Wie schwer empfindest du deine Rolle als Mann/Frau?
Wir haben es uns nicht ausgesucht was wir sind.
Empfindest du deine Rolle als Mann/Frau als schwer, dieser nicht gerecht zu werden, anstrengend, zu viele Erwartungen, erdrückend, eigentlich ganz angenehm, unproblematisch..
Beispiele:
„Mein Mann muss groß, stark und einfühlsam sein. Er muss für mich und meine Familie sorgen und uns ein gutes Leben bescheren können.“ So beschrieben Frauen über Jahrzehnte ihren Traummann – und tun es zum Teil auch heute noch.
Die zunehmende Unabhängigkeit der Frau und der Wandel der Gesellschaft hat nicht wirklich dazu geführt, dass sich die Anforderungen an Männer (Stärke und Einfühlsamkeit) geändert haben.
Die meisten Frauen fühlen sich weiterhin von ihrer Natur aus zu einem starken Mann hingezogen, weil dieser ihr Bedürfnis nach Sicherheit stillt. Allerdings können sich Frauen ihre finanzielle Sicherheit mittlerweile selbst schaffen. Auch die Zeiten, in denen ein Mann allein mit physischer Stärke überzeugen konnte, sind in unserer Gesellschaft lange vorbei. Wie punktet ein Mann unter diesen Umständen bei Frauen?
Vielen lieben Dank an alle für eure Beiträge und eure investierte Zeit, was nicht selbstverständlich ist.
76 Stimmen
31 Antworten
Ich denke beides hat Vor und Nachteile, aber es ist zumindest hier in Deutschland relativ ausgewogen.
Niemand passt sich gerne Stereotypen die seinem Charakter widersprechen an, aber da haben es Mädchen z.B. deutlich leichter. Es gibt Mädchen Fußballvereine, rebellische Mädchen gelten als cool, Hosen sind für Frauen alltäglich und blau als Lieblingsfarbe ist normal. Wenn Jungs Ballett tanzen, eher sanftmütig sind, Röcke tragen und Rosa mögen gelten sie als schwul obwohl die äquivalenten Klischees bei Mädchen deutlich normaler sind. Teilweise wird darin zwar auch gesehen, dass männliches Verhalten einfach als besser, akzeptierter gilt, aber das würde jetzt den Rahmen springen.
Bei sexueller Belästigung haben es Frauen eher schlimmer, da es häufiger vor kommt aber wenn es bei Männern vor kommt wird es noch weniger ernstgenommen als bei Frauen. Weltweit und historisch stehen hier aber eher Männer im Vorteil. Generell werden meiner Einschätzung nach Frauen viel stärker sexualisiert und es wird eher davon ausgegangen, dass Frauen etwas nur für Männer tun als andersrum. Da gibt es aber grade einen kleinen langsamen Wandel, den es bei der Sexualisierung von Männern nicht gibt. Auch gibt es Mittlerweile Movements wie #Girlsupportgirls, was aber auch dafür spricht dass diese Solidarität bei Mädchen sehr lange nicht der Fall war und immer noch nicht ist.
In der Elternschaft gibt es auch für beide Geschlechter Nachteile, Väter werden als schlechte Männer angesehen wenn sie länger Elternzeit nehmen, Frauen als schlechte Frauen wenn sie das nicht tun. Im Sorgerecht gibt es für Männer einen großen Nachteil, die Frauen werden wiederum eher für alle Entscheidungen kritisiert. Auch das Keine-Kinder-Wollen ist bei Frauen problematischer als bei Männern.
Als letztes noch der Körper, da sehe ich Männer eher im Vorteil. Männer sind eher weniger kritisch mit sich selbst, auch wenn es bei Penis und Busengröße ungefähr gleich schlimm ist. Männer haben natürlich keine Perioden und Schwangerschaft, was ich mir schon sehr angenehm vorstelle. Wobei durch die Schwangerschaft das Kind oft eine bessere Verbindung zur Mutter hat und es als Elternteil für Väter oft sehr anders oder schwerer ist.
Insgesamt denke ich dass es beide Geschlechter nicht leicht haben, ich von daher wahrscheinlich ähnliche Probleme als Mann hätte, manche meiner Charakterzüge aber stärker kritisiert würden und meine Interessen eher als normal empfunden werden, was momentan weniger der Fall ist.
Ich habe viele tolle antworten hier bekommen und bin für jede dankbar. Vielleicht hilft es andere beim lesen andere Menschen besser zu verstehen, Dinge die man nicht immer gleich sieht.
Ich bin aber von dir besonders begeistert, da du sehr Reif bist und schon dir Gedanken machen kannst, wo andere nicht hinkommen.
Weiter so liebes, hast dir den Stern wirklich verdient. :)
Ich war schon früh verwitwet und insgesamt viele Jahre alleinerziehend. Mangels Familie in der Nähe waren männliche Ausgleichsrollen kaum im Angebot, so dass ich irgendwie immer Mutter und Vater gleichzeitig sein musste.
In meinem nächsten Leben werde ich ein Mann!
Keine Hormonschwankungen, keine Periode, keine Schwangerschaft, keine Geburt, keine Spuren am Körper. Kann alleine Ausgehen, ohne doof angeschaut zu werden. Kann mir die Tanzpartnerinnen aussuchen. Werde nie mitleidig betrachtet, ohne Partner unvollständig zu sein. Kann mir im Alter ne 20 Jahre jüngere Pflegerin für später nehmen und werde auch nie beruflich benachteiligt. Ganz zu schweigen von den vielen kleinen Alltagssituationen, in denen Frauen immer noch oft genug wie kleine Dummchen behandelt werden.
Aber ich komme als Frau gut klar, bin halt vielen Männern zu anstrengend, weil ich kritisch nachfrage ;)
Ja, fragt sich nur, mit welcher Intention. Wenn es nützlich fürs eigene Geschäft ist, war ich gerne genommen. Aber in der Küche sollte ich dann doch bitte ein liebes Weibchen sein. So prüfe ich sehr genau :)
Beide Geschlechter haben Vor- und Nachteile. Man sollte nicht immer das Negative sehen, so macht man es sich nur selbst schwer.
Das einzige mit dem ich als Frau nicht 100% zufrieden bin ist die Arbeitswelt (Lohn, Chancen auf eine Position, Toleranz...).
Jedoch denke ich es ist eben so nicht leicht ein Mann zu sein. Laut denn meisten Frauen muss er immer den ersten schritt machen, kommt schwere in ein Club, "muss" gross und stark sein, Vaterschaftsurlaub...
Auch wenn wir alle Menschen sind ist es so das schlussendlich beide Geschlechter andere Bedürfnisse und Wünsche haben. Man kann ja auch nicht Birnen und Äpfel miteinender vergleichen.
Hier in Mitteleuropa finde ich es mehr oder weniger ausgeglichen, ich denke in anderen Länder sind jedoch Frauen meistens stark benachteiligt.
In der Berufswelt empfinde ich es als Frau extrem schwer.
Man wird nie richtig ernst genommen oder wird sogar belächelt.
In meinen Augen sind die meisten Männer arrogant und denken sie stehen über dem weiblichen Geschlecht. So oft bin ich schon mit sexuellen Belästigung konfrontiert worden.
Ich empfinde es auch auf Partys oder Veranstaltungen als Frau immer gedrückter aufgrund dessen.
Das mag jetzt total voreingenommen klingen aber die Welt da draußen ist kalt und grausam.
"Eine Frau sollte gut mit Kindern umgehen können. Sie sollte kochen und den Haushalt schmeißen können. Sie muss manieren haben und Jungfrau sein"
Das ist so ziemlich das equivalent zu deinem Zitat.
Ich persönlich verspüre keinen Druck, da mich solch Gesellschatlichen Normen nicht sonderlich groß interessieren.
Klar steht, dass beide Geschlechter sich gewandelt haben und beide auch ihre Ansprüche in dieser modernen Welt umstellen müssen.
Das ist in manchen Fällen besser und in anderen Fällen ist es schwer. Natürlich wollen Frauen starke Männer. Natürlich wollen Männer auch von Frauen das Gefühl kriegen, dass er sie beschützen kann.
Letztendlich ist das Thema doch ein bisschen zu komplex für diese kurze Antwort.
Männer und Frauen und allgemein Menschen sind eben durchaus sehr komplexe Wesen. Das macht das herunterbrechen und erforschen dieser Wesen eben auch komplex.
Kurzgesagt: Man könnte sicherlich 5 Doktorarbeiten über dieses Thema verfassen.
Und dieses Wissen bzw. Denkweise schon mit 16.
Ich glaube grosses steht dir noch bevor.