Hallo und Servus am Montagnachmittag allesamt?
Es gibt ja viele Augenblicke, längere Zeiträume, Gegebenheiten im Leben in denen man schlechte Erfahrungen, Demütigungen, Mobbing, Gewalt(auch sexuelle) innerhalb und außerhalb der Familie jeglicher Art, am Arbeitsplatz, Schule, Freizeit, Clique ausgesetzt war oder noch ist....
Wie sieht es aus bei euch....
Könnt/et ihr denjenigen jemals verzeihen, vergeben oder stellt ihr die Peiniger/innen zur Rede und geht ebenso vor um es denen zu zeigen?
Bei mir gibt es, wie teilweise manchen Usern/innen hier bekannt ist:
Als achtjähriger Junge wurde ich 1964 von einem fremden Mann missbraucht und das kann ich bis heute weder vergessen, vergeben oder verzeihen...
Dieser Mann hat mich und meine kleine Seele zerstört und das macht sich heute noch in meinen Alpträumen bemerkbar in denen ich das ganze immer wieder durchleben muss....danach bin ich manchmal die nächsten Tage nicht zu gebrauchen und verrichte nur die notwendigsten Dinge des Alltags.
Meine geliebte Frau hat mich in dieser Zeit immer aufgefangen und das geht ja jetzt leider nicht mehr, da sie am 10.06.22 verstarb.
Bitte keine Beileidsbekundungen, dient nur dem von mir genannten Beispiel.
Habt´s dennoch einen guten und angenehmen Start in diese neue Woche, bleibt´s gesund oder werdet es.
Mit den allerbesten Grüßen vom pjotr17
19 Antworten
Hallo Pjotr und in die Runde,
völlig verkorkster Zeitrahmen, aber meine Anzeige der aktuellen Gugumo funktioniert dermaßen komisch, dass ich langsam an allem zweifele.
Nun denn: ich antworte dir trotzdem, eigentlich ist es ja egal, wann. :-)
Solche Situationen, wie du andeutest, hatte ich in der Schule zum Glück nicht - bis auf ein paar Hänseleien wegen meiner großen Schneidezähne - ein Zeichen, dass ich mal ziemlich groß werden würde. Größer als die anderen war ich immer, und so war ich diejenige, die andere in Schutz genommen hat vor Mobbern, die damals aber noch Schikanierer hießen. Einmal war es ein Mädchen in meiner Klasse, das ich selbst nicht mal so furchtbar gern mochte - aber ich verteidigte es gegen die Bande, die sie nicht in Ruhe lassen wollte, und lief zu Höchstform auf, wo meine Größe immer sehr praktisch war! :-) Hinterher war es mir ganz peinlich, als sie zu mir kam, um sich dafür zu bedanken.
Meinem Gerechtigkeitsgefühl nach war es für mich normal gewesen. Dadurch, dass ich behütet aufgewachsen bin, hatte ich offenbar als kleines Mädchen schon ein festes Gefühl für Anstand und Normen, das mir half, Recht und Unrecht ganz gut einzuschätzen und auseinanderzuhalten.
Dafür ergaben sich viel später im Berufsleben dann Situationen, wo man versuchte, mich mit z. T. absurden, sehr unfairen Methoden letztendlich zur Kündigung zu bewegen; da gab es kunstvoll gestellte Fallen, um mich abmahnen zu können, (was sie aber nicht schafften) und absichtlich erhöhten Arbeitsaufwand, damit man mir fehlendes Zeitmanagement hätte vorwerfen können, wenn ich Termine nicht gewahrt hätte (habe ich aber nicht). Ziel war, mich so in die Enge zu treiben, dass ich meine Stelle räume.
Dafür bediente man sich professioneller Mobbingmethoden, wie man sie an Managementakademien lernt. Es waren Vorgesetzte, die gemeint hatten, mich durch eine völlig unerfahrene, frische Uni-Absolventin ersetzen zu können, deren Vater mit dem Geschäftsführer eng befreundet war.
Es verlief so subtil, dass ich erst hinterher erfuhr, wer dahintergesteckt hatte und vor allem: warum. Aber - sie haben sich geschnitten: um mich mit meiner geballten Erfahrung zu ersetzen, mussten letztlich insgesamt drei Mitarbeiter eingestellt werden :-)
Welchen Menschen fandet ihr vom Charakter her gruselig und wieso?
Sehr gruselig war für mich, herauszufinden, zu welchen Methoden gegriffen wurde, wovor nicht zurückgeschreckt wurde, wozu dies alles diente und wer der Nutznießer war. Mit dem Unternehmen hatte es gar nichts zu tun - hätte dort an geeigneter Stelle davon erfahren, wäre der leitende Mitarbeiter vielleicht 'dran' gewesen, zumindest nach heutigem Verständnis und Rechtsprechung. In derartige menschliche Abgründe zu schauen, hätte ich mir gern erspart!
So habe ich mir später viele Gedanken über Resilienz gemacht, die manche entwickeln und unbeschadet da rauskommen. Dank meinen damaligen Freunden erfuhr ich etwas über Persönlichkeitsentwicklung sowie die Wunschtechnik, die ich schon öfter hier erwähnt habe. Alles zusammen war wirklich hilfreich und lohnend. Damit holt man sich das ganze Universum zu Hilfe - eine stärkere Assistenz gibt es schlicht nicht!
Das erste, um zu beginnen, ist, sich selbst von einer anderen Warte wahrzunehmen, frei nach dem Motto: 'Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.' So nimmt man auch die Umstände anders wahr - - - und eins gibt das andere. Das, was man sich wünscht, wovon man spricht, woran man denkt, geht in Erfüllung. Ich finde, da kann man es auch gleich positiv angehen.
Gestern gab mir eine Freundin ihren aktuellen Lieblingsspruch durch:
******************************'Vielleicht wird es ja gut!'************************
Mit dieser 'philosophischen Neuentdeckung' kann man sich auf den Weg machen und all die düsteren Hypothesen und negativen Spekulationen energisch nach hinten schleudern, bevor sie einem weiter aufs Gemüt schlagen.
Und noch so ein Satz: 'Ein Weg entsteht, indem man ihn geht.'
Dir, lieber Pjotr, alle guten Wünsche, und allen noch einen schönen Tag!
Viele Grüße!
Sicherlich warst du nicht zu spät...
Auf gute Antworten kann man auch warten...so wie auf deine...
GLG vom pjotr17
Ich wollte dich ein wenig inspirieren. Ein Musikstück ist mir heute nicht eingefallen .... leider! :-)
Doch. Hier: https://youtu.be/iHFy98hLPRw
Dankschön, liebe Spielwiesen...für die Inspiration...
Geht doch auch mal ohne Musik.....
GLG vom pjotr17
Bitteschön und gerne...LG vom pjotr17 ((:_:))
Ich wurde in meiner Schulzeit ebenfalls Opfer von Mobbing und ich merke noch immer, wie belastend diese Situation damals tatsächlich für mich war - so belastend, dass ich noch heute die Auswirkungen spüren kann...Nein, ich würde den Menschen, die andere Menschen für das eigene Vergnügen oder zum kompensieren eigener Probleme niedermachen und bloßstellen, nicht verzeihen.
Ich hatte schwierige Familienverhältnisse und viel Stress Zuhause, trotzdem habe ich das nie an anderen Kindern ausgelassen, die nichts für meine Situation konnten. Aus genau diesem Grund akzeptiere ich das auch bei anderen nicht als Entschuldigung. Es ist falsch, und das sollte man auch mit 11/12/13 schon wissen.
Tatsächlich habe ich vor einigen Jahren mal einen der Klassenkameraden, der mich, bevor ich schließlich die Schule wechselte, dauernd niedermachte, angeschrieben. Ich habe ihm gesagt, wie sehr er mich damals verletzt hat und was sein Verhalten für Auswirkungen hatte. Er erzählte mir erst, dass das ja alles nur Spaß gewesen wäre, schließlich entschuldigte er sich jedoch und fragte, ob ich besagte Entschuldigung annehmen und ihm verzeihen würde. Ich sagte ihm, dass ich es schätze, dass er einsieht, sich falsch verhalten zu haben, und dass mir diese aufrichtige Entschuldigung viel bedeute, ich ihm aber nicht verzeihen kann, weil das, was er mich hat erleben lassen, dafür einfach zu tiefgehend war.
Ich verzeihe denen, die verdient haben, dass man ihnen verzeiht. Diese Menschen haben aber damals einfach zuviel angerichtet, als dass ich ihnen verzeihen könnte. Ich selbst finde Frieden darin, das zu tun, was sich für mich richtig anfühlt. Schrecklichen Menschen zu verzeihen fühlt sich dabei sehr falsch an... 😄
LG!
Hallo Alice0505...
Dankeschön für deine Antwort...
LG vom pjotr17
Hallöchen, lieber Pjotr17 und alle Mitwirkenden in der GUGUMO Runde
Puh....ich kann auch einiges ertragen,bevor ich wirklich mit Menschen abbreche,die mir Leid zufügen ,oder zugefügt haben
Ja,-ich habe auch leider schon einiges durchlebt,was in meiner Seele Narben hinterlassen hat ....und da habe ich konsequent jeglichen Kontakt zu diesen Leuten abgebrochen
Um mich selbst zu schützen....
Ich kann aber durchaus auch verzeihen
Vergessen kann man sicherlich sehr schwerwiegende Dinge,die einem widerfahren sind, niemals...
Manche Erlebnisse sind zu schlimm,und ich kann da nur Jedem raten....
Für sich selbst einen Weg finden,dass das eigene Leben noch lebenswert ist
Sonst zerstört man sich ...Stück für Stück
Ich kenne viele Menschen,die es mit einer Therapie geschafft haben,aus de Teufelskreis heraus zu kommen
Ich habe alles aus eigener Kraft geschafft
Heute habe ich die richtigen Menschen an meiner Seite
Und am Ende hat mich alles,was mir Kraft und Energie und Traurigkeit gekostet hat,stark gemacht hat
Ihc wünsche jedem Menschen,das er auch noch Licht am Ende des Tunnels sieht
Allen einen tollen Tag ,mit schönen Momenten, und liebevollen Weggefährten
Herzlichst Angel
Meine liebe Freundin und Engelchen,
vergeben ist manchmal unmöglich, aber nicht immer. Jeder muss das für sich selber entscheiden, wie er damit umgeht. Oft ist es aber so, dass man sich nach einer Vergebung besser fühlen kann.
Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag und sende herzliche und liebe Grüße von eurem Freund W.
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Genau so ist es.
Die himmlischen Grüße erwidern wir doch gerne. GLG W.
Liebste Freundin, habe noch einen angenehmen Tag!!! Verzeihen kann auch ich, aber nicht vergessen! GLG und ein liebes Drückerle, Birgitmarion
Liebe Freundin....ja d a s ist bei mie genauso...
Auch an Dich ein Drückerchen ....und lb Gruss an Euch 2...dein Engelchen
Hallo, liebe Angel1112...
Vielen Dank für deine Antwort...
LG vom pjotr17
Ich wurde in meiner Schulzeit gemobbt [da ich ursprünglich aus einem anderen Land komme].Hatte kaum Unterstützung durch Lehrer[dank fehlender Sprachkenntnisse].Habe meine Peiniger nie zu Rede stellen können.Mittlerwreile hab ich damit abgeschlossen und wenn es jemand erneut versucht,dann kriegt derjenige einen Spruch reingedrückt.Außerdem habe ich meinen Partner als Unterstützung.
Mobbing wünsche ich echt keinen und kann sowas auch nicht verzeihen.
Hallo zanfemia...
Dankeschön für deine Antwort...
LG vom pjotr17
Hallo zusammen,
meine "Schwester" wurde als kleines Kind (bevor sie dann als Pflegekind in unsere Familie kam) ebenfalls sexuell missbraucht. Sie hat damals bei Onkel und Tante gelebt und die Tante wusste, dass ihr Mann das Kind missbraucht und hat trotzdem nichts dagegen unternommen.
Heute liegt eben gerade diese Tante im Sterben und bereut ihre Fehler aus der Vergangenheit sehr. Und meine Schwester hat ihr daraufhin dann auch vergeben. Vor dieser Entscheidung, so einen Verrat zu vergeben, habe ich den allergrößten Respekt!!! Ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich das könnte.
Ich selbst habe als Kind zum Teil auch manches Mobbing und Ausgrenzung vonseiten anderer gleichaltriger Kinder erlebt. Und wenn ich daran zurückdenke kommt immer noch ein gewisser Zorn in mir hoch. Aber ich denke mir auch: "Wenn meine Schwester sogar ihrer Tante vergeben kann, dann muss auch ich meinen damaligen Peinigern längst vergeben!". Betet man nicht gerade das im Vaterunser: "... und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern ..."? Ich meine: Wie können wir erwarten, dass uns jemand vergibt, wenn wir selbst nicht zum Vergeben bereit sind?
Klar ist aber auch: Voraussetzung zum Vergeben ist Reue! Die Tante meiner Schwester hat ihre Fehler eingesehen und bereut und hat dies auch klar kommuniziert. Damit erst war die Grundlage für eine mögliche Vergebung geschaffen. Jemanden der seinen Fehler nicht bereut, und tut was in seiner Macht steht um eventuelle Schäden wiedergutzumachen, kann und sollte man nicht so ohne Weiteres vergeben. Das ist jedenfalls meine Meinung dazu.
Hallo ps1980....
Vielen Dank für dein Antwort...
Auch meinen Respekt für deine Schwester...
Missachtung, dennoch der Tante gegenüber, die sich in den letzten
Atemzügen noch rein zu waschen versucht/e...
LG vom pjotr17
Missachtung, dennoch der Tante gegenüber, die sich in den letzten Atemzügen noch rein zu waschen versucht/e...
Zunächst habe ich dass genau so gesehen. Und auch meine Schwester hat am Anfang wohl so gedacht. Aber inzwischen ist sie davon überzeugt, dass es der Tante nicht nur um ihr eigenes Seelenheil ging, sondern auch darum soviel wieder gutzumachen wie ihr möglich war. Und das respektiere ich durchaus.
Danke für deinen Kommentar..
Da werde ich jetzt sicherlich nicht widersprechen...
Klar, muss man das respektieren....und wenn es beiden damit besser geht, spricht ja nix dagegen....um einen Cut zu machen....nicht um zu vergessen oder auch vergeben zu können....
Ich weiß nicht ob ich da auch so handeln würde oder so gehandelt zu haben....
Alles Gute für deine Schwester und für die ganze Familie...
Mit den besten Grüßen vom pjotr17
Hallo, liebe Spielwiesen....
Herzlichen Dank für dein Antwort und guten Wünsche an mich...
Hab eine gute Zeit und bleib gesund
GLG vom pjotr17