wie schaffe ich es, zu vergeben und zu verzeihen?

6 Antworten

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Wow...

Wie schaffe ich es, sie dennoch zu akzeptioeren?

Mit Gottes Hilfe. Bitte Gott, dass Er dir hilft zu verzeihen. Sei bereit dich von Ihm ändern zu lassen.

Phil 2,13 denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.

Ein Christ war in Ägypten mit seiner Familie in der Gemeinde. Auf einmal gab es einen Bombenanschlag auf diese Kirche. Ein großteil seiner Familie kam ums leben. Später bekam er Morddrohungen von islamischen Extremisten.

Es hat einige Zeit gedauert, aber er konnte den Schuldigen schließlich vergeben. (er betete darüber)Von diesen war nicht bekannt, dass sie bereut hätten. (Quelle)

Wenn wir nicht vergeben können, kann Gott uns helfen zu vergeben, wenn wir Ihn darum bitten.

Viel mehr weiß ich auch nicht, was ich noch schreiben könnte. Pflege die Beziehung zum Herrn(Bibel lesen+Gebet), lass dir von Ihm helfen und bete für deine Familie.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Sonnenstrahl222 
Beitragsersteller
 06.06.2022, 20:08

Danke. Du hast mir geholfen.

Frohe Pfingsten und Gottes Segen.

Gottes Geist ist uns in der Pfingstzeit besonders nahe. Wenn wir in seinem Geist sind, werden wir in Ihm eins sein.

Hosianna

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mit zeitlichem und manchmal auch räumlichen Abstand und durch die Lehre Jesu, denn er predigte ja die Vergebung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sonnenstrahl222 
Beitragsersteller
 07.06.2022, 23:46

Vergeben ist nicht dasselbe wie verzeihen.

Wenn ich verzeihe, verzeihe ich die Fehler meines Freundes, oder wem auch immer, aber wenn sich diese Fehler wiederholen und ich immer wieder leiden muss, muss ich dann weiter verzeihen? Denn dass wäre die echte Vergebung Jesu Christi, den anderen in seine Fehler und Schwächen zu verzeihen und auch an zu nehmen und zu akzeptieren.

Ich liebe meinen Partner über alles.

Wir sind aber seit ein paar Tagen auseinander. Es ging nicht mehr. Er schlug mich und ich verheimlichte es für lange Zeit vor jedem, auch hier auf gf. Ich habe mich erst jetzt öffnen können.

Ich weiß nicht, ob ich die Dresche weiter ertragen kann, denn das würde komplette Vergebung bedeuten.

Aber Christus nahm auch sein Martyrium auf sich.

Dabei hatte ich gedacht, Gott will, dass wir Menschen auf dieser Erde glücklich sind und in Frieden leben.

Der Mensch sieht das anders. Jeder Mensch sieht das anders, weil jeder Mensch sein eigener Mittelpunkt ist.

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Meiner Meinung nach funktioniert das willentliche "Vergeben" nicht. Genausowenig das "Lieben". Man kann sich nicht vornehmen, jemanden zu lieben. Liebe geschieht oder geschieht nicht.
Was aber funktioniert, ist das Verstehen. Wirkliches Verständnis - nicht wohlmeinendes Verstehen, sondern tatsächliches Verstehen - sieht den Anderen so, wie er ist, erwartet nichts von ihm, sondern erkennt, dass der Andere eben so ist, wie er ist. Dann ist man frei und der Andere ist auch frei, kann sich ändern oder auch nicht.
Ich habe Ähnliches erlebt, nicht mit meinen Eltern, dafür bin ich dankbar. Aber ich kam lange nicht von meiner Sehnsucht los, von meinen geliebten Verwandten auch geliebt zu werden. Lange dachte ich, ich müsse mich ändern, damit sie mich akzeptieren. Eines Tages kam fast wie ein Blitz die Erkenntnis, dass sie mich als schwarzes Schaf brauchen. Dass ich keine Chance bei ihnen habe. Ich konnte wieder atmen, spürte dass ich nun frei war, frei und voll in Ordnung. Es war nicht mein Problem, es war ihr Problem. Und mein Blick war nun ungetrübt von Sehnsucht, von Wünschen, und ganz klar. Ich konnte ihnen zusehen, und merkte, dass sie Gefangene ihrer eigenen Geschichte waren, und merkte, dass sie nicht raus können aus ihrem Psychoprogramm, merkte, dass sie mich gar nicht wirklich wahrnehmen konnten.
Und seither kann ich sie wieder ein bisserl mögen, helfe ihnen, wenn sie Hilfe brauchen, ich spüre ein wenig die Zugehörigkeit zur Familie, aber meine Sehnsucht ist weg. Ich bin nicht mehr abhängig von ihrer Zustimmung. Und eigenartigerweise gehen sie nun fast ein wenig vorsichtig mit mir um. Sie spüren meine innerliche Unabhängigkeit, vermute ich.
Und jetzt braucht es gar keine Verzeihung meinerseits mehr. Weil es kein Problem mehr gibt.

Ich bin in der katholischen Religion aufgewachsen. Da gibt es die Beichte. Das wird so gemacht:
1. Das Bekennen der bösen Tat
2. Die Reue
3. Der feste Vorsatz, es nicht mehr zu tun
4. Die Wiedergutmachung, sofern noch möglich
Erst dann verzeiht Gott. Und das finde ich realistisch.

Man muss nicht verzeihen können, die miesen Taten werden durch deine Verzeihung nicht weniger schlimm. Sie sind geschehen und können nicht ungeschehen gemacht werden. Aber du musst dafür sorgen, dass sie dir nicht mehr schaden können, das heißt auch Distanz, innerliche Distanz, und wenn nötig auch äußerliche Distanz.

Gott ist der einzige der dir helfen kann. Bete zu ihm, dass er dir vergibt wo du vielleicht falsch gehandelt hast und, dass er dir hilft auch anderen zu verzeihen.

Er wird dir auf jeden Fall helfen!

Wenn du möchtest kann ich auch für dich beten

LG


wolfrein  06.06.2022, 19:10

Das sehe ich genauso. Der Mensch von sich aus ist oft nicht in der Lage zu vergeben. Ich habe das oft genug bei mir gemerkt. Aber wenn wir auf Jesus sehen wird es möglich, und indem wir dem Anderen auch das Beste wünschen, obwohl wir vielleicht schlecht behandelt wurden. Vergebung wirkt sich auch positiv aus für uns selbst.

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Sonnenstrahl222 
Beitragsersteller
 06.06.2022, 18:05

Danke. ja bitte bete für mich

Und Du hast Recht! Gott ist der Einzige, der helfen kann. Amen - so ist es!

Hosianna

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Die von dir beschriebenen Erfahrungen sind traumatischer Art. Ein Trauma ist eine Wunde. Die Zeit heilt zwar keine Wunden aber Wunden brauchen Zeit um zu heilen. Dabei kann dir möglicherweise eine Therapie helfen.

Vielleicht hilft es dir wenn du daran denkst, dass die "Täter" möglicherweise selbst einst die Opfer waren. Wer keine Liebe erfahren hat, kann meist auch keine Liebe geben. "Denn das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie fortzeugend Böses muß gebären." (Schiller).