Wie reduziert man Größe von Videos mit guter Qualität?
Hallo, meine Frage ist, wie man die Größe von Videos reduziert und eine gute Bildqualität beibehält, oder erst keine schweren videos aufnimmt welche aber gut in der Qualität sind. Nämlich ist es so, dass wenn ich zB mit meinem Handy (Huawei p8 lite 2017) Videos sogar nur in VGA 640x480 (4:3) aufnehme, ist ein einstündiges video ruhig über 1 Gb groß, ergibt auf dem Mac aber trotzdem einen unschönen "Pixelmatsch". Ich meine wenn man zB ein Youtube Video, in einer viel besseren Bildqualität herunterlädt, hat man ja auch nur etwa 1-1,5 mb pro minute (zb ein 25 min Video in hd mit ca 230 mb). Das gleiche gilt übrigens auch für meine Digitalkamera von Sony Cybershot.
Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen und erklären was ich beim aufnehmen oder sonstiges beachten sollte?
Vielen Dank für die Antworten.
LG
4 Antworten
Das kannst Du mit Programmen, die "transcodieren" können.
Handbrake ist ein kostenfreies Beispiel für so was. (Benutzeroberfläche gibt es auch in deutsch!)
TMPGEnc MPEG Smart Renderer 5 ein gutes, aber kostenpflichtiges Programm. Vielleicht für den Einatz etwas overpowered.
Bevor Du loslegst möchte ich Dir noch die Grundlagen-Seiten von https://encodingwissen.de/ ans Herz legen.
Sie enthalten viele, wichtige Infos zu dem Thema.
Sorry, ich habe den Zusatz "Mac" überlesen.
Um es kurz zu machen: Macs wird üblicherweise für Profi-Schnittsoftware verwendet. Und selbst dort habe ich bei Anwendern die Tendenz bemerkt zu Windows zu wechseln. (Einfach vom Preis-/Leistungsverhältnis!)
Final Cut kenne ich nicht persönlich - es hat aber viele Liebhaber.
Es ist vom Ausgangsmaterial und den Codier-Einstellungen innerhalb der Software abhängig, wie gut das Ergebnis wird.
So kann man von 640x480 keine Wunder in Sachen Bildauflösung und -qualität im Vergleich zun 1980x1080 erwarten.
Kurz: Um das "Grundlagenstudium" auf Encoding-Wissen (oder ähnlichen Seiten) führt kein Weg vorbei, wenn Du wissen willst, was sich wie auswirkt.
1MB pro Minute ist für ein Video, auf dem man zumindest schemenhaft noch etwas erkennen soll, keinesfalls realistisch. Ein qualitativ schlechtes MP3-Audiofile mit 128kbps hat in etwa diese Größe, da ist aber noch kein Bild dabei.
Wie stark sich ein Video ohne größeren Qualitätsverlust komprimieren lässt, hängt sehr stark davon ab, wie viel Bewegung im Bild ist. Ein vom Stativ gefilmter Vortrag, bei dem eine Person wie angewurzelt auf der Bühne steht und redet, kann bei gleicher Qualität um ein vielfaches stärker komprimiert werden als z.B. eine Achterbahnfahrt.
Der qualitativ so ziemlich beste H.264-Encoder den es gibt ist FFmpeg, obendrein ist dieser sogar Open-Source, also gratis.
Meine konkrete Empfehlung:
Lade dir den FFMPEG Batch AV Converter herunter:
https://sourceforge.net/projects/ffmpeg-batch/
In das obere Feld ziehst du deine Originalvideos hinein.
Im Feld "Parameters" weiter unten löscht du alles was eventuell drinnen steht, und fügst folgendes ein:
-c:v libx264 -preset medium -crf 28 -c:a aac -b:a 128k
In das kleine Feld "Format" daneben schreibst du mp4.
Alles andere lässt du so, wie es ist.
Dann klickst du auf das grüne "Start sequential".
Dann einfach mal schauen, 1. ob die Dauer des Encodings für dich ok ist, und 2. ob Qualität und Größe passen.
Die Komprimierung kannst du ändern, indem du den crf-Wert, den wir jetzt mal auf 28 festgelegt haben, veränderst. Je größer der Wert, umso kleiner die Datei und umso schlechter die Qualität. Der mögliche Wert liegt zwischen 0 und 51.
Wenn dir das Codieren zu lange dauert, kannst du das Wort medium gegen fast, faster oder veryfast austauschen. Dann geht die Codierung schneller, allerdings wird die Qualität bei gleicher Dateigröße schlechter. Wenn du sehr viel Zeit hast und die bestmögliche Qualität herausholen willst, kannst du auch slow hineinschreiben, meistens ist medium oder fast aber ein sehr guter Kompromiss aus Qualität und Dauer.
Ich hoffe, ich konnte dir damit weiterhelfen.
Ich denke mal damit ist mir gut geholfen, ich danke dir!
Die Bitrate oder Größe des Files hat nicht unbedingt immer was zu sagen. Vielleicht setzt das Handy auf eine besonders schnelle Komprimierung, die viele Artefakte verursacht. In der Digitalkamera kann es sein, dass dort ein spezieller Chip die Arbeit schneller verrichtet und daher besser komprimiert.
Und dazu kommts auch noch auf das Komprimierungsverfahren an. Neuere Verfahren wie H265 oder Youtubes VP9 Codec bieten höhere Qualität bei niedrigeren Bitraten.
Wenn du Video effizient komprimieren willst, lade dir ein Programm wie Handbrake und konvertiere die Videos selbst auf die gewünschte Größe.
Videos auf Youtube sind extra kompremiert mit Youtubes Kompremier algorythmus.
Hir ein Vodeo von Tom Scott der es etwas genauer erklären kann:
Wen du eine rohdatei aufnimmst, macht dein programm 60 bilder pro sekunde, wen ein bild sagen wir mal 100 kb groß ist ist eine sekunde 6 mb groß und so weiter. Mit einem schnitt programm kommen auch solche Algorythmen welche die videos auseinander nehmen und unnötige informationen "wegschneiden" also ein meist kleiner qualitätsverlust für kleinere dateien. Das ist dann die so genannte Bitrate die du einem Video zuteilst also wie viele 1 und 0 darf mein video pro sekunde haben.
Ist zwar alles etwas Theoretisch geschrieben aber ich hoffe es hilft beim verstehen.
Danke für die Empfehlungen. Ich habe übrigens auch Final Cut Pro X, bringt es mit diesbezüglich vielleicht etwas?