Wie sah das Volk der Israeliten wirklich aus?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Was du schreibst, ist absolut richtig. Die Völker in dieser Region (Ägypter, Israeliten, Levantiner, Araber) sind alle mehr oder weniger eng miteinander verwandt. Auch was die Sprachen betrifft, hast du recht: Hebräisch, Arabisch, Phönizisch und Ägyptisch gehören zur Familie der so genannten "afroasiatischen Sprachen". Sie alle haben gewisse Gemeinsamkeiten, die ihre Verwandtschaft beweisen.

Genetische Studien haben gezeigt, dass sich in der Region in den vergangenen paar tausend Jahren ethnisch offenbar eher wenig verändert hat. So konnte man beispielsweise feststellen, dass die Eroberung durch die Araber kaum Einfluss auf die Bevölkerungszusammensetzung hatte. Heißt im Klartext: die Ägypter von heute sind die direkten Nachkommen ihrer Ahnen aus der Pharaonenzeit.

Die alten Israeliten dürften ihren Verwandten wohl recht ähnlich gesehen haben. Auch "Jesus", sofern dieser je existiert haben sollte, würde wohl, wenn er morgen früh in Sachsen-Anhalt auftaucht, als vermeintlicher "syrischer Flüchtling" verprügelt werden.

"Jesus" wurde immer so dargestellt, wie man ihn den Menschen am besten verkaufen konnte. So sieht man ihn auf alten, römischen Bildnissen in traditioneller, römischer Tracht, mit weißer Haut und Kurzhaarschnitt. In China sieht man ihn hingegen als "typischen Chinesen". Google mal: "jesus depiction china" oder, statt "china", "around the world". Du wirst staunen, wie viele verschiedene "Jesusse" sich der Mensch ausgedacht hat.😊


DerMax75 
Beitragsersteller
 25.10.2022, 19:09

Danke für deine Antwort, ist sehr hilfreich und so denke ich auch.

Ich finde es kritisch auch unter Christen wie viele von Jesus ein typisch europäisches Bild haben und beispielsweise die Chinesen ein chinesisches.
Das ist schlichtweg und ergreifend falsch wenn man sein Volk und seine Herkunft kennt.
Was das angeht ob es ihn gab, muss ich sagen dass ich Christ bin und an den Herrn Jesus glaube von ganzem Herzen.
Beweise hat es auch außerbiblische zu Genüge von ihm, aber es bleibt jedem selbst überlassen, der Christliche Glaube ist friedlich, es steht geschrieben dass Gott niemanden zwingt das Evangelium anzunehmen, anders wie im Islam.
Ich habe nichts gegen Muslime, finde aber im Gegensatz zu dem was Jesus lehrt, einiges sehr hart und unangebracht was im Koran steht. Beispielsweise, hat sich der Islam teilweise durch Krieg und Unterdrückung verbreitet, das ist sachliche Kritik kein Hass. Ich habe auch Muslimische Freunde, und verstehe mich sehr gut mit ihnen aber die Ideologie ist krank.

Lest bitte Shlomo Sands Aussagen! Die talmudischen Juden heute stammen nach seinen Sammlungen eher von Kassaren und Südslawen ab, andere talmudisch jüdische Stämme von allgemeinen Mittelmeervölkern. Grund ist der christliche Umbruch im Mosaismus. Das genealogisch rabbinische "Judentum" von heute hat zwar viele kulturelle Inhalte bewahrt, ist aber wie die Kirche weder in Detailregeln noch in der genetischen Abstammung gleich zum hebräischen Mosaismus. Die maternale Regel "Jude ist, dessen Mutter Jude ist" ist nachchristlich entstanden!
Das nachchristliche talmudische Judentum missionierte zweiweilig auch, Christentum und Judentum waren lange mehr oder weniger eins, Mischehen bis etwa 1000 n. Chr. üblich. Erst dann blieb der talmudische Mosaismus als Volk betrachtet ehetechnisch bis zur Haskala 1800 faktisch nur unter sich. Ausnahmen diejenigen, die christlich heraus konvertierten.

Konvertierte sind im Mosaismus gleich gestellt. Christen sind konvertierte Mosaisten. Daher ist es etwas albern und relativ, ob man sich für die Nachfahren des Volkes hält oder das Volk anbetet. Körperliche Abstammung ist nichts, als Physiologie und damit materialistisch und leider oft spalterisch! Die Seele und der mosaische (nichtchristlich/christliche) Glaube dagegen ist eine rein innere seelische Einstellung.

Das sich als Juden bezeichnete Menschen heute nordisch aussehen, die wenig durchmischten ultraorthodoxen manchmal anderweitig ähnlich untereinander aussehen, hat mit Mischehen und Konvertierungen im liberalen Judentum zu tun. In den harten ultraothodoxen Kernen gibt es faktisch nie Schwarze, ostasiatisch oder sehr hell aussehende Menschen. In liberalen Kreisen dagegen schon. Daran kann man heute gut ablesen, wie das talmudische Judentum bzgl. Abstammungspraxis funktioniert.


DerMax75 
Beitragsersteller
 28.01.2024, 20:35

Erstmal, vielen Dank für deine Antwort, das habe ich tatsächlich noch garnicht gewusst.
Wie sieht es aber mit dem ursprünglichen Hebräischen bzw. Israelitschem Volk aus?
Wie hat das Volk ausgesehen, haben sie direkte oder indirekte Nachfahren?
Wäre mal sehr interessant.

Studycus  03.02.2024, 02:20
@DerMax75

Vermutlich vielleicht wie die heutigen Palästinenser, die laut Shlomo Sand und der Logik nach genetisch gesehen mit die höchste Chance auf original hebräische Vorfahren haben. Sinn würde auch ein Spektrum aus den phänotypischen Varianten in Ägypten machen, da die Hebräer laut Tora in Ägypten versklavt waren.

Also schau dir die Palästinenser an...

Zur halachischen Abstammung nach dem alten Testament (Tanach):

Es gibt weltweit nach meinen Recherchen nach geschlussfolgert vermutlich nur noch sehr wenige Juden, die noch im originalen hebräischen patrilinear Bund stehen. Das könnten die karäischen/karaitischen Juden und äthiopischen beschnittenen Christen sein. Ich verstehe die Bibel (nicht den Talmud!) so: Nur wenn das heutige Kind über die Vaterlinie (patrilinear) von einem hebräischen Juden von vor 2000 Jahren abstammt oder von solch einem korrekt konvertiert wurde und bei allen Vorväter und dem Kind die Beschneidung am 8. Tag erfolgte, ist das Kind nach hebräisch antiken Tanach Jude. Wird es nicht beschnitten oder war nur die Mutter Jüdin, zählt das nach originalen Verständnis nämlich nicht, wie es heute behauptet wird!
Das heutige talmudische Judentum erfüllt dies danach meiner Meinung nach nicht:
Da das heutige sehr sichtbare offensive talmudische Judentum seit 150 n.Chr. eine bedingungslose matrilinieare Abstammung betreibt, würde ich darüber also keinerlei Garantie haben, dass man nach antikem Verständnis halachisch jüdisch wäre. Diese talmudisch matrilineare bedingungslose genealogische Abstammung führt auch dazu, dass sich heute Millionen als "attheistische Juden" verstehen. Die Menschheit glaubt, dass Nachfahren automatisch auch Juden seien. Einfach so. Genealogisch (von Generationsregel). Die talmudisch-jüdische Zuschreibung funktioniert durch Dokumentation in Stammbäumen und kollektiver Reproduktion und Zuschreibung dieser Daten. Medien, Politik und talmudische Geistige selbst schreiben ein matrilinear abstammenden Menschen pauschal dem talmudischen "Judentum" zu. Die ganze Menschheit wird in talmudisch "Jude" und "Nichtjude" unterteilt. Das führt meiner Vermutung nach auch zu den Antisemitismus, da die Zuordnungsautorität hier nicht bei Erziehungsberechtigten, sondern beim nachchristlichen Talmud liegt und die ganze Sache durch fehlende Missionierung auch exklusiv in der Mitgliedschaft ist.
Im übrigen ist das auch bei Christen so: Christ ist nur, wer von einem Getauften getauft wird. Seit 2000 Jahren! Hier ist es lediglich institutionalisiert. Entfällt Taufe, wie die Beschneidung bei karäischen Juden, sind Nachfahren Heiden. Dadurch verlangt es eigentlich Glaube bzw. Überzeugung der Erziehungsberechtigten dazu.

http://www.juedisches-recht.org/rechtsgeschichte-matrilinearitaet.html