Wie stehen die Indizien für den Urknall?

3 Antworten

Hey,

also zu sagen, dass es keine Lücken geben würde, wäre ziemlich unehrlich. Die Urknalltheorie erklärt zum Beispiel nicht, welche erste Ursache den Urknall selbst ausgelöst hat. Die Urknalltheorie gibt in keiner Weise an woher die ganze Energie gekommen ist - sie versucht das nicht mal.

Trotzdem macht die Urknalltheorie, inklusive der Inflationsphase, erstaunlich gut passende Vorhersagen, die mit dem übereinstimmen was wir in unserem Universum beobachten.
Da wäre das Beispiel der kosmischen Hintergrundstrahlung, deren Verteilung und deren Ausprägung. Verteilung der Elemente im Universum auch in ihrer Quantität.

Die Urknalltheorie erklärt all diese Dinge widerspruchsfrei. Das heißt aber nicht, dass es nicht noch viele offene Fragen gibt die in Zukunft immer weiter geklärt werden.
So wird die Urknalltheorie sicherlich nicht durch etwas komplett anderes abgelöst werden, sondern eben immer weiter verfeinert. Die Beobachtungen bleiben ja bestehen, es ist nicht so, dass plötzlich eine ganz andere Erklägung passen würde und der Urknall gar keinen Sinn mehr ergeben würde.

Stell dir das vor wie bei den Newtonsche Bewegungsgesetzen. Die sind nicht plötzlich alle ungültig, weil die Realivitätstheorie aufgestellt wurde. Wohl aber ist die Relativitätstheorie für Grenzbereiche "zuständig", wo die Newtonschen Bewegungsgesetzte immer ungenauer werden.

Dass der Ursprung der Energie für den Urknall geklärt werden muss ist klar. Ich nehme stark an, dass wir noch Zeit benötigen werden um dies zu klären. Aber irgendwann wird es vermutlich soweit sein.
In der einen oder anderen Weise wird das dann die Urknalltheorie ergänzen.

Gruß


Chris1985621  11.07.2024, 20:50

Glaubst de an den Naturalismus? Ist das deine Philosophie? Warum oder warum nicht?

0
AldoradoXYZ  11.07.2024, 20:57
@Chris1985621

Ich würde meine Weltsicht schon dem ontologischen Naturalismus zuordnen.

Allerdings teile ich die Welt auch nicht wirklich in "natürlich" und Menschgemacht. Für mich ist der Mensch Teil der Natur. Alles was der Mensch macht ist natürlich und wird Konsequenzen auf ihn und seine Umwelt haben.

Auch halte ich es für ziemlich gut nachvollziehbar wie und warum Religionen enstehen. Ich würde sogar sagen, dass das so offensichtlich ist, dass man nicht ernsthaft selbst einer Religion angehören kann - zumindest keiner, die von irgendwelchen übernatürlichen Wesen "bevölkert" wird. Menschen denken sich Dinge aus und das machen sie wirklich sehr, sehr gerne. Ein paar dieser Dinge gefallen anderen Menschen und die verbreiten es dann weiter.

Gruß

0
Chris1985621  11.07.2024, 21:18
@AldoradoXYZ

Und wie hältst du es mit der alles entscheienden Frage? Du kritisierst doch selbser, dass der naturalismus den anfang gar nocht erklärt, sdern annahmen setzt, auf die er dn Theorien aufbaut und als gegeben hinninmt. Obwohl das fundament dafür gar nicht existiert.

Kurzum woher kommen die Naturgesetze aus dem nichts? Was oder wer hat den Urknall verursacht? Welchen kausalitäten folgst du da?

Als Naturalist musst du glauben, dass in vergangenheit dinge passiert sind, die nicht belegbar und nicht beobachtbar und repilizierbar sind. Das sind schwere verletzungen der Wissenschaftlichen Methode. Ist dir das bewusst?

Übrigens verletzt das Standartmodell auch ein wichtiges Gesetz der Physik. Aber das weisst du schon, als natureissenschftlich interessiere Person.

Schau mal, seit jahrtausenden versuchen wissenschaftler und philosophen das bewusstsein zu lokalisieren zu erklären wann wo wieso es wie entstanden sei. Es gibt stand heute über 70! Erklärungen und theorien. Alle 70 sind natürlich naturalistisch.

waäre es nicht vernünf und an der zeit, einfach auch redlich, ehrlich und aufgeklärt, zuzugegeb, dass die möglichkeit, dass geist jenseits der Materie real existiert, auch sehrwahrscheinlich, nicht am wahrscheinlichsten sein könnte?

diese pdeudowissenschaftliche ignoranz des wissenschaftlichen naturalismus, ist verstörend und taurig.

Ihr seit so verblendet, dass ihr die Wahrheit gar nicht ,ehr erkennen könnt, aus lauter prinzipientreue zu eurer naturalistischen Philosophie.

Erbärmlich.

0
AldoradoXYZ  11.07.2024, 22:43
@Chris1985621

Einfach nur nein. Zunächst mal ist eine wissenschaftliche Theorie ein Erklärungsmodell und die wissenschaftliche Theorie ist das Höchste, was es wissenschaftlich gesehen zu erreichen gibt. Besser geht nicht.

Wenn wir über x Erklärungsversuche reden, dann sind das alles Hypothesen.

Und dann zu deinem Fehlschluss: Nur weil man etwas nicht erklären kann heißt das nicht, dass eine komplett absurde, übernatürliche Erklärung korrekt ist. Das heißt nur, dass es man es schlicht nicht weiß.

Ich weiß, das ist unglaublich hart. So hart, dass viele Menschen das einfach nicht ins Hirn bekommen - aber ein paar sehen dann doch ein, dass sie schlicht nicht alles wissen und nicht alles erklären können. Sich der Dummheit hinzugeben, das ist für mich erbärmlich. Das machen Menschen nämlich aus falschen Stolz, weil sie nicht sagen können "ich weiß es nicht".

Aber sieh dir die Vergangenheit an, so viele Dinge konnten Mensche nicht erklären und haben einen Gott dafür erfunden. Heute können wir diese Dinge erklären und lachen jeden aus, der Gott dafür heranziehen würde. Aber heute behauptet auch kaum noch jemand, dass Blitz und Donner Götter wären, oder Sonne Mond und Sterne.

Es kann sein, dass wir bestimmte Dinge niemals abschließend erklären können werden. Das wäre auch schwer zu verkraften und vielleicht der Grund warum Religion "nie" aus den Hirnen verschwinden wird.

Übrigens, so wie es aussieht ist das "was war vor dem Urknall?" eine Frage die man zwar stellen kann, aber offenbar keine sinnvolle Frage. Wie zum Beispiel auch:
"Wie schmeckt die Farbe blau?" oder ähnlicher "Was liegt nördlich vom Nordpol?"
Aber wer weiß, vielleicht klärt sich das mit der Raumzeit noch anders auf.

Ich persönlich finde mich einfach damit ab, dass ich nicht alles weiß und wissen kann und dafür muss ich nicht an den Weihnachtsmann glauben.
Für mich ist das zutiefst kindisch und auch lächerlich - ohne dir zu nahe treten zu wollen. Die Realität ist nun mal ganz offensichtlich kein Wunschkonzert. So wie es aussieht werden wir alle sterben, alles wird sterben, alles wird vernichtet, nichts wird bleiben. Traurig? Ich finde nicht.

Aber ja, weg mit Religion. Das ist einfach nur Gift fürs Hirn. Eine Idee, die von Mensch zu Mensch verbreitet wird, wie eine Krankheit.
Und mich würde das ja nicht weiter stören, aber religiöse Menschen beeinflussen nun mal mein Leben. Diese Menschen treffen alle möglichen Entscheidungen die sich auch auf mich auswirken.
Darum muss man einfach immer wieder darauf hinweisen, dass sie Quatsch in der Birne haben.

Und natürlich ist mir völlig bewusst, dass wohl jeder Mensch irgendwelchen Quatsch für absolut wahr hält. Trotzdem ist Religion schon besonders mies, muss ich nicht weiter ausführen.

Vielleicht kannst Du ja ein ganz kleines Stück akzeptieren, dass es Dinge gibt, die Du nicht weißt und vielleicht nie wissen wirst. Wäre ein ganz kleiner Schritt in eine etwas unabhängigere Richtung.

Gruß

0

Aus der Urknalltheorie kann man alles, was ab etwa 380.000 Jahren nach dem Urknall passiert ist, durch direkte Beobachtung des Universums nachweisen. Damals hatte sich das Universum soweit ausgedehnt und dabei so stark abgekühlt, dass die heute bekannte Materie schlagartig entstand und das Universum dabei auch durchsichtig wurde. Bei diesem Ereignis wurde die Hintergrundstrahlung erzeugt, die heute noch messbar ist.

Alles was davor passierte, liegt im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln. Es gibt aber plausible theoretische Modelle, was zwischen kurz nach dem Urknall und dem Zeitpunkt 380.000 Jahren nach dem Urknall passierte.

Was genau zum Zeitpunkt 0 oder gar "davor" passierte und warum, entzieht sich völlig unserem derzeitigen Zugriff.


Soweit ich als Laie Einblick habe, ist die Urknalltheorie gut belegt. Hier nur zwei Stichworte:

  • kosmische Hintergrundstrahlung, die in den 1960er Jahren zufällig entdeckt wurde.
  • Expansion des Universums