Wie umgehen mit Bruder mit "Computersucht"?
Folgende Ausgangslage: Mein Bruder (18), Ich (21) und meine kleine Schwester (15) wohnen mit unserer Mutter zuhause. Mein Bruder ist (nicht diagnostiziert) Computersüchtig und ist den ganzen tag im Zimmer, schliesst sich ein, schläft am Tag, isst und macht dabei in der Wohnung ein Chaos - wo er das Gefühl hat, unsere Mutter sei zuständig, dies wegzuräumen - und beteiligt sich nicht mehr am Familienleben. Zudem hat er keine Zukunftspläne, geht seit der 8.Klasse nicht mehr zur Schule, hat schon mehrere Praktika/Lehren abgebrochen. Er hatte die Möglichkeit, stationär eine Suchtthrapie zu machen, Psychologen, welche ihm zur Seite standen usw. Momentan: Hoffnungslos.
Meine Mutter hat NULL Autorität mehr über ihm - wenn sie ihm etwas sagt, dass er sein Zeug wegräumen soll, lacht er nur und bleibt im Zimmer -> Wenn sie dann mal versucht autorität zu zeigen - findet er sie sei ein Psycho, schreie ihn nur an, verstehe ihm nicht und er sei das Opfer
Er ist MINIMAL fern von der Realität, was sein Denken angeht und manchmal hat er Momente, wo er seine Fehler einsieht oder bereit ist für eine Therapie und sagt, er wolle sich bessern - und am nächsten tag geht es genau gleich weiter.
Ich weiss nicht mehr, was wir noch versuchen sollen - Zeitpläne für sein Gaming funktionieren nicht, Ausflüge macht er nicht mit, ein Sozialleben hat er nicht mehr ...
Das einzige, was uns noch einfällt, ist, ihm den Computer wegzunehmen aber das kann j scheinbar bei einer Gaming- / Computersucht auch nach Hinten losgehen und ist nicht unbedingt die beste Lösung.
Ihn irgendwo einweisen zu lassen ist eher schwieriger, weil er ja schon volljährig ist und zudem wäre das auch nicht die nächste Wahl.
Das ist die Situation.. Meine Frage wäre ob ich/wir es einfach mal versuchen soll, ihm den Computer ganz wegzunehmen oder ob ich/wir sonst was tun können...
Hellpp...
6 Antworten
Vielleicht könntet ihr einfach eine Woche, ohne ihn, gemeinsam in Urlaub fahren. Dann merkt er vielleicht, dass es ohne Euch nicht funktioniert und er wird dann kompromissbereiter. Es muss ja kein kostspieliger Urlaub sein.
In einer Woche kann viel passieren. Er muss zum Beispiel einkaufen und auch andere Dinge, die sonst Deine Mutter oder ihr tut.
ja, das ist nicht unbedingt das Problem, da ist er unkompliziert und wir haben auch noch genügend esswaren zuhause. Einkaufen würde er schon aber am zocken wäre er trotzdem den gazen Tag und das Chaos wäre auch
WLAN abstellen
jeglichen Support einstellen, bedeutet, keine Verpflegung mehr, kein Geld mehr, kein putzen mehr, kein Wäsche waschen mehr.
dann aber => Hilfe anbieten für den Ausstieg aus der Sucht. Für jeden Schritt in diese Richtung seit ihr alle sofort zu haben und hochengagiert dabei ihn zu unterstützen. Dabei aber nicht ihm die Aufgabe abnehmen, sondern nur helfen. Also z.B. zu einem Termin fahren wenn er darum gebeten hat. Recherche nach Kliniken, Händchen halten wenn er Angst vor dem Schritt bekommt, ...
Holt euch ggf. auch Hilfe bei einer Beratungsstelle für Angehörige von psychisch erkrankten Menschen.
WLAN abstellen -> Habe ich in zwei anderen kommentaren schon erklärt, wieso das nichts bringt. dazu kommt, dass er selber ein Handyabo zahlt, mit welche er Hotspot hat
Verpflegung -> Bedient er sich einfach, es hat ja lebensmittel (Kochen tut er selber)
Geld -> erhält er vom Staat (Schweiz = IV Kinderrente solange man in Ausbildung und unter 25 ist)
Putzen -> Zimmer macht er selber, Wohnung schauen alle ausser er
Beratungsstellen hatten wir immer, wir hatten sogar eine persönliche Familienbeteuung, welche ihm Plätze in stationären Suchtkliniken verschafft hat - sobald es aber darum ging dort hinzufahren, wollte er nicht mehr
Unterstützen tun wir ihn immer und für ihn da sind wir auch
aber er ist nicht in Ausbildung, warum bekommt er dann Geld?
Geld bekommt er momentan noch mit einer "erschwindelten" Ausbildungsbestätigung
Und sobald er keine Ausbildungsbestätigung und kein Geld mehr erhält, hat meine Mam auch viel zu wenig Geld, weil sie auch Geld vom Sozialamt und EL (basierend auf der IV von Ihm und meiner kleinen Schwester) erhält.. Das wäre noch ein zusätzliches problem
ja, aber sein Problem, nicht eures. Und ganz ehrlich, nur wenn er Probleme bekommt wird er eine Motivation finden sich zu ändern.
Er ist volljährig, eure Mutter soll ihn dazu zwingen Miete zu zahlen ansonsten fliegt er raus. Dadurch ist er gezwungen einen Job anzunehmen und damit macht er noch was anderes als Zocken.
Klingt hart, aber anders scheints ja nicht zu funktionieren laut dem Text.
Solange er noch keine abgeschlossene Berufsausbildung hat, und unter 25 ist, kann seine Mutter ihn nicht so ohne weiteres vor die Tür setzen, da sie ja noch Unterhaltspflichtig ist.
Ok wusste ich nicht, dachte das gilt nur bis zur Volljährigkeit...
Ja ich merks... Ob ich das so gut finde - ich weiß ja nicht. Dann passiert nämlich genau sowas wie hier im Text.
Er bekommt Kinderrente vom Staat und zahlt Miete
Einfach raushalten ist auch eine Möglichkeit. Man kann nicht immer alle Probleme der Welt lösen.
rly?! es ist mein Bruder und es geht um die ganze Harmonie und das Familienleben zuhause
Der Bruder ist 18, er bezahlt Miete, außerdem ist er auch irgendwie für sich selbst verantwortlich. Irgendetwas einfach wegnehmen ist mit Sicherheit auch der falsche Weg. Hilfe anbieten ist immer in Ordnung, wenn sie nicht angenommen wird, dann ist das eben so. Irgendwelche Aktionen, wie sich hier vorgeschlagen wurden, würden so überhaupt nicht. Das verschlechtert allenfalls die Gesamtsituation.
Was soll schon groß dabei herauskommen, wenn Laien zu tun, als wären sie erfahrene Therapeuten?
Manchmal sind schon verschiedene Meinungen von wie du sagst "Laien" sehr aufschlussreich - auch wenn nicht die perfekte Lösung dabei ist. Und zudem bin ich sehr dankbar für jegliche Unterstützung, da ich selbst erst 21 bin und definitiv keine Ahnung von Kindererziehung habe.
Das einzige, was du tun kannst, ist der Versuch ihn zu überzeugen, einen Therapeuten aufzusuchen. Vielleicht gibt es auch ein älteres Familienmitglied, welches du darum bitten könntest. Alles andere macht überhaupt keinen Sinn. Selbstverständlich ist es vernünftig hierbei Hilfe anzubieten, wenn er diesen Weg einschlagen möchte. Aber dazu muss er auch bereit sein. Mit irgendwelchen Maßnahmen w ie Internet abschalten, irgendetwas wegnehmen oder dergleichen erreicht man eher das Gegenteil. Das funktioniert bei keiner Art von Sucht. Aber lass dich mal extern außerhalb der Familie beraten. Das ist ein halbwegs vernünftiger Vorschlag, der bereits genannt wurde.
ja, eben, er war schon 2-3 mal fast soweit, dass er eine stationäre Therapie angenommen hätte aber hat dann jedes Mal einen Rückzug gemacht.
Das lässt sich beliebig oft versuchen. Wichtig ist, dass man dabei selber die Ruhe bewahrt. Druck erzeugt Gegendruck. Das ist nicht nur in der Physik so.
Internet abstellen reicht in der Regel ja schon - dann kannst du heute ja kaum noch was spielen. Ansonsten, mit 21 Jahren, knallhart vor die Tür setzen damit er lernt auf eigenen Beinen zu stehen. Hilfe kann man weiterhin anbieten, aber es wird wohl an der Zeit erwachsen zu werden.
Internet abschalten reicht nicht 1. schaltet er es einfach selber wieder an (wie gesagt, er lässt sich wirklich NULL mehr etwas sagen), Kindersperre haben wir auch schon am WLAN angeschaltet mit Zeituhr - hat er sich irgendwie das Passwort verschafft und das ganze ausgeschaltet
Vor die Türe setzen würde heissen, er geht zu unserer anderen Schwester in die leere Wohnung und zockt dort weiter - Geld bekommt er momentan noch vom Staat mit einer "erscwindelten" Ausbildungsbestätigung (Schweiz = IV Kinderrente solange man in Ausbildung und unter 25 ist)
Das darf natürlich nicht sein das man ihm soweit die Kontrolle gibt das er euer ganzes Heimnetzwerk kontrolliert - das sollte in der Hand der Eltern liegen.
Wie kommt er in die Wohnung der Schwester? Wenn man ihm das untersagt und er es dennoch macht, muss man dazu eben noch die Polizei einschalten. Ich würde alle Geschütze auffahren die ihn dazu zwingen auf eigenen Beinen zu stehen. Alles andere wird ihm nicht helfen, wenn er damit weiter durchkommt wird er im weiteren Leben immer mehr Probleme mit sich bekommen. Auch das mit der erschwindelten Ausbildungsbestätigung würde ich ggf. zur Anzeige bringen - es hilft ihm nicht wenn man ihn mit Straftaten durchkommen lässt.
Ja ich habe das ganze Netzwerk schon selber mit Kinderschutz gesichert und ihm die Passwörter weggenommen und er hat es trotzdem geschafft. Wie erwähnt hat meine Mam echt keine Kontrolle mehr über ihn
Die Schwester würde uns da nicht nicht unterstützen, ihn auf die Strasse zu setzen
Das mit der Ausbildungsbestätigung ist, weil - sobald er kein Geld erhält hat meine Mam auch viel zu wenig geld, weil sie auch Geld vom Sozialamt und Staat erhält.. Das wäre noch ein zusätzliches problem
Das heißt, die Schwester würde ihn dauerhaft aushalten? Benimmt er sich dort auch so, meint deine Schwester soll alles an Haushalt und ähnlichem machen? Wird die leere Wohnung verkommen lassen und deine Schwester findet das in Ordnung? In jedem Fall dürft ihr ihn bei seinem Verhalten wie es ist nicht weiter unterstützen, das wäre der erste wichtige Schritt.
Ja nein das sicherlich auch nicht, aber sie würde ihn auch nicht einfach auf die Strasse setzen. Dann wäre das selbe Problem einfach bei ihr xD
ich bezweifel stark, dass jemand der viel am pc ist nicht weiß, wie man das internet wieder anstellt
Wenn er das Passwort für den Router nicht hat kommt er da ohne weiteres wohl nicht ran. Es gibt viele Möglichkeiten dazu. Am Ende würde ihm dann vllt noch ein HotSpot mit seinem Smartphone bleiben, aber dadurch das er keinen Job hat dürfte er hier wenig Spielraum haben.
Ändere das WLAN-Passwort. Und wenn er ausrastet sag ihm er kann ja ausziehen er ist alt genug, in seiner Wohnung kann er dann machen was er möchte.
schon mehrmals gemacht - er kommt irgendwie immer ins Login rein und stellt die ganzen Einstellungen einfach zurück
Dann auch das Zugangspasswort zum Router ändern. Dann sieht er alt aus. Wenn das gleich bleibt und ihr nur das PW für WLAN ändert bringt das nichts. der muss komplett 'ausgesperrt' werden.
ja doch ich bin mir sicher, dass ich das damals auch gemacht habe - aber am router hat es auch einen Wiederherstellungs-Knopf, weiss nicht, ob man da was machen kann
Zudem hat er auch Hotspot vom Handy, welches er selber zahlt
Ok, dann soll er sein Volumen verbraten. Zu dem Wiederherstellungs-Knopf solltest mal in die Bedienungsanleitung vom Router sehen, also was da genau passiert.
das ist unlimitiert - wer hat denn noch unlimitierte daten heutzutage?
ja okey vielleicht würde ich das hinbekommen, ihn aus dem WLAN auszusperren aber wie gesagt: Hotspot unlimitiert..
ok, letzte Möglichkeit wäre ihn vor die Wahl zu stellen. Entweder ändern/helfen lasse oder raus.
Hm ja, das oder Computer wegnehmen und schauen was passiert sind eben momentan auch unsere letzten Ideen..
Naja schwierig nicht unbedingt, nur etwas unkorrekt
Grenzwertig? Als Disziplinarische Maßnahme... ich würd es machen.
ihm ist es völlig egal, wenn es in der wohnung ein chaos hat - sein zimmer reicht ihm solange er Internet und was zu essen hat