Wie sehen eure Panikattacken aus?

2 Antworten

Bei mir hat es immer mit einem komischen Gefühl im Ohr begonnen. Das war entweder Schwindel, ein Druckgefühl, ein Ton im Ohr oder eine Mischung. Ich kann es irgendwie schwer beschreiben, aber wenn dieses Gefühl aufkam, wusste ich, dass ich eine Panikattacke kriege und je länger das Gefühl war, desto stärker war die Attacke.

Danach habe ich mir angewöhnt tief und langsam gegen die Atemnot zu atmen. Ansonsten ist mein Atem unregelmäßig und schneller geworden. Mein Herzschlag wurde immer stärker und schneller, bis zum Höhepunkt bei ca. 140-170 bpm.

Danach sind Atemnot und stärkerer Herzschlag schnell wieder verschwunden und ich habe angefangen zu schwitzen und zu zittern.

Psychische Symptome waren die typische Todesangst/Angst vor Kontrollverlust (manchmal so, manchmal so) und ich bin ziemlich abgedriftet, so dass ich die Außenwelt teilweise kaum wahrnehmen konnte. Teilweise kam es zur Derealisation.

Meine Panikattacken gingen am Anfang vermutlich länger als 30 Minuten, nachdem ich gelernt habe damit umzugehen, ging der Puls nach 1-2 Minuten schon wieder runter und das Zittern hat noch 10-20 Minuten gedauert, aber da war die eigentliche Panikattacke auch schon zu Ende.

Danach habe ich mich ziemlich frustriert gefühlt, weil ich immer gehofft habe, keine Panikattacke mehr zu kriegen. Wenn es jemand mitgekriegt hat, war ich besorgt um die Reaktion desjenigen, da ich auch schon dafür ausgelacht wurde. Generell war ich danach aber immer erschöpft.

Bei mir haben es am Anfang alle mitgekriegt, weil ich rausgehen musste. Später hat es, bis auf wenige Fälle niemand mehr mitgekriegt. Da man am Anfang dachte, mit meinem Herz würde etwas nicht stimmen, konnte mir niemand so richtig helfen und ich habe selbst gelernt, mich zu beruhigen.

Nur bei meiner ersten Panikattacke, hat mir eine Freundin sehr geholfen, weil ich rausgehen wollte und dazu Treppen gehen musste. Ich habe allerdings so gezittert, dass ich die Treppen fast runtergefallen wäre und konnte mich nur am Geländer abfangen. Mein Gehirn hat die Gefahr aber irgendwie nicht bemerkt und hat mir nur gesagt, dass ich raus muss. Als ich den zweiten Treppenabsatz runtergestolpert bin, hat meine Freundin mich dazu gebracht, mich hinzusetzen und dadurch potenzielle Verletzungen verhindert.

Ich schreibe in der Vergangenheitsform, weil ich seit 8 Monaten keine Panikattacke mehr hatte (meine längste Zeit ohne Panikattacken bisher) und das Gefühl habe, dass ich es nach 5 Jahren überwunden habe. Natürlich kann ich mir nicht sicher sein, aber ich habe angefangen, die Ursachen anzugehen und bin daher optimistisch, dass es auch weiterhin hält.

Ich kann mich nur anschließen und jedem, der an Panikattacken leidet viel Kraft und alles Gute wünschen.

Herzrasen, Angst zu sterben, schwitzige Hände, nicht kontrollierbare Gedanken

Zwischen 30 Minuten und 1 Stunde

Müde danach und erschöpft

Psychotherapie hat es erkannt und geholfen hat Psychotherapie aber verschwinden tun sie nicht bei jedem.

Lg