Wie schafft man es in sehr kurzer Zeit sehr vieke Vokabeln zu lernen?
Ich habe für 5000 Vokabeln fast 2 Jahre gebraucht,dass kann doch nicht sein!
4 Antworten
Das bloße Lernen von Vokabeln nützt nicht viel, wenn die Sprache nie angewendet wird. Manchmal kann es sogar leichter, schneller und effizienter sein, wenn man lediglich die Grundlagen verinnerlich und alles weitere durch die Nutzung lernt. Letzteres gilt insbesondere für regionale oder lokale Redensarten, ein anderer Gebrauch von einzelnen Begriffen oder das z.B. mehr gesiezt als geduzt wird. Auch macht es ggf. mehr Spaß, wenn die Sprache mit eigenen Interessen verknüpft wird.
In der Schule war mein Englisch bzw. die Benotung eher grottenschlecht und trotzdem später durch meine Interesse und Beruf für und in der IT eigentlich nebenbei und ganz unbewusst meine Sprachkompetenzen verbessert habe. Statt pauken von Vokabeln oder formulieren von langweiligen Beispielen, mich einfach mehr mit englischsprachigen Inhalten befasst habe oder auf Englisch geredet habe. Und danach war es auch beim Lernen von Spanisch nicht viel anders als bei Englisch.
Egal was man lernt oder lernen möchte, der praktische Teil kann vieles positiv beeinflussen. Manche bekommen es auch so ganz gut hin und sich in kürzester Zeit viele neue Vokabeln merken können. Allerdings werden dort immer wieder mal Begriffe dabei sein, die man im täglichen Sprachgebrauch weniger benötigt. Was jetzt das Lernen von Vokabeln angeht, kann u.U. helfen, wenn man sich die einzelnen Wörter auf einen Zettel aufschreibt und alles in den eigenen vier Wänden verteilt.
Ich würde dir raten, ein bisschen an dir selbst rumzuexperimentieren. Denn es gibt nicht DIE Methode, jeder Mensch ist anders.
Was generell gilt:
- Vokabeln im Kontext lernen
- in semantischen ( inhaltlichen Einheiten, zB Essen, Sport, etc)
- Synonyme und Antonyme lernen sich gut zusammen
- abfragen ist effizienter als " lernen"- d.h. nicht nur lesen und einprägen, sondern eben abfragen. Hier auch wichtig, die Reihenfolge zu ändern. Hierzu gibt es auch Apps, zB Quizlet.
- in den Alltag einbauen. Man kann sich z.B. Vokabeln auf Handy diktieren und dann beim Spaziergang oder Putzen anhören. Dadurch hat man zudem auch die Sprech- und Hörkomponente eingebunden ( und sogar den motorischen, es gibt die Theorie, dass sich viele Personen etwas besser merken können, wenn sie sich bewegen,). Ich empfehle: Zuerst das deutsche Wort, dann das fremdsprachige, dann einen deutschen Satz, dann den fremdsprachigen. ( Siehe auch lernen im Kontext).
Man kann es auch als Abfrage nutzen, nach dem deutschen Wort kurze Pause machen)
Hallo,
unter folgendem Link stellt Oliver Geisselhart eine Methode vor, mit der man 100 Vokabeln pro Stunde lernen können soll.
Ich gebe aber zu bedenken, dass
- man Vokabeln nicht speziell für einen Vokabeltest oder nur lernt, wenn der Lehrer es als Hausaufgabe aufgibt.
- eine Sprache nicht nur eine Aneinanderreihung von Vokabeln ist. Mit Hilfe der Grammatik werden die Vokabeln sinnvoll zu Sätzen verbunden. Deshalb ist es, wenn man eine Sprache lernt, neben dem Vokabellernen genauso wichtig - regelmäßig 10 bis 15 Minuten pro Tag - Grammatik zu üben.
- Auswendig lernen eine wenig effektive Lernmethode ist, bringt es doch nur kurzfristigen Erfolg, denn was man auswendig lernt (hier: Vokabeln) hat man ganz schnell wieder vergessen. Wichtig ist es, den Lernstoff zu verstehen und in der Praxis anzuwenden. Nur dann setzt sich das Gelernte auch im Hirnkastl fest und lässt sich auch auf andere Aufgaben usw. übertragen. Das erreicht man, wenn man Gelerntes in der Praxis anwendet und es z.B. durch passende Bücher und Fachliteratur vertieft.
AstridDerPu
Für ein reines Lernen von Vokabeln sind ca 7 Vokabeln pro Tag recht überdurchschnittlich. Meistens ist man schon mit ein bis zwei Vokabeln pro Tag ganz gut bedient.
Der Rest ergibt sich durch viel hören und viel sprechen.