Wie sah das Schulsystem der DDR genau aus?

5 Antworten

Offensichtlich hat sie nicht das erbracht, was eigentlich intendiert war, nämlich den entwickelten sozialistischen Menschen, der allseits gebildet ist.

Ich konnte so etwas fast nie erfahren und bestätigen. Der geistige Horizont der DDR-Bürger nimmt sich doch recht bescheiden aus.

Was soll man denn davon halten, dass Hunderttausende schrien "wir sind das Volk", "Deutschland einig Vaterland", sowie "Helmut-Helmut." Anschließend wählte die Mehrheit die CDU!

Auch war es nach der Wnde so, dass sich Abertausende DDR-Bürger von BRD-Abzockern über den Tisch haben ziehen lassen, so z.B. beim Gebrauchtwagen-Verkauf, wo den ahnungslosen Ossis elende Rostlauben untergejubelt wurden. Auch bei den Versicherungen und sonstigen Kaufverträgen wurden die DDR-Leute massenhaft gelinkt und geleimt.

Mir sind viele "Fälle" bekannt, wo mir berichtet wurde, dass man im Staatsbürgerkunde-Unterricht, im Fach Deutsch, sowie Geschichte, zwar die marxistischen Klassiker abhandelte, doch sehr viele Ossis berichteten selbst, "da ging`s rein (Ohr) und da wieder raus. Mit einem Wort, es rauschte Vieles in Sachen Politik und Ökonomie an ihnen vorbei, einfach weil ein fürchterliches Desinteresse bei Vielen bestand. 

Gut am DDR-Schulsystem war:

1. der polytechnische Unterricht

2. ein fortschrittlicher Geschichtsunterricht

3. die Schüler-Patenschaften (Schüler helfen Schüler bei Lernproblemen)

4. 10. Schulpflichtjahr

5. Gesamtschule

6. weniger asoziales Verhalten an den Schulen als in der BRD und Gesamtdeutschl.

  • Das Schulsystem der DDR war auf die "Einheit von Bildung und Erziehung" orientiert, das heißt sowohl auf eine fundierte Wissensvermittlung als auch auf eine entsprechende politisch-ideologische Erziehung.
  • Deswegen durchzog die Ideologie der DDR die Inhalte mehrerer Schulfächer, insbesondere Gesellschaftskunde, Geschichte und auch Biologie.
  • Die Jugendlichen sollten sich mit dem Staat identifizieren und vollwertige Mitglieder der "sozialistischen Gesellschaft" werden. 
  • 1965 erschien das “Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem” (http://www.verfassungen.de/de/ddr/schulgesetz65.htm). Das gliederte sich in,
  • Kindergrippen: (bis zum 3. Lebensjahr) -  Ihre Hauptaufgabe war die Pflege der Kinder, Es gab eine umfangreiche medizinische Betreuung mit regelmäßigen Untersuchungen. Sprachstörungen nahm sich beispielweise ein Logopäde an. 
  • Der Tagesablauf war im 1. Lebensjahr auf Sport und viel Bewegung an der frischen Luft, im 2. auf Intelligenz prägende Spiele, Musik, Malen usw. und während der gesamten Zeit auf die Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen ausgerichtet. 
  • Säuglingsschwester und Kinderkrippenerzieherin waren in der DDR akademische Berufe und erforderten ein Fachschulstudium.
  • Kindergarten: (4. bis 6. Lebensjahr) - Seine Aufgabe war es, die Kinder bis zur Schulreife zu fördern. Dazu hatten die Kindergärtnerinnen einen eindeutig formulierten Bildungsauftrag. Die Kinder lernten rechnen mit Rechenstäbchen, Singen, bildnerisches Gestalten etc.
  • Polytechnische Oberschule: Sie war seit 1959 der grundlegende Schultyp der DDR und gliederte sich zunächst in die Unterstufe (1.- 4. Klasse) und die Oberstufe (5. - 10. Klasse). Ab 1965 gab es drei Stufen: Unterstufe (1. - 3. Klasse), Mittelstufe (4. - 6. Klasse), Oberstufe (7. - 10. Klasse). 
  • Erweiterte Oberschule - Das war die höchste allgemeinbildende Ausbildungsmöglichkeit. Wer sie besucht hatte konnte das Abitur ablegen. In den 60er Jahren war ihr Besuch mit einer Berufsausbildung in ausgewählten Fächern verbunden. Diese Möglichkeit bestand später auch noch, indem man nach der 10. Klasse eine dreijährigen Berufsausbildung absolvierte und parallel dazu des Abitur erwarb.
  • Ein Sonderweg zu diesem Ziel führte während der ersten Jahre der DDR über die Arbeiter- und Bauernfakultäten (ABF). An der EOS war die Zulassung zum Abitur während der ganzen Zeit der DDR an Voraussetzungen geknüpft. 
  • Der Betreffende sollte möglichst der Arbeiterklasse, mit Einschränkung der Intelligenz, entstammen und musste eine gewisse "politische Zuverlässigkeit" bewiesen haben. 
  • Förderschulen sollten körperlich und geistig behinderten Kindern im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine gewisse Bildung vermitteln, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft finden konnten. Zu diesem Schultyp zählten auch Hilfsschulen für lernbehinderte Kinder, Blinden-, Sehschwachen- und Schwerhörigenschulen.
  • Die Volkshochschule diente dazu, Schulabschlüsse nachzuholen, insbesondere das auf dem ersten Bildungsweg wegen der Zulassungskriterien nur schwer zu erreichende Abitur. Die Ausbildung orientierte sich an den allgemeinen Lehrplänen der entsprechenden Klassenstufen. 

Wyatt  25.06.2015, 18:07

Eine wirklich hervorragende und zutreffende Antwort! Hinzufügen möchte ich nur, hätte man dieses Schulsystem mit etwas abgeänderten Lehrinhalten (z.B. Geschichtsschreibung ab Anfang des 20. Jahrhunderts) 1990 für ganz Deutschland übernommen, auch das zentralistische Bildungssystem, würde Deutschland heute bildungsmäßig zur Weltspitze gehören.

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In der DDR gab es eine Polytechnische Oberschule. Die besuchten alle Schüler gemeinsam, von der 1. bis zur 10. Klasse, Wenn jemand schlechte Leistungen hatte, konnte er die Schule schon nach der 8. Klasse verlassen. Wer besonders gute Noten hatte, konnte die Erweiterte Oberschule besuchen.   Die ging dann bis zur 12. Klasse. Da wurde man aber nicht immer angenommen, z.B. wenn man nicht in der FDJ war oder nicht zur Jugendweihe gegangen war.

Es gab auch Samstag Unterricht und 0. Stunde. Zu meiner Schulzeit war in der 0. Stunde "Nadelarbeit" angesagt. Es gab den PA Unterricht, heute würde man das wie eine Art Praktium sehen. Und es gab, vielleicht am Rande erwähnt, für die "schwierigen und aufmüpfigen" Charakter den Jugendwerkhof. Ein sehr dunkles Kapitel.

Sozialistische propaganda....


yilmazburak  23.06.2015, 22:41

ihr ossis

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hilfebekommen 
Beitragsersteller
 23.06.2015, 22:41
@yilmazburak

bin auch kein Ossi :) ham wer das jetzt? kann man nicht mal normale fragen hier stellen?

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yilmazburak  23.06.2015, 22:29

doch.... hab schon mit ehemaligen ddr schüler geredet.. die haben voll die gehirnwäsche bekommen und denken fast alle sozialistisch ( nicht alle aber viele!)

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Beitragsersteller
 23.06.2015, 22:31
@yilmazburak

ja weil sie ja nix anderes lernen. man wollte ja die sozialistischen menschen als ziel

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hilfebekommen 
Beitragsersteller
 23.06.2015, 22:27

naja...

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