Wie nehmt ihr Hochbegabte wahr/Was haltet und erwartet ihr von ihnen?
- DIESE FRAGE IST NICHT AN HOCHBEGABTE GERICHTET, SONDERN AN DIE, DIE ES EBEN GERADE NICHT SIND -
So, erst einmal hi ^^
Meiner Empfindung nach, werden Hochbegabte in den Medien immer nur als absolute schulische Überflieger mit sozialen Schwächen dargestellt. meine Klassenkameraden/Freunde, denken anscheinend ernsthaft auch, dass das die einzige Art ist, wie Hochbegabung sich äußert. Ich möchte an dieser Stelle auch gar nichts mehr dazu sagen, da ich hier nun einmal an eurer, nicht meiner Meinung interessiert bin.
Was denkt ihr? Wie habt ihr Hochbegabte bisher wahrgenommen? Es wäre sehr interessant, wenn ihr zusätzlich zu eurer Meinung auch euer Alter im Text angeben würdet. Danke!
12 Antworten
Hochbegabung ist meiner Meinung nach eine Anpassung des betreffenden Menschen von der Natur. So wie ein Fisch angeblich zur Amphibie geworden ist und sich langsam an Sauerstoff statt Wasser gewöhnt hat, kann ich mir vorstellen, dass die Codierung des Bewusstseins ähnliche Schritte geht. Sich quasie an die neuen Gegebenheiten gewöhnt, während unwichtigere Aspekte, welche nicht mehr relevant sind, vernachlässigt werden. Auch ähnlich einem Blindgewordenem, welcher über die Dauer hinweg einen hervoragenden Tastsinn und ein sehr gutes Gehör entwickelt. Oder eines 95% Querschnittsgelähmten, welcher es schafft, die motorischen Signale durch die verbleibenden 5% zum erneuten "gehen lernen" zu nutzen.
Namhafte Beispiele, die man aufzählen kann, ohne Anspruch auf Richtigkeit zu erheben sind vielzahlig:
Nikola Tesla war angeblich haptophob, sitiophob und hochbegabt. Er konnte sich vermutlich besser in seine zu der Zeit technisch bahnbrechenden Geräte hineinversetzen, als in andere Meschen, wurde daher schamlos von den Geiern ausgenutzt und nach seinem Ableben von diesen geplündert, damit sein Wissen nicht mit ihm verloren geht.
Alexander Shulgin wurde auch immer als nicht zu fassender Freigeist bezeichnet, der abseits vom Mainstream Dinge behandelt hat, die andere Menschen einfach nicht nachvollziehen konnten. Er bescheerte dem Unternehmen, für dass er arbeitet ebenfalls Milliarden und wurde so gesehen ebenso von den Geiern ausgeplündert.
Das Thema ist einfach zu vielschichtig. Ebenfalls könnte man auch die Geier, wie Albert Einstein mal nennen. Die sich dort aufhalten, wo solche hochbegabten Menschen sich sammeln, weil ihnen ein besseres Leben angepriesen wird: Im Patentamt. Dort dann in den Ideen anderer zu baden und am Ende davon zu profitieren, während die wahren Helden immer unentdeckt bleiben werden.
So kommt es dann eben zu Stande, dass jeder weiß, wer als erstes auf dem Mond war, aber keiner den Namen desjenigen kennt, der die Landekapsel gebaut hat...
Man könnte sich über so viele Dinge unterhalten, welche die Welt verbessern und konstruktiv in das Geschehen eingreifen ohne es mutwillig zu zerstören, aber der "normale" Mensch begeistert sich eben dafür, wer in der 53. Minute das Tor gegen die Manchester Hammelspacken geschossen hat, welche Farbe die Unterhose von Paris Hilton am letzen Donnerstag hatte, wie man auch im Alter noch einen hoch bekommt, oder in welchem der 20 Autoläden der Stadt das selbe 30000€-Auto vielleicht 83€ billiger zu haben ist.
Das Hochbegabte ein Problem damit haben das zu ertragen lässt sich nur schematisch erklären:
Als Teil von etwas kann man das Gesamte niemals erkennen. Wir können andere Galaxien sehen, aber nicht unsere eigene. Wie ein mit Käse bedecktes Maiskorn niemals die Pizza sehen wird. So sehen normale Menschen zwar sofort das schwarze Schaf, welches im "Hochbegabten" steckt, erkennen aber ihre eigenen Probleme nicht. So auch umgekehrt. Hochbegabte fühlen sich wie Aliens auf nem fremden Planeten ausgesetzt. Schlimm ist die Einsamkeit, gegenüber der Gegenseite.
so genug erstmal...
Liebe Grüße!
Stille ist Macht, Einsamkeit Reichtum. Wer sich von sozialem und Persönlichkeit lösen kann, wenn die Gedanken alles andere überdecken, der hat das Spiel verstanden.
Ich sehe allein die Deklaration "Hochbegabt" als überaus kritisch an. Wenn Eltern ihre Kinder auf Hochbegabung testen lassen ist es meiner Meinung nach nicht besser als ein Kind im Fernsehen auf die Bühne zu stellen obwohl es das gar nicht will oder nicht nachvollziehen kann was da gerade passiert. Diagnosen etc. verändern Menschen, vor allem im Kindesalter.
Es ist gut wenn ein Kind Förderung bekommt, allerdings nicht in dem Sinne, dass ihm täglich vermittelt wird dass es ja etwas ganz besonderes ist und besessen davon ist, dass das Kind etwas im gesellschaftlichen Sinne erreichen muss (nach dem Prinzip: Es ist hochbegabt, ich bin verpflichtet es zu fördern - es muss etwas erreichen). Jedem Kind sollte überlassen sein, ob es sich fördern lassen will oder nicht. Wenn es eine Thematik gefunden hat, ohne dass die Eltern irgendwas reinquatschen, dann ist das in meinen Augen der einzige richtige Weg. Das Kind soll in diesem Bereich tun und lassen können was es will und dort steigt man dann mit ein - überlässt dem Kind die volle Dynamik und Bandbreite, völlig frei entscheidbar was als nächstes kommt.
Eine Diagnose bringt nichts und wirkt sich nur negativ aus (obwohl es den Anschein erweckt das Gegenteil zu bewirken). Man sieht auch ständig (auch hier), wie Leute mit der Diagnose "Hochbegabt" das immer an ihre Beiträge anfügen müssen, obwohl es überhaupt nichts zur Sache tut. Hochbegabt ist der, der etwas zur Welt Beiträgt, nicht derjenige der nur 1en schreibt und klug daherredet oder in den Youtube Kommentaren seine "Einzigartigkeit" teilt. Das selbe kann man auf IQ etc. übertragen. Das sind alles nur "Persönlichkeits Aufpolierer", eine Hybris, die häufig von den Eltern zu Weihnachten gewünscht werden, bloß dass sie wissen, dass ihr Stammbaum das theoretische Potenzial besitzt Geschichte zu schreiben. Es interessiert niemand ob du das oder jenes bist. Vom Sinn her gleicht es dem absoluten Nullpunkt. Einzig zählend ist, dass jeder seinen Weg findet, sich nicht von anderen einen Weg zurechtlegen lässt.
"Die Welt zu einem besseren Ort machen" heißt es so schön in Silicon Valley. Seine volle Energie und Freizeit opfern um Experte auf einem Gebiet zu werden und alles gesammelte dann für eine positivere Zukunft einsetzen und teilen. Auffällig ist auch, dass diagnostizierte Hochbegabte sich oft auf ihre absolute Überlegenheit fokussieren. Neulich erst den Mann mit dem höchsten IQ Deutschlands auf Galileo gesehen. Hochbegabt, hoher IQ. Allerdings ist der Mann das totale Gegenteil von schlau oder klug. Wer geht bitte in eine Fernsehshow? Welcher logische Sinn steckt dahinter, sich auf ein Podium zu stellen und einen vorgelegten Text abzuarbeiten. Hat alles nichts mit Intelligenz zu tun. Der Mann hat auch nur sehr wenig vollbracht - geschweigenden neues.
Klugheit ist der einzige Schlüssel zum Leben und zur Zukunft - der "Oberbegriff" dafür wäre in meinen Augen: Autistische Denkstrukturen selbstständig bilden. Über den Tellerrand schauen und etwas bewirken. Alles andere ist nur die geschaffene Illusion von den Oberprimaten der Gesellschaft weil sie sich nicht selbst akzeptieren, unzufrieden und primitiv denken (und es wahrscheinlich auch wissen). Jeder Mensch hat dasselbe Potenzial auf dem Niveau seines Umfelds etwas zu bewirken - und auch darüber hinaus.
Wer das verstanden hat kann sich "Mensch" nennen.
Ich glaube du hast nicht wirklich viel mit dem Thema zu tun gehabt. Die meisten Dinge die du schreibst haben mit dem echten Leben nicht viel gemeinsam und ich kenne selber einige hochbegabte Jugendliche und auch einige Eltern und der Erziehungsmethoden
Und wer das nicht versteht, muss sich leider weiterhin "Alien" nennen. ;-)
Wenn alles gleich wäre, wäre nichts. Der Unterschied macht das Leben erst möglich...
Ich hab noch keine Maus gesehen, die ne Katze gefressen hat, auch wenn das "Potential" dazu bestanden hätte, war es bislang immer andersherum. ;-)
Reichtum ist Macht, Einsamkeit ist Stille. Wer sich von Sozialem und Persönlichkeit lösen will, bekommt die Diagnose "Suizidgefährdet" und bei wem die Gedanken alles andere überdecken, der hat das Spiel verloren. ;-)
Ich glaube zu wissen, wovon ich spreche... ;-)
Begabung kann in verschiedenen Bereichen liegen, jemand der z.B. Sprachen superleicht lernt und 10 verschiedene spricht kann trotzdem eine totale Niete in Mathe sein. Ich erwarte also das jemand der in einem Bereich hoch begabt ist dort tolle Leistungen erbringt (sofern er dazu Lust hat), in allen anderen Bereichen aber ein gaz normaler Durchschnnittsmensch ist. Man kann natürlich auch gleichzeitig gut in der Schule, sportlich sein und viele Freunde haben, da spricht nichts gegen! Solche Klischees lassen sichh nur besser im Film etc. darstellen.
Ich kenne einige Hochbegabte, die keine Überflieger sind, sondern mit denen ich als Nachhilfelehrerin zu tun hatte. Einer meiner Nachhilfeschüler zum Beispiel, war in Naturwissenschaften auf Hochschulniveau, war aber gleichzeitig Legastheniker und was das Lesen und Schreiben betrifft auf dem Niveau eines Grundschülers. Ein anderer als hochbegabt getesteter Nachhilfeschüler schrieb auf dem Gymnasium nur schlechte Noten und wurde auch innerhalb der Klassengemeinschaft ausgegrenzt. Zum Schluss wurde er sogar als selbstmordgefährdet eingestuft, da er aus dem Klassenzimmerfenster im zweiten Stock springen wollte und verbrachte einige Zeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Schließlich entschieden sich die Eltern, ihn auf eine Privatschule für sog. Underachiever zu schicken. Dort erhält er nun eine individuelle, seinen Stärken und Schwächen entsprechende Förderung, sitzt in einer Lerngruppe von 6 - 8 Schülern und bekommt das Internat sogar vom Jugendamt bezahlt.
Erfahrungen aus Mathe/Physik-Nachhilfe
als Nachhilfelehrer komme ich häufig mit Kindern und Jugendlichen zusammen, deren getesteter IQ bei 120 bis über 130 liegt. Auffällig bei diesen Schülern ist weniger eine besondere Leistungsfähigkeit also vielmehr eine besondere Denkneigung.
Hochbegabte ...
- Suchen gerne nach logischen Verbindungen
- Reden mit Begriffen wie "deshalb, weil, in Folge ...
- Nehmen Definitionen wörtlich, erfassen schnell Inkonsistenzen
- Haben eine ausgeprägte Intuition für Erklärungslücken
- Verbinden neu Gelerntes gerne mit eigenem alten Wissen
- Sind bis zur Klasse 6 intensive "Wissensfresser"
- Lernen gerne über denkintensive Einzelfälle
- Lernen weniger gerne über Wiederholungstraining
- Suchen gerne eigene Lösungsansätze
- Lehnen fremde Lösungen eher erst einmal ab
- Reagieren positiv auf intellektuell überlegene Lehrer
- Reagerien negativ auf intellektuell unterlegene Lehrer
- Machen sich oft ungerne Notizen, wollen alles im Kopf machen
- Akzeptieren Autoritäten durchaus als solche per se.
- Akzeptieren es nicht, wenn Sachargumente mit Autorität verbunden werden.
Passen die intellektuellen Fähigkeiten zu den aufgelisteten Neigungen, erreichen die Leute oft von alleine Großes. Ohne die passenden Fähigkeiten werden sie eventuell zu hochbegabten Minderleistern. Siehe auch http://mathe-ac.de/wb/pages/hochbegabung.php