Wie viel Verantwortung haben wir gegenüber Kollegen, die ihre Probleme selbst verursachen??

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Als Betriebsratsmitglied würde ich ihm selbstverständlich Hilfe anbieten. Die Entscheidung, diese anzunehmen, liegt allerdings bei ihm.

Nja zusehen bis der Kollege nen Burnout hat und versucht wird die Aufgaben anderen zu zu schieben ist sicher nicht hilfreich. Irgendwann ist man selbst potentiell derjenige dem die Arbeit zugeschoben werden soll.

Man kann sich, sofern man nicht führungsverantwortung hat, natürlich nicht zwischen die Person und den Aufgabenverteiler stellen aber man kann absolut mit der Person reden, diese unterstützen und ratschläge geben. Man kann ebenso die eigene Sorge zu einem gemeinsamen Chef kommunizieren.


Inkognito-Nutzer   11.01.2025, 22:10

"Irgendwann ist man selbst potentiell derjenige dem die Arbeit zugeschoben werden soll." Das ist tatsächlich schon passiert, dann habe ich das einfach runterfallen lassen, was ich nicht geschafft habe.

dieLuka  11.01.2025, 22:18
@Inkognito-Beitragsersteller

Kann aber auch nicht jeder. Bei anderen "der sollte" zu sagen ist ja gerne mal leichtr als selbst in der Situation zu sein.

Und arbeit unbesprochen zu ignorieren kann auch wieder folgen haben. Man sollte zumindest kommunizieren warum nicht alles geht und was davon liegen bleiben darf und was zu wichtig ist um liegen zu bleiben.

Der Punkt ist aber weniger AN weil die anderen Krank sind oder kündigen macht es ja für niemanden netter.

Inkognito-Nutzer   11.01.2025, 22:32
@dieLuka

Finde es sinnvoll, die Arbeit zu bewältigen, die unter Berücksichtigung der Erhaltung der langfristigen eigenen Gesundheit machbar ist. Und diese Grenze übertrete ich nicht, unabhängig davon, ob wir voll besetzt sind oder nicht.

Das ist ja Aufgabe der Unternehmensführung, dafür zu sorgen, dass genug Leute da sind. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es für andere schwieriger ist.

dieLuka  11.01.2025, 22:45
@Inkognito-Beitragsersteller

Ich glaube du missverstehst. Es geht nicht darum mehr zu machen.

Es geht darum das wenn der Chef zu einem AN kommt der A macht mit "das ist B, das muss gemacht werden" das dann nicht automatisch B liegen bleibt sondern man kommuniziert "ich mache normalerweise a, ich kann nicht a und b, wenn ich b machen soll bleibt a liegen. Was von beiden darf liegen bleiben".

Damit übergibt man ja genau die verantwortung wieder an den Chef statt sich den Hut von "ich habe b liegen gelassen und muss mich ggf deswegen wieder erklären" anzuziehen.

So kann jede Beschwerde mit "chef hat entschieden, bitte mit dem klären" weitergeleitet werden.

Inkognito-Nutzer   12.01.2025, 00:13
@dieLuka

"ich mache normalerweise a, ich kann nicht a und b, wenn ich b machen soll bleibt a liegen. Was von beiden darf liegen bleiben"

Ah, diesen Klassiker wende ich allerdings auch sehr oft an. Das ist sehr effektiv, logisch nachvollziehbar und relativ leicht umzusetzen. Ich habe noch zahlreiche weitere Methoden; es kommt halt stark auf die Persönlichkeit an, die man gegenüber hat, welche Methode am effektivsten ist und natürlich auch auf den Kontext.

dieLuka  12.01.2025, 00:21
@Inkognito-Beitragsersteller

Und es kommt darauf an das die Methode kommunikation enthält.

Es muss ja am ende immer allen beteiligten klar sein das aufgabe B nicht beim AN liegt und nur erledigt wird wenn der chef die Aufgabe erfolgreich bei einem AN anbringt der die Zeit dafür hat.

Es darf nicht darauf hinaus laufen das alle glauben das der AN beide aufgaben macht wenn er nur zeit für eine hat und auch nur eine erledigt.

Inkognito-Nutzer   12.01.2025, 00:26
@dieLuka

Ja, ich glaube, Kommunikation ist in ganz vielen Unternehmen ein großes Problem.

ständig unterstützung anzubieten, ist keine lösung, sondern verschärft das problem... er muss lernen, grenzen zu setzen, sonst wird er immer wieder in diese situation kommen... unterstützung ist nur sinnvoll, wenn sie dazu führt, dass jemand aus seinen fehlern lernt, und nicht, wenn sie dauerhaft den bequemeren weg ermöglicht...


Inkognito-Nutzer   13.01.2025, 21:21

Danke. Auf der einen Seite sehe ich das genauso, und auf der anderen Seite komme ich mir vor wie bei einem Milgram-Experiment; nur als Zuschauer. Das ist alles andere als angenehm.

Natürlich kann man zusehen, wie sich jemand in den Burnout arbeitet, weil er warum auch immer nicht nein sagen kann und darunter leidet.

Dann ist man aber halt ein Kollegenschwein.


Inkognito-Nutzer   11.01.2025, 21:46

Ich danke dir vielmals für deine Sichtweise.

Ist nicht die Person das Kollegenschwein, die die Aufgaben unreflektiert in die Abteilung zieht, die eigene Überlastung nicht deutlich macht und dann erwartet, dass die anderen die Aufgaben erledigen?

Nur zum Nachdenken.

SirLucifer97  11.01.2025, 21:48
@Inkognito-Beitragsersteller

Kommt darauf an, ob die Abteilung die Aufgaben erledigt oder die Person alleine.

Wenn ALLE die Aufgaben machen müssen, die der Kollege annimmt, dann muss man das sowieso ansprechen, wenn es einen stört.

Gibt genügend Gründe, weshalb man nicht nein sagen kann. Zum Beispiel Vernachlässigung oder fehlende Wertschätzung in der Kindheit, weshalb man sich nun beweisen will.

Die meisten Leute, die nicht "nein" sagen können bei sowas, machen das nicht freiwillig. Sie würden es gerne, trauen sich es aber nicht.

Inkognito-Nutzer   11.01.2025, 21:51
@SirLucifer97

"Zum Beispiel Vernachlässigung oder fehlende Wertschätzung in der Kindheit, weshalb man sich nun beweisen will."

Ich danke dir vielmals für deine erneute Antwort. Das weckt zumindest ein bisschen Verständnis in mir, was jetzt nicht heißt, dass ich diesem Kollegen helfen werde, aber es macht die ganze Sache nachvollziehbarer.

SirLucifer97  11.01.2025, 21:52
@Inkognito-Beitragsersteller

Ich versteh natürlich, weshalb man sich darüber aufregen kann.

Aber die meisten machen das nicht freiwillig und leiden darunter, weil sie mit der Arbeit nicht hinterher kommen. Sie können halt nicht anders und müssen erst lernen, dass es okay ist, auch mal nein zu sagen.

Inkognito-Nutzer   11.01.2025, 21:58
@SirLucifer97

Es ist essentiell, Nein zu sagen. Meine Frage zielt tatsächlich darauf ab, dass die Person durch ständiges Helfen nicht lernt, Nein zu sagen. Hast du eine Idee, wie man Menschen an dieser Stelle helfen kann, dass sie es lernen?

SirLucifer97  11.01.2025, 22:00
@Inkognito-Beitragsersteller

Einfach offen mit der Person reden, dass du festgestellt hast, dass er sich mit Arbeit überhäuft und die nicht schafft und dass es völlig okay ist, auch mal nein zu sagen.

Arbeit abnehmen kann man kurzzeitig mal machen. Aber natürlich nicht auf Dauer, du willst ja mit deiner Arbeit auch fertig werden.

Das ist eben sein Problem, wenn er nicht selbstbewusst ist