Wie schlimm steht es um die Linke seit dem Abgang von Wagenknecht?

6 Antworten

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Das Problem war eher Oskar Lafontaine, der als eine Art verlässliche Lichtgestalt gewirkt hat und nun fehlt - auch mitsamt seiner Expertise und Glaubwürdigkeit. Gerade im Saarland und unter enttäuschten altgedienten SPD'lern griff gerade er immer noch gut und bedeutete Stimmen für die Linkspartei: Den guten Oskar nahm man noch ernst und auf sein Wort konnte man in der Regel zählen - und so jemand fehlt der Partei heute. Die Linkspartei ist heute de facto nahezu bedeutungslos.

https://www.youtube.com/watch?v=CQjuXwhGKXU

Wagenknecht war auch in der Linkspartei nicht immer unumstritten, ich halte ihre Partei für die gnadenlose Ego-Show einer Person, die besser als Publizistin durch Talkshows tingeln und ihre eigene Sichtweise hier und da zum Besten geben würde - ich traue ihr nicht. Das Ganze ist im Endeffekt ähnlich fundamental und populistisch wie der AfD, nur aus einer anderen Richtung, und daher nicht minder gefährlich. Außerdem traue ich der Linkspartei bis heute nicht und Wagenknecht war in den 80ern auch noch in der SED, also ein Stück DDR-Diktatur, wenn man es so sieht. Der Sozialismus hat schon einmal nicht funktioniert bzw. ist kläglich gescheitert (1989 haben wir nicht vergessen) und das brauchen wir garantiert nie wieder - und Wagenknecht halte ich nicht für kompetent, sondern für ideologisch verblendet und höchst unseriös, dennoch für gefährlich.

Ich denke, dass viele ehemalige Linkswähler heuer entweder gar nicht oder BSW wählen. Auch das Thema, dass 35 Jahre nach der Wende immer noch unklar ist, wie viel SED und wie viel DDR-Diktatur noch immer in der Linkspartei stecken, dürfte zum Glaubwürdigkeitsverlust geführt haben. Mich stört das nicht.


annabg777 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 14:13

Wagenknecht war meiner Meinung nach daß Gesicht der linken, mit ihrem Abgang hat die Linke viel verloren

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rotesand  30.05.2024, 21:03
@annabg777

Ja, das gab der Partei den Rest, nachdem Gregor Gysi sich zurückgezogen hat und Oskar Lafontaine ausgetreten ist. Kann man so sehen!

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"Schlimm"?? warum sollte es - ich hätte erwartet, das sie Aufwind bekommt, das stimmt leider nicht, also siehts halt mau aus. Die alten Stasi Kader sterben weg und die Luxemburgirianer wandern zur rosigen Sarah. Die Linke wird zu Sanierungsfall und braucht dringend neues Personal. Aber bitte welches mit Politikverständnis a la Gysi oder Bartsch.

Für die politisch Linke Richtung ein Gewinn, dass die Putinknecht raus ist.
Leider zieht sie aber auch einige Wähler mit, und die Linke dümpelt ja schon immer bei den 5% herum. Die Partei muss also wirklich was tun. Sie ist sowieso nur über Direktmandate im Bundestag.


annabg777 
Beitragsersteller
 30.05.2024, 14:14

Meinst du durch den Abgang Wagenknechts hat die Partei nicht insgesamt verloren? Sie war doch das Zugpferd der Partei

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DasFloYT  30.05.2024, 14:16
@annabg777

Ja, das stimmt. Ich hoffe aber auch, dass dadurch dass die Putin sympatisantin weg ist, mehr Leute die Putin hassen die Linke wählen. Wir müssen wohl die Wahlen abwarten.

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Richtig, diese Partei braucht echt mal endlich eine solide Führung mit einem vernünftigen Kernkonzept ohne diese ganzen absurden Ausreisser für cosmopolitans.

Nachdem sich die SPD in einigen Anteilen ihrer ehemaligen Kernbereiche nach dem Schröder-Fiasko wohl schenbar endlich wieder berappelt haben könnte, würde der Linken als Kernthematik eine Linie gegen den übelsten Turbokapitalismus in immer mehr Arbeitsverdichtung empfehlen.

Zudem könnte sie daran anknüpfend tatsächlich mal ganz konkret für erwerbslose Menschen und Niedriglöhner mit Aufstockungsbedarf bei Leistungen der Grundsicherung stehen.

Halt gezielt eine Partei für arbeitslose Menschen, erwerbsgeminderte, körperlich beeinträchtigte Kreise, Vermittlungsgehemmte und sonstige Menschen ganz allgemein in dieser einschlägigen Richtung speziell als Sprachrohr.

sehr schlimm, für die Linke, für die in DE lebenden Menschen sehr gut, weg damit, braucht kein Mensch