Wie unterscheiden sich die Jesubilder der Verfasser LK MT und MK im neuen Evangelium?

9 Antworten

Mk - Mt - Lk ... die sog. "Synoptiker

Mk ist das erste Evangelium, entstanden um ca. 70 n. Chr., und erzählt nichts über die Kindheit Jesu. Mt beginnt mit dem Stammbaum Jesu und legt bei der Kindheitsgeschichte den Schwerpunkt mehr auf Josef. Lk richtet den Blick anfangs mehr auf Maria - die Weihnachtserzählung findet sich bei ihm, auch der Besuch Marias bei Elisabeth.

Der erste Autor war wahrscheinlich Matthäus von dem dann Markus und Lukas in weiten Teilen abgeschrieben haben. Man bezeichnet diese drei als Synoptiker. Alle Evangelien sind in griechisch verfasst und damit in einer Sprache, die Jeschuah ben Joseph gar nicht sprach. Der Abstand von einem oder meheren Generationen tragen ungemein zur Mythenbildung bei. Es herscht heute immer noch Unklarheit wer wirklich die Autoren waren und wie weit der zeitliche Abstand ist. in letzter Konsequenz sind es immer Vermutungen, die mit mehr oder minder stichhaltigen Argumenten untermauert werden. Matthäus schrieb für Judenchristen mit guter Kenntnis der jüdischen Bibel Markus richtete sich an Heidenchristen Lukas an gebildete Heidenchristen Möglicherweise gab es auch eine Sammlung von Jesusworten aus der sie schöpfen konnten. Die Bibelwissenschaft kennt diesen Zitatenschatz als "Logienquelle Q".

Der Jünger Judas Iskariot gehörte zu dem von Jesus konstitu¬ierten Zwölferkreis. Judas war in gleicher Weise wie die übri¬gen Elf von Jesus berufen und beauftragt worden. Der Zusatz “der ihn auch auslieferte” (Mk 3,19b), von Markus der Namensliste hinzugefügt, von Matthäus (10,4) und Lukas (6,16) übernommen, ist jünger als die Liste selbst (vgl. Apg 1,13). Der Einsetzung ging das Einverständnis der Berufenen voraus. Der erzählende Rahmen bei Markus (3,13) trifft die historische Wirklichkeit: Jesus (be)rief, und sie gingen zu ihm. In gleicher Weise waren die Zwölf mit ihrem Auftrag einverstanden. Er bestand darin, in den Orten Galiläas das kommende Gottesreich zu verkündigen, die bösen Geister auszutreiben und Kranke zu heilen (Mk 3,14f; 6,7-13).

Der Verzicht auf familiäre Bindungen (vgl. Lk 59,59f) und jede Form der Vorsorge (vgl. Mk 6,8f), auch das unstete Wanderleben (V. 10f) setzten ein hohes Maß an Gefühl für die Gemeinschaft der Zwölf mit Jesus und an Vertrauen in seine Verheißung des kommenden Gottesreiches voraus. Dies gilt für Judas wie für die Übrigen. Markus verschachtelt die Ankündigung Jesu (14,17-21) und die Auslieferung Jesu an die Hohenpriester, die jüdische Religionsbehörde, durch Judas (14,43-45) ebenso geschickt mit dem Kontext wie die Ankündigung der Verleugnung des Petrus (14,26–31) und dessen Tat (14,66-72). Beide Taten liegen für den Evangelisten auf einer Linie.4 Erstaunlich ist nur, dass die Jünger die Ankündigung des Verrats nicht zurückweisen (vgl. dagegen ihre Reaktion auf die Ankündigung der Verleugnung des Petrus: Mk 14,31b); keiner von ihnen kann ausschließen, selbst zum Verräter zu werden (Mk 14,19; Mt 26,22; anders Lk 22,23; Joh 13,22).

Die eigentliche Auslieferung ist der Kuss: “Aber der Verräter hatte ihnen ein Zeichen angegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist es; ergreift ihn und führt ihn sicher ab” (Mk 14,44). Ursprünglich ist der Kuss ein Zeichen der Zusammengehörigkeit einer Gemeinschaft, in der jüdischen Tradition noch ehrende Begrüßung eines Höhergestellten. Der heilige Kuss als Gruß der Christen untereinander (1 Thess 5,6 u.ö.) war den Hörerinnen und Hörern der Evangelien vertraut, der Kuss zur Begrüßung war alltägliches Zeichen. Auffällig war, wenn er ausblieb. So weist Jesus in der Geschichte von der Salbung durch die Sünderin (Lk 7,36–50) den Pharisäer darauf hin, dass die Sünderin ihm unablässig die Füße küsse, er ihm aber keinen Kuss gegeben habe

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen !

http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_(Buch)

Da kannst du auch noch mal schauen !


Frengel23 
Beitragsersteller
 26.03.2014, 20:27

übertreib :) dankeschön das du dir so viel mühe gegeben hass selbst geschieben oder kopiert ich weiß gar nich wie ich dir danken soll :)

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Sie unterscheiden sich nicht zwangsläufig, denn sie berichten über ein- und dieselbe Person. Einzig ihre Perspektiven sind unterschiedlich und bilden so ein umfassenderes Bild der Person Jesus Christus. Wenn du deine Freunde befragst wie sie dich sehen, wird das jeder auch aus seinem Blickwinkel betrachten und in Worte fassen. Jeder wird auch die Dinge betonen, die ihm wichtig sind und auffallen, und anderes vielleicht eher nur beiläufig erwähnen. Zusammen genommen bilden dann die Ansichten deiner Freunde einen Eindruck, mit dem sowohl du als auch Außenstehende etwas anfangen können und wollen. So in der Art solltest du das auch mit den vier Evangelien sehen und deren Verfassern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

Tinimini hat das schon sehr gut beantwortet, ich möchte nur die Punkte aufschreiben in der ich anderer Meinung bin.

  1. Es gibt sehr wohl Experten, die "genau" sagen können, wann die Evangelien geschrieben wurden, eine absolute Ungewissheit herrscht also nicht. Diese Experten sind auch der Meinung, dass die Evangelien von denen geschrieben wurden, die das behaupten(also Matthäus, Lukas, Markus und Johannes, von denen einzig Johannes ein Jünger war). Allerdings hat Tinimini natürlich Recht, wenn er sagt es sind nicht alle dieser Meinung, sogesehen stimmt die Aussage, dass man es nicht weiss in dem Sinne, dass es nicht Einigkeit im Wissen gibt.

  2. Die verschiedenen Evangelien wollten ihren Schwerpunkt auf unterschiedliche Punkte setzten, es wurde bereits gesagt an wen es sich richtet, nicht aber, was sie sagen wollen. Markus war der Erste, der das niederschrieb(ob es sogenannte Apokryphe Evangelien vor ihm gibt weiss ich nicht), er fokussiert vor allem darauf, dass Jesus Mensch war. Lukas fokussiert auf Jesus der Heiler, in ihm sind die meisten Wunder. Matthäus fokkusiert auf Jesus den Lehrer, in ihm ist zB auch die Bergpredigt schön an einem Stück zu finden und hat eine klare Einleitung und (mehr oder weniger) klarer Ausklang. Zum Schluss kommt Johannes, dieses wurde wohl einige Zeit nach den anderen geschrieben, aber nicht zu viel, da es ja noch von Johannes geschrieben wurde. Er legt auf zwei Punkte wert: 1. Gab es einige Texte, die wohl nicht so gut verstanden wurden aus den anderen Evangelien, diese versucht er zu erklären. 2. Er möchte Jesus als Gott darstellen(auch hier gibt es andere Meinungen, diesbezüglich liest du es am besten selbst durch um deine eigene Meinung zu finden)

  3. Auch interessant, und dort sieht man meiner Meinung nach am einfachsten die Unterschiede: Jesus sagt jedesmal am Kreuz etwas anderes als letztes Wort.

Matthäus 27.46: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Markus ebenfalls)

Lukas 23.46 Vater in deine Hände lege ich meinen Geist

Johannes 19.30: Es ist volbracht.

Alle prophetischen Hinweise auf Jesus aus den Hebräischen Texten ("Altes Testament" z.B. Jesaja) sowie alle vier Evangelien und alle Hinweise auf Jesus aus den griechisch christlichen Texten (Neues Testament) wie die zum Beispiel Briefe des Paulus oder die Apostelgeschichte, also Teile der GANZEN Bibel, so ergibt sich ein umfassendes Bild Jesu Christi. Weil die verschiedenen menschlichen Aspekte und Sichtweisen der Bibelschreiber ein einheitliches Bild seiner Persönlichkeit bieten. Und so so kann man sich ein Bild von ihm machen. Nimmst Du jetzt noch seine Charaktereigenschaften und sein Wesen aus seiner vormenschlichen Existenz (Erzengel Michael , LOGOS, personifizierte Weisheit dazu und dann seine Eigenschaften NACH seiner Himmelfahrt dazu , zum Beispiel einer der vier apokalyptischen Reiter in der Offenbarung, dann lernst das "Jesusbild" noch besser kennen. Dann das geschieht gerade jetzt seit 1914 "siegend seinen Sieg vollendend". Am Besten, wie schon angeregt, lese die Bibel. Ich schreibe Dir gerne alle Bibeltexte dazu auf, die ich angesprochen habe , wenn Du es willst. Denn nur die ganze Schrift gibt Auskunft und nie nur ein Schreiber.


BaruchXX  28.03.2014, 15:24

kutzersalm: den Kern getroffen! DH

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Jesus war eine starke, integre Persönlichkeit, die von allen Evangelisten klar und deutlich dargestellt wird. Jesus, der größte Mensch, der je lebte, war eine ganz besondere Person, nämlich Gotteses erste Schöpfung, gemäß Kolosser 1:15. Vor unzähligen Milliarden von Jahren, noch bevor das Universum erschaffen wurde, lebte Jesus als Geistperson im Himmel und erfreute sich dort der vertrauten Gemeinschaft mit seinem Vater, Jehova Gott, dem großen Schöpfer.

Es ist klar, die Schreibweise und der Schreibstil der Evangelisten Lukas, Matthäus und Markus unterscheiden sich, weil sie verschiedenen Persönlichkeiten waren, ebenso wie Johannes einen ganz persönlichen Stil hat. Jeder für sich verfaßte seinen eigenen BEricht über Jesus, den Sohn Gottes, den verheißenen Messias.

Aber daraus verschiedene "Jesusbilder" ableiten zu wollen, ist überflüssig und unnötig.

Es ist äußerst wichtig, selbst die Evangelien zu betrachten, denn in der Encyclopaedia Britannica wurde festgestellt: "Heute ist manch ein Student so sehr mit widersprüchlichen Theorien über Jesus und die Evangelien beschäftigt, daß er darüber das Studium dieser grundlegenden Quellen an sich völlig vernachlässigt hat".

Egal welche Schwerpunkte die einzelnen der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas, Johannes gesetzt haben, aus allen Evangelienberichten geht deutlich hervor, daß Jesus seinen himmlischen Vater Jehova über alles liebte und stets bestrebt war, in ALLEM dessen Willen zu tun. Für wahre Christen ist er ein Vorbild, dessen Fußstapfen sie genau nachfolgen möchten.