Wie seinem Kind Grenzen aufzeigen?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Sie hat zugesagt selbstständig das Bad sauberzuhalten. Das wird aber nicht gemacht.

Tugendhaftsignalisierung. Sie sagt sie ist toll um Anerkannt zu werden aber sie tut es nicht führt zur kognitiven Dissonanz und dich stört daran die Inkonsistenz: "sie sagt a tut aber b was soll das?"

Es gibt gründe warum sie das nicht tut, höchstwahrscheinlich hat sie eigene psychische Herausforderungen weshalb sie die Dinge nicht voreinander bekommt.

Grenzen sind hier kontraproduktiv und helfen 0 weiter sie wird nur weiter mit Tugendhaftigkeit reagieren oder eingeschnappt sein, weil sie es nicht schafft ihre Handlung und überzeugen auf einen Nenner zu kriegen.

Es wird nur sehr unregelmäßig (vielleicht alle 2 Wochen) mal geputzt, wenn ihr das gerade mal reinpasst.

Ja im Grunde immer dann wenn der entsprechende Persönlichkeitsanteil überwiegt.

An mangelnder Zeit liegt es nicht, denn sie hat die meiste Zeit frei, ist aber viel unterwegs (alles selbst gewählte Ziele).

Ja und das wäre Ideal um Eigenverantwortung zu lehren. Indem sie ihre Entscheidung trifft und selbst für ihre Konsequenzen gerade stehen muss. Also auf Aktion A folgt Konsequenz B usw.

Die Gefahr bei Mütter ist hier häufig die eigene Ambivalenz und mangelnde Konsestenz. Hier wäre eigendlich ein entscheidungsstarker Vater gefragt.

Der dann sagen kann: "unsere Regeln XYZ tust du X folgt Konsequenz Z!" Und das dann bei grenzüberschreitung Knall hart und selbstbestimmt durchzusetzen. Frauen fehlt oft die Durchsetzungsfähigkeit.

Der Vater muss den fordernden Part übernehmen während die Frau den fürsorglichen Part übernimmt und unterstützend wirkt.

So kann das Kind selber lernen wie es innerhalb der Grenzen agiert um selbstständig funktional in der Welt zu bestehen.

Leider sind viele Eltern selber Gefühlt Kinder im erwachsenen Körper.

Zuallererst ist es dein Haushalt und grundsätzlich kannst du dich selbstverständlich in Angelegenheiten bezüglich deines Haushaltes einmischen.

Wie machst du deinem Kind aber am besten klar, dass du etwas geändert haben willst? Ganz einfach mit Konsequenzen. Diese dürfen nicht nur angedroht werden, sondern müssen auch durchgezogen werden.

Was hat das Kind denn bekommen im Gegenzug dafür, dass es angeboten hat das Bad zu putzen? Einfach das entsprechende Privileg streichen, wenn das Kind seiner selbst auferlegten Verpflichtung nicht nachkommt.

Wie bezahlt das Kind die Lebensmittel? Verdient es eigenes Geld, dann sollte es eigentlich von alleine merken, dass es weniger Geld zur Verfügung hat, wenn es immer zu viele Lebensmittel kauft, welche dann weggeworfen werden müssen. Wenn ihr das noch nicht wehtut, dann verdient das Kind offensichtlich so viel, dass Kostgeld verlangen könnte. Strom, Wasser usw nutzt das Kind ja auch.

Am Ende ist es halt wichtig, dass das Kind merkt, dass bestimmtes Handeln bestimmte Konsequenzen mit sich bringt.


Divanikima 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 09:36

Ja, danke. Das Kind ist eigentlich kein Kind, sondern eine erwachsene Frau, die seit einem Jahr bei mir lebt. Sie ist aber auf dem Stand einer Jugendlichen, weshalb ich die Frage so gestellt habe...Sie hat eigenes Geld, nicht viel, aber es reicht offenbar um so zu leben wie sie es tut. Es ist natürlich Quatsch sie erziehen zu wollen, aber ich werde meine Bedürfnisse schon ansprechen...

Da ihr zusammenlebt hast du natuerlich ein Recht darauf, und ich wuerde es nicht mal einmischen nennen.

In Wohngemeinschaften machen die Bewohner Regeln, und ich wette dass deine Tochter sie befolgen wuerde. Aber du bist halt die Mutter, die sie von klein auf als die kennt, und die den Grossteil des Lebens ihrer Tochter mehr konnte und daher mehr getan hat.

Diese Dynamik aufzudroeseln ist nicht leicht, aber moeglich, wenn ihr euch zusammensetzt - als Menschen die inzwischen beide die gleichen Feahigkeiten haben. Und es kann sein dass auch du Kompromisse machen muss - aber sie auch.

P.S. ich habe zwei Kinder ueber 18 und bin im selben Boot :)


Divanikima 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 07:58

Ja, ich glaube du verstehst genau um was es geht...

Felix3369  10.12.2024, 08:18
@Divanikima

…. Ich kenne das auch ein wenig … man muss auch gewisse Kompromisse eingehen … auch das Bedürfnis nach Sauberkeit und Ordnung ist in dem Alten nicht unbedingt gleich ausgeprägt. Auf jeden Fall solltestDu nicht ihr Bad putzen wenn sie ein eigenes hat - wenn man sich ein Bad teilt ist das schwierig. Wenn die jugendlichen Besuch bekommen wird es ihnen dann schnell peinlich wenn es versifft aussieht … vielleicht mal darüber mit ihr reden … und anscheinend hat sie zu viel Geld zur freien Verfügung …

LG

Divanikima 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 09:43
@Felix3369

Ja, sie hat ihr eigenes Einkommen. Das versiffte gemeinsame Bad auszuhalten, ist nicht so mein Ding. Aber ich hab natürlich auch nicht Lust ihr dauernd hinter her zu putzen...

Nicht mehr einspringen wenn sie was nicht macht.

"Die frisch eingekauften Lebensmittel (so viel frisches Gemüse, dass es nicht in den Kühlschrank passt) bleiben nach dem Einkauf im Flur liegen." -> Ihr Problem - liegenlassen (auch wenns mal verschimmelt - nennt sich Lehrgeld). Wenn dich das was da rumliegt stört, wirf es weg oder stells irgendwo beiseite. Geh damit so um als wärs nur irgendwas, was rumliegt. Sprich: ignorier, dass es Lebensmittel sind.

Wenn das Bad nicht geputzt wird und ihr das alle verwendet - zusperren wenn das WC extra ist. Allerdings würde ich als Jugendliche das Bad auch nicht täglich putzen. Einmal die Woche muss reichen. Wenn Bad und WC nicht getrennt sind, musst in den sauren Apfel beißen und es so dreckig werden lassen, dass es ihr nicht mehr egal ist. Du rührst nichts an und putzt NICHT. Es geht darum zu zeigen welche Folgen ihr Handeln hat. Solange du alles wegräumst und "aushilfst" muss der Andere nichts ändern. Und so gut wie jeder hat einen Punkt, wo es ihm zu dreckig wird.

Klar hast du ein Recht darauf anzusprechen was du nicht willst. Ihr lebt zusammen. Es ist auch null übergriffig zu verlangen, dass diese Dinge eingehalten werden.

Übergriffig wäre solche Dinge zu sagen wie "du bist ja sowieso eine dreckige Person" oder "haben dir deine Eltern das so gelernt" - Übergriffig WEIL es einen nichts angeht "wie" oder "warum" der andere so drauf ist. Das Einzige was von Interesse ist, ist dass das Miteinander funktioniert. Du kannst auch sagen, dass du mehr Miete von ihr willst für die Putzarbeiten aber das würde ich weniger empfehlen. Weil sie dadurch nur lernt, dass man alles kaufen kann. Das hilft nur, wenns ihr wehtut.

Davon abgesehen hilft es nicht die Dinge 50 Mal zu "erwähnen". Wenn sies nach 3 Mal nicht macht, kannst du davon ausgehen das die Methode es zu erwähnen nichts bringt. Ich würde gar nichts mehr sagen und mir einfach überlegen, wie ich damit umgehe.

Mein Sohn hat zb. ne Zeit lang den Geschirrspüler nicht ausgeräumt (wie ausgemacht). Ich hab dann halt auch nichts gemacht. Die Küche sah nach 5 Tagen aus wie nach dem Weltkrieg und es gab weder Geschirr noch Besteck das man noch verwenden konnte. Aber irgendwann braucht jeder was davon. In der Zeit hab ich mir alles per Hand gewaschen und einfach abgewartet. Solche Dinge gehen im Haushalt so gut wie immer. Man muss es nur selbst "aushalten". Alles für die Wissenschaft ^^


Divanikima 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 09:41

Wow, ich bewundere dein Durchhaltevermögen in solchen Dingen. Ich werd´s mal probieren nicht einzugreifen, nichts zu sagen, sondern nur zu handeln. Bin gespannt wie sie reagiert...

Kitharea  10.12.2024, 09:45
@Divanikima

Dieses "Aushalten" ist in meinem Fall kein Durchhaltevermögen, sondern Sturheit. Ich hatte keine Lust das ich mich an Abmachungen halte aber sonst keiner. Weil wenn ich mal nicht koche, dann wird auch gleich gemeckert. Das halt ich mir dann halt an solchen Tagen ständig selbst vor Augen. Damit ich nicht vergesse, warum ich das mache.
Gab auch einen Tag wo es ums Staubsaugen ging. Da ließ ich halt dann nach dem Kochen oder wenn ich irgendwas ausgepackt hab einfach alles auf dem Boden liegen. Als mein Sohn von der Schule heimkam und da lagen offene Kekspackungen samt Krümel, Toilettenpapier, leere Milchboxen ect. am Boden hat er angefangen aufzuräumen. Meinte zwar das macht er nächstes Mal nicht mehr aber seitdem funktionierts "besser" - wenn auch nicht perfekt. Aber ich kenne das - wenn man es nicht aushalten kann wenn dreckiges Geschirr in der Küche rumsteht. Aber Ziel ist es halt auch nicht die perfekte Putzfrau für die Familie zu werden.

Divanikima 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 09:47
@Kitharea

Stimmt. Vielleicht hilft so eine Situation ja auch selbst ein bisschen (!) lockerer mit den Dingen umzugehen...

Kitharea  10.12.2024, 09:48
@Divanikima

Ja - es ist nicht hilfreich ständig selbst einzuspringen wenn Andere etwas nicht machen. Für die Anderen nicht und auch nicht für einen selbst.

Was Haenschen nicht gelernt, lernt Hans nimmermehr. Jetzt kannst du deine eigenen Versaeumnisse eigentlich nur noch knosequent aussitzen.

Lass ihr das versiffte Bad. Das wird wahrscheinlich spaetestens dann geputzt, wenn mal ein Junge ueber Nacht bleibt. Nicht weggeraeumte Einkaeufe einfach wie sie sind in ihr Zimmer stellen.

Meine Tochter ist 15 Jahre alt und muss seit unserem Umzug vor 2 Jahren ins eigene Haus sowohl ihr Zimmer, wie auch ihr Bad alleine sauberhalten. Es ist fuer sie auch eine Selbstverstaendlichkeit im Haushalt mitzuhelfen.

Der beste Weg Kindern das gewuenschte Verhalten beizubringen, ist ihnen dieses vorzuleben. Und dieses altersgemaess schon von Anfang an.


Divanikima 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 09:45

Ein eigenes Bad wäre natürlich ein Traum. Diesen Luxus haben wir hier nicht. In ihrem Zimmer mach ich aber absolut nichts.