Wie mit verdrehten Tatsachen umgehen?
Wie nennt man, wenn Personen versuchen jemanden zu etwas zu motivieren/bewegen, obwohl sie es eigentlich am meisten bräuchten und es die ganze Zeit an ihnen selbst lag, dass etwas nicht gemacht/umgesetzt werden konnte. Mir ist aufgefallen, dass das manche Menschen voll oft tun. Wie geht man mit solchen Menschen am Besten um? Wie reagiert man in solchen Fällen?
Zum Beispiel: Ich bitte eine Person sich etwas durchzuschauen und gegebenfalls zu ergänzen, damit ich die Arbeit abschließen kann. Die Person hat aber immer wieder keine Zeit und ich muss ihr hinterherrennen. Letztlich schauen wir es uns gemeinsam an und plötzlich tut die Person so, als ob sie diejenige ist, die sich die ganze Zeit Gedanken um die Arbeit macht und ich derjenige bin, der dazu motiviert werden müsste.
2 Antworten
Hallo Hakatchi!
Diese Fehlerabwehr mit Schuldzuweisung an andere ist ein Problem, dass diese Menschen mit ihrer eigenen mangelnden Fähigkeit haben, zu ihren Fehler zu stehen, sie einzugestehen und aus ihnen zu lernen. Dahinter können zu strenge Vorgaben an sie selbst stecken (ich darf keine Fehler machen) oder ein großes Bedürfnis nach Anerkennung von anderen, die dann natürlich keine Fehler sehen dürfen.
Das ist für die anderen anstrengend und unbefriedigend. Trotzdem muss man ja zusammenarbeiten. Das Wichtigste ist, diesen Menschen freundlich, aber konsequent in der Sache zu begegnen, auf Augenhöhe, damit sie sich nicht von vornherein abgelehnt fühlen. Man kann z.B. sagen, dass er die Situation falsch darstellt: „Aus meiner Sicht ..." oder "Ich habe das ... so ... erlebt.“
Retourkutschen z.B. in der Form "Immer tust du ..." oder "Nie gibst du zu, dass ..." oder "Immer musst du den Unschuldsengel markieren ...“ helfen nicht weiter.
Besser ist es, eigene Fehler zu thematisieren und zu korrigieren, wenn sie vorkommen, um eine andere Möglichkeit des Umgangs damit vor zu leben, um die Nützlichkeit von Selbstkritik zu demonstrieren.
LG
gufrastella
Schuldzuweisung als Synonym für Vorwurf.
Ich würde, wenn ihr jetzt ein guten Ergebnis eurer gemeinsamen Besprechung erzielt habt, dieses betonen und anmerken, dass du den Vorlauf anders erlebt hast, als es ihr wohl scheint. Dir habe der Abschluss der Arbeit am Herzen gelegen und daher habest du dich um die gemeinsame Besprechung bemüht und seist nun froh, dass sie sich schlussendlich die Zeit dafür genommen habe.
Sowas geht gar nicht, das ist manipulativ. Es spielt aber auch eine wichtige Rolle, ob es absichtlich war oder es der Person gar nicht auffällt.
Sprich das an. Sag, was dir aufgefallen ist und versuche es zu klären. Wenn es mehrmals passiert, wäre es für mich auch ein Grund den Kontakt einzuschränken.
Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung. Es gab mir gegenüber zwar keine direkte Schuldzuweisung, aber sie tat so, als ob sie diejenige ist, die mich die ganze Zeit zur Arbeit motivieren musste, obwohl ich ständig hinter ihr hergerannt bin. Wie könnte man das deiner Meinung nach dem Gegenüber verdeutlichen?