Durften Frauen in der DDR auch in Männer Berufe?

11 Antworten

Die Frauen waren in allen Belangen den Maennern in der DDR gleichgestellt. Sie konnten es auch weil die Bereitstellung von geeigneten Kinderunterkuenften auch wirklich klappte, somit waren sie in allen Berufszweigen zu finden.

Davon abgesehen war das kein Selbstzweck, die Frauen wurden in der Wirtschaft gebraucht und waren somit mit 85 % in Vollbeschaeftigung, was Neid nach der Wende von Westfrauen hervorrief, die ihre geringe Rente beklagten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

In der DDR war das Geschlecht nicht so sehr der entscheidene Faktor bei der Berufswahl. Was einem viel mehr im Weg stehen konnte, waren so Dinge wie die Mitgliedschaft in der Kirche, die Nicht-Mitgliedschaft in der FDJ, dass die Eltern bereits Akademiker sind (dann wurde ein Studium schwierig), dass man nicht zur NVA als junger Mann wollte oder dass man selbst oder die Familie als politisch nicht linientreu aufgefallen ist... Also einerseits keine Einschränkung der Berufswahl auf der Basis des Geschlechts, aber eine wirklich FREIE Berufswahl sieht dann auch wieder anders aus.

Und was das Thema Gleichberechtigung betrifft: trotz nahezu vollständig berufstätiger Frauen in allen Bereichen, einer umfassenden ganztägigen Kinderbetreuung, frei zugänglicher Verhütungsmittel und Abtreibungen und auch sonst in vielerlei Hinsicht rechtlicher Gleichberechtigung gab es dennoch nur sehr wenige Frauen in Führungspositionen in der DDR. Also auch dort schon so eine Art "gläserne Decke".

In der DDR waren Frauen und Männer in der Berufswahl absolut gleichberechtigt. Das stand sogar in der Verfassung der DDR.

In den Führungsebenen waren mehr Frauen zu finden als in den alten Bundesländern. Das lag vor allem daran, dass es eine gute Kinderbetreuung gab. Krippen- und Kindergartenplätze sowie die Hortbetreuung waren selbstverständlich und billig. Frauen wurden sogar besonders gefördert, dafür gab es das „Frauensonderstudium“.

Außerdem bekamen Frauen einen Haushaltstag - also einen freien Tag jeden Monat, wenn sie über 40 Jahre alt waren oder Kinder hatten (dieser war an den Ehemann übertragbar) und sie mussten in Normalschicht „nur“ 40 Std. statt 43,75 Std. wöchentlich arbeiten.

Die „Mütterunterstützung“ (heute Erziehungsurlaub) und Kinderkrankengeld konnte sogar an die erwerbstätige Großmutter übertragen werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Abgesehen von der Planwirtschaft, die auch beinhaltete, dass es pro Jahrgang nur X Ausbildungsstellen in einem Beruf gab und man dann ggf einfach wo anders eingeplant wurde, gabs absolute Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der DDR

Im Gegensatz zur BRD herrschte in der DDR schon länger eine Gleichberechtigung. Weil die Arbeiter gebraucht wurden mussten bzw. durften auch Frauen arbeiten. Allerdings arbeiteten Frauen damals eher in "Frauenberufen".