Wie schmerzhaft ist der Hungertod?

5 Antworten

Zu verhungern muss schrecklich sein. Abgesehen von den Schmerzen, wenn die Magenwände aneinander reiben und die Magensäure anfängt, sie anzugreifen und zu verdauen, kommen dann ja auch einige Mangelzustände hinzu.

Allein schon Mangelsymptome im feinstofflichen Bereich sind je nach Ausprägung derart fürchterlich, dass ich mir nicht ausmalen mag, wie es sich anfühlt, wenn dem Körper so nach und nach diese Substanzen in großem Stil ausgehen!

Mineralien kann man sich vorstellen wie winzige metallische Ladungen, mit deren Hilfe die körperinterne Kommunikation aufrecht erhalten wird: sie leiten elektrische Impulse weiter. Kommt es da - weil welche fehlen, aber auch, weil es an Flüssigkeit für die Weiterleitung der Impulse fehlt - zu Aussetzern, äußert sich das in Zuständen, die für mich der Horror wären.

Allein am Beispiel eines Mangels an Kalium phosphoricum kann man sich eine Vorstellung davon machen, was da abgeht:

  1. Du hast ständig Hunger, auch nach dem Essen. Dein Sättigungsgefühl ist nur schwach ausgeprägt.
  2. Du leidest an Muskelschwund, Muskelschwäche oder Lähmungen.
  3. Du schläfst schlecht und leidest unter Schlafstörungen.
  4. Du hast Herzrasen.
  5. Du neigst zu hohem Fieber (über 38,8 °C).
  6. Du hast Zahnfleischbluten, Zahnfleischschwund und/oder Mundgeruch.
  7. Du hast häufig nervöse Verdauungsprobleme mit übel riechenden Darmwinden.
  8. Die Haut am Kinn und an den Augenlidern, eventuell auch im ganzen Gesicht, ist aschgrau verfärbt.
  9. Du fühlst dich überfordert, hast vielleicht sogar ein Burn-out-Syndrom.
  10. Du bist ständig müde und erschöpft.
  11. Du leidest unter depressiven Verstimmungen.
  12. Deine Beschwerden verbessern sich bei Ruhe, nach dem Essen, durch Sonnenlicht und in Gesellschaft. Bei körperlicher Anstrengung, Lärm und Aufregung werden sie schlimmer.

Die nächsten lustigen Symptome treten auf, wenn einem Natrium chloratum, also Salz, das Elektrolyt, ausgeht. Das habe ich vor über 40 Jahren bei einer Hitzewelle im Urlaub in Australien selbst erlebt und es wurde zum Auslöser für meine Beschäftigung mit Dr. Schüßlers Biochemie, die ich seither anwende.

Noch üblere Schmerzen treten auf bei fehlendem Calcium phosphoricum - aber die sind ja auch all denen schon bekannt, die Vitamin D-Mangel haben: dadurch bedingt, kann der Körper sein Calcium aus der Nahrung nicht richtig verwerten und es treten große Schmerzzustände und Verwertungsstörungen auf. Insofern kann jeder schon partielle Symptome des Verhungerns an sich erleben, wenn er nicht prophylaktisch auf vollständige Nährstoffversorgung achtet.

Bei Eisenmangel wird die Sauerstoffversorgung torpediert - auch nett; Magnesiummangel ergibt Krampfzustände, usw.

Da würde ich - um auf deine Frage zurückzukommen - Wasserentzug als deutlich effizientere und schonendere Methode vorziehen: damit ist schon nach relativ kurzer Zeit der Ofen aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – traditionelle Mittel zur Gesunderhaltung

Spielwiesen  20.09.2019, 17:21

Hinzuzufügen wäre noch der psychische Faktor, wenn man kein Essen mehr bekommt - alles verschlimmert sind. Vielleicht fällt man auch dadurch ins Koma.

Anders ist es, wenn man noch Trinkwasser hat: dann beginnt der Organismus erstmal sein Notfallprogramm: Entschlacken, sich Regenerieren, Ballast abwerfen - und das kann einen seelischen wie körperlichen Aufschwung bedeuten - so haben unsere Vorfahren am Ende des Winters und der Vorräte gelebt und überlebt. Und meine Familie während der Notzeit nach dem 2. Weltkrieg ebenfalls: interessant: damals gab es KEINE Diabetiker, und Krebs trat ebenfalls keiner auf: Krebszellen sterben durch Fasten nämlich ab.

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Wie soll man das beschreiben. In einer Zahl?

Dann wuerde ich 21 sagen. Vielleich auch 22 wenn man beim verhungern Bilder von Pizzen gezeigt bekommt.


EmailDieb 
Beitragsersteller
 20.09.2019, 16:37

Das wäre nicht unüblich. In Krankenhäusern wird man nicht selten nach eine Bewertung des Schmerzes in einer Schmerzskala von 1 bis 10 gefragt.

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Jdoue  20.09.2019, 16:38
@EmailDieb

Dann kann ich dir deine Frage nicht beantworten, da ich noch nicht verhungert bin. Allerdings vermute ich das es sehr Qualvoll ist.

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Schmerz ist ein individuelles Empfinden, daher wäre eine Zahl als allgemein Richtwert hier nicht sonderlich genau. Der Körper hat einen sehr guten Schutz Mechanismus um bestimmte Schmerzen zu überspielen wobei dieser Schutz bei manchen Menschen schneller sich zeigt als bei anderen. Man kann vielleicht eine persönliche Wertung welcher Tod für einen der qualvollste sein mag auflisten, welcher Tod wohl am ehesten ertragbar zu sein scheinen. Aber wie viel Qual und Schmerz der Tod, noch dazu explizit ein Sterbevorgang sein muss, kann man nur garantiert festlegen wenn man nicht mehr in der Lage ist dies zu benennen, nämlich wenn man schon tot ist.

Lg

Youareme

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der muss sehr qualvoll sein, zum Glück muss hier bei uns wirklich keiner verhungern.

Die Leute müssen sich halt Hilfe suchen. Und es gibt genug Anlaufstellen, Caritas, Diakonie, Die Tafeln usw.


Basti1q2a3  20.09.2019, 16:40

Diese Art des Sterbens soll wohl in diesem Post nicht als Krankheit gemeint sein sondern um ohne fremde Hilfe zu sterben. Einige alte und kranke Menschen gehen so von der Welt

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Basti1q2a3  20.09.2019, 16:42
@bbjean

Genau da die aktive Sterbehilfe in Deutschland leider verboten ist.

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Ich weiß nur das man durch den Nahrungsentzug eigentlich müde und schwach wird und dann einfach irgendwann einschläft.