Wie sollte man anfangen japanisch zu lernen?

4 Antworten

Ich sage mal so, ich habe noch nie erlebt, dass irgendjemand weiter als “konitschiwah kawwai arrigahto” gekommen ist, der nicht mit Hiragana und Katakana angefangen hatte. Hiragana und Katakana zu lernen ist wie für Ballett erstmal Laufen zu lernen.

Und ansonsten ist mittlerweile meine grundsätzliche Empfehlung, sich zum Lernen von Japanisch erstmal vom Internet fern zu halten. Es ist mittlerweile voll von Leuten, die alles mögliche anbieten, und ja, manches davon ist gut. Manches ist aber auch nicht gut. Manches ist sogar ziemlich schlecht. Und das Problem ist, dass man als Anfänger überhaupt gar keine Chance hat, das eine vom anderen zu unterscheiden. Reviews kann man fälschen, eine schicke Homepage kann sich auch jeder Honk basteln, für schmucke Videos kann man sich Leute engagieren. Wenn in so einem schmucken Video einer mir etwas über Japanisch erzählen will, merkt ein Fortgeschrittener, wenn die Person eine grottenhafte Japanisch-Aussprache hat, wenn sie einen kapitalen Fehler im Beispielsatz macht oder in den Untertiteln falsche Kanji verwendet - also offensichtlich etwas zu verkaufen versucht, wo sie selbst noch massiven Nachhilfebedarf hat. Aber ein Anfänger merkt es nicht und sieht nur „ein total leicht verständliches und cooles Video“. Das ist das Business. Damit versuchen einige Leute, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Und auch Kostenlosigkeit ist natürlich kein Garant für Qualität. Probiere es selbst aus: mach dir eine Homepage mit dem Titel „So habe ich den JLPT N1 bestanden“, und lüg im Text darunter das Blaue vom Himmel herunter., und dann poste den Link auf irgendwelchen sozialen Medien: Leute werden ihn anklicken. Und wenn du den Text halbwegs vernünftig schreibst, wird es auch Leute geben, die ihn „total gut“ finden werden.

Edit: Noch ein anderes Beispiel, das du selbst ausprobieren kannst. Such dir irgendwo im Internet eine hochkomplizierte Grammatik heraus, versuche die Erklärung und die Beispielsätze nur minimal zu ändern und packe das dann auf deine Homepage. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wird diese Erklärung dann sogar inhaltlich korrekt sein. Und so geht es, dass man „Japanischlehrer“ ist, ohne Japanisch zu können. Also, im Internet, versteht sich. Eine Anstellung als Lehrer an einer Lehrinstitution findet man so natürlich nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lebe und arbeite seit 2017 in Japan

Kawaraban  11.09.2024, 03:30

Wenn du Leute aus dem Internet fernhalten willst, dann müssen sie zwangsläufig mitfragwürdigen Methoden lernen. Du selbst sagtest doch mal, dass auch Kurse nicht immer gut sind. Die kann man als Anfänger auch nicht unterscheiden.

Erfolgsberichte sind jetzt zudem alle gefälscht, wenn sie dir nicht passen?

Du merkst schon, dass du dich heftig windest, um deine Narrative aufrechtzuerhalten? Du argumentierst jedenfalls auch heftig gegen Methoden, die du selbst nie wirklich probiert hast oder zu denen du dich nie richtig belesen hast.

Ich hatte dir bereits wissenschaftliche Abhandlungen geschickt. Wieso ignorierst du die und hämmerst weiter auf deine subjektive Ansicht? Das hilft den Leuten nicht weiter, die lernen wollen.

Du kannst ganz einfach diesem Plan folgen: https://kawaraban.de/japanisch-lernen/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Japanologie studiert und nach Japan ausgewandert

So wie man jede Sprache auf moderne Weise lernt: Indem man lernt bestimmte Dinge in der Sprache zu machen, bzw. bestimmte Probleme mit der Sprache zu lösen und Informationslücken zu füllen. Nur dafür ist Sprache da und nur deshalb sprechen wir überhaupt.

Das fängt damit an, dass man lernt, wie man sich anderen Leuten vorstellt und den Namen anderen Personen erfragt. Vokabeln und Grammatik lernt man dann so, dass man diese Probleme (z.B. Namen einer anderen Person erfragen) lösen kann. Mit diesem Wissen kann man dann weitere Probleme in Angriff nehmen.

Schrift gehört da erst mal gar nicht rein. Das ist relativ lange uninteressant. Was willst du denn lesen und schreiben, ohne irgendwelches Sprachwissen? Die Kana lernt man normalerweise nebenher; dann fällt z.B. das Vokabelschreiben einfacher. Das sind so 1 bis 2 Monate, bis sie einem nicht mehr fremd vorkommen und dann weitere Monate, bis sie immer ziemlich ordentlich ausschauen, man sich nicht mehr großartig verschreibt und man relativ problemlos laut vorlesen kann, was irgendwo geschrieben steht.

Ich habe mit Hiragana und Katakana begonnen und dann erstmal ein bisschen Sätze mithilfe der Birkenbihl-Methode gelernt, das kannn ich wirklich nur empfehlen!

Woher ich das weiß:Hobby