sieht) und dass das schulniveau sinkt weil zuviel leute abitur machen können. Es gab auch bei mir strenge und lockere Lehrer. Ich würde aber sagen, dass die Schule im Vergleich zu heute schwerer war.