Wie merkt man selber ob man hochbegabt ist?
Die Frage gibt es wohl oft, ich meine aber ein bisschen was anderes damit. Ich habe mich aus Interesse in den letzten Tagen zu dem Thema "Hochbegabung" umgesehen und stoße immer wieder auf "Merkmale" von Hochbegabten. Diese Merkmale bestehen oft aus "kann Zusammenhänge besser erkennen als andere", "hat sehr früh mit Sprechen begonnen" etc, also Merkmale, die Hochbegabte mit anderen Menschen vergleichen. Nun stimmen fast alle Quellen überein, dass Hochbegabte oft keine guten soziale Kontakte haben da sie "anders" sind und dass sie oft keine Ahnung davon haben, hochbegabt zu sein. Wie bekommt aber ein Hochbegabter raus, dass er hochbegabt ist? Ich weiß, es gibt Tests, aber die sind richtig teuer und es gibt nicht in jeder Stadt einen Psychologen der so etwas testet. Den Verdacht kriegt man also meistens im Internet, aber wie erfährt oder erahnt man selbst als Hochbegabter, dass man "intelligenter" ist als andere, vor allem wenn man mit anderen eben nicht viel zu tun hat, oder zB dass man besonders früh zu sprechen begonnen hat, wenn sich die Eltern zum Beispiel nicht mehr erinnern oder einfach keinen Vergleich zu anderen Kindern haben.
Ich freue mich über ernstgemeinte und ironiefreie Antworten!
LG
12 Antworten
Es gibt soviele Merkmale die auf jeden irgendwie zutreffen. Ausschlaggebend ist im Endeffekt nicht das Vorhandensein von Symptomen/Merkmalen sondern deren Ausprägung. Es gibt nicht „die“ Hochbegabung, „das“ hochbegabte Kind, sondern ganz unterschiedliche Erscheinungsformen. Hinweise für Hochbegabung lassen sich bereits bei Neugeborenen erahnen durch erstaunliche Wachsamkeit, große Augen, Gegenstände fixieren, Kopf heben und drehen, überspringen der Krabbelphase. Kinder sind häufig sehr lärmempfindlich und brauchen wenig Schlaf und so weiter und so fort. Es gibt ausgedehnte Checklisten dafür. Hochbegabte Kinder sind auch kein Einzelfall, sondern genau so häufig vertreten, wie schwach begabte Kinder.
Eine ausführliche Diagnostik besteht bei Kindern aus der Interpretation des Verhaltens unter Berücksichtigung des sozialen Umfelds, der Analyse von außergewöhnlichen erbrachten Leistungen (etwa in der Schule oder bei Wettbewerben) sowie des Intelligenztests. Im Anschluss wird eine differenzierte Diagnose erstellt, die als Grundlage für die eventuell folgende Förderung oder weitere Untersuchungen dient.
Auch wenn du das jetzt nicht gerne liest aber eines muss ich an der Stelle auch mal sagen: Ein Jugendlicher der überdurchschnittlich intelligent, ja sogar hochbegabt zu sein glaubt hat im Normalfall auch ein Maß an Eigenverantwortung, hat ein eigenes Meinungsbild, weiß wie man sich eigenständig Informationen beschafft und muss sich nicht von Fremden über sachdienliche Hinweise aufklären lassen die man locker googeln kann und das meine ich ernst und vollkommen ironiefrei!
Ich denke ein Hinweis könnte sein das man überhöhte Selbstansprüche, Selbstzweifel, Selbstkritik, Perfektionismus auslebt (das merkt man auch selbst wenn man sich dahingehend von der breiten Masse abhebt und in einem Übermaß auslebt). Auch ob man eine gute Abstraktionsfähigkeit und gutes logisches Denkvermögen aufweist und Freude an kontroversen Diskussionen hat, kritisches Hinterfragen von Meinungen; Fähigkeit zum Perspektivwechsel....großer Wortschatz, ggf. gewählte Ausdrucksweise... das sind Beispiele die sein können aber nicht sein müssen. Ich denke dahingehend musst du dich selbst reflektieren ob das auf dich zutrifft. Eine Vergleichmöglichkeit bietet sich dahingehend auf eine vielseitige Art & Weise. Du hast eine Vergleichsmöglichkeit zu deinem gesamten sozialen Umfeld, Verwandten, Freunden, Schulkollegen, Schulleistung, Arbeitsleistung, Hobbies. Häufig wird eine Hochintelligenz auch gar nicht erkannt und häufig kommen zb. Psychiater, Psychotherapeuten, Pädagogen etc. durch Zufall drauf weil man sich auffällig verhält indem man sich sehr abkappselt, eher zur Introvertiertheit neigt. Es ist sicherlich nicht nur ein Aspekt zu bewerten sondern die Häufung der Auffälligkeiten.
PS: Auch wenn es nicht dich direkt betrifft habe ich in dem Beispiel bewusst die "du" Form gewählt um die Verständlichkeit besser darzustellen.
Es gibt online IQ-Tests. Das mit den fehlenden sozialen Kontakten trifft oft auf Menschen mit Asperger und andere leichte Autismusformen zu. Außerdem muss man bedenken, dass der IQ lediglich eine Potentialeinschätzung wiedergibt. Was du daraus machst ist deine Sache, wenn du dich auf Begabungen konzentrierst wirst du natürlich besser sein als andere. Eltern die ihre Kinder früh fördern werden tendenziell leistungsstärkere Kinder haben.Deine Probleme mit sozialen Interaktionen müssen nicht unbedingt was mit Hochbegabung zu tun haben, sondern mit deinem Charakter (Es gibt auch Kontakt freudige Hochbegabte.)
Also bei mir war es so dass ich mich in der Grundschule gelangweilt habe und leicht "aggressiv" (ist vllt übertrieben aber eben nicht brav und nett) wurde. Meine Noten waren nicht anders als die der anderen, teilweise auch schlechter. Ich wurde dann auf 132 getestet un habe eine Klasse übersprungen. Jetzt, kurz nach dem Abi, muss ich sagen das es schon stimmt und ich eigentlich nur die letzten zwei Jahre wirkliche Freunde hatte. Davor habe ich mal rumgefragt und bekam als Antwort, dass ich eben einfach anders sein. Meine Cousinen sind auch hochbegabt, mehr als ich, die eine hat im Kindergarten die Hausaufgaben der älteren gemacht und hat nach zwei Schuljahren allen Grundschulstoff durch...ich denke dass sind so Anzeichen, wobei eine Bekannte wohl auch auf Hochbegabung (positiv) getestet wurde aber schulisch eher mittel bis schlechter abschneidet, was an dem (nicht) erbrachten Aufwand liegt. Es äußert sich also unterschiedlich ;)
Hochbegabung bezieht sich oft auf einen Sektor, beispielsweise den sprachlichen Sektor. Es ist auch oft so, dass man im einen Bereich überdurchschnittlich gut ist und in einem anderen eher schlecht. Hochbegabung lässt sich also auch nicht verallgemeinern und es heißt nicht, dass jemand unbedingt gut in Mathe ist oder sowas. Außerdem nutzt sie dir gar nichts, wenn du das Potential nicht nutzt. Nur weil jemand hochbegabt ist, muss er nicht gut in der Schule sein. Es ist sogar oft so, dass hochbegabte sich in der Grundschule langweilen, wenn auch noch die "nicht so Schlauen" dabei sind und sich dann später keine Mühe mehr geben und ein eher Durchschnittliches Abitur schreiben. Andere hingegen, die nicht begabt sind, dafür aber fleißig schreiben ein gutes Abitur.
Hochbegabung ist exakt definiert durch den IQ.
Platt formuliert ist es IQ 130 aufwärts auf der deutschen IQ-Skala, genauer wird es mit einem Prozentbereich angegeben.
Ja toll, nach der zweiten hab ich die dritte übersprungen und deswegen nen Test für die Vierte gemacht und hatte da irgendwas mit 120 und jetz krieg ich trotzdem nur durchschnittliches Abi, also was bringts bitte?
Hätte ich den Test für die Zweite oder Dritte gemacht locker über 130...(hatte glaube 127)
Nichts, aber das ändert doch nichts daran, dass der Begriff Hochbegabung nun mal exakt definiert ist, anders als du es beschrieben hast.
Wenn man insgesamt einen iq niedriger als 130 hat aber in einem bestimmten Bereich 130 oder mehr, ist man dann hochbegabt?
Es zählt nicht zwangsweiße der gesamt iq. Zwar ist in deutschland der begriff hochbegabung mit einem gesamt iq von 130+ definiert, oft werden aber so genannte inselbegabungen diagnostiziert, und wenn jmd in einem definierten bereich deutlich überdurchschnittlich begabt ist wird dies auch als hochintelligent bezeichnet
Teilbegabungen. Teilbegabungen sind aus dem Gesamt-IQ herausragende Einzelwerte in einem IQ-Test. Also zum Beispiel insgesamt durchschnittlicher IQ, im sprachlichen Bereich aber 136 IQ-Punkte.
Eine Inselbegabung ist wieder etwas anderes, enorm selten. Savant-Syndrom nennt man das auch. Weltweit gibt es ca. 100 erstaunliche Savants.
In der Regel können Savants außer eben ihrer Inselbegabung sonst so ziemlich alles eher gar nicht gut, also auch nicht selbständig leben.
Zum Beispiel kann jemand herausragend Klavier spielen oder mit jedem Auge eine andere Buchseite zur gleichen Zeit lesen und sich die Inhalte exakt merken, dafür aber nicht kochen, Schuhe binden, Rechnungen bezahlen ...
Das hat dann wiederum mit dem IQ wenig bis gar nichts zu tun.
Der Begriff Hochbegabung bezeichnet aber eben nun mal ausschließlich einen Gesamt-IQ über 130.
Mit einem IQ von 125 bin ich dann minderbegabt. Gott man hätte diese Klassifikation des Denkvermögens nie einführen dürfen.
Einer aus meiner Klasse hat mal gesagt: "Mein IQ ist 90, also genau der Durchschnitt." Haha, das war so geil.
Das Problem dabei ist, dass der IQ zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung wird. Wenn man mir völlig unanbängig von meinem tatsächlichen IQ glaubhaft versichert ich wäre nur unterdurchschnittlich begabt, werde ich bald alle Motivation verlieren und mich mit Dingen nicht mehr beschäftigen, die ja offensichtlich über meinem Niveau liegen. Wenn man mir sagt ich bin hochbegabt werde ich selbstbewusster und bekomme einen Motivationschub, fange an zu hinterfragen und zu lernen. Übrigens fördern auch Lehrpersonen die Kinder mehr, von denen sie gesagt bekommen sie wären hochbegabt. Und dann sind diese Kinder es irgendwann wirklich. Alles in allem ist diese Klassifikation ungerecht, wie so vieles
einen IQ test kann man kostenlos beantragen oder soweit ich weiss irgendwo machen, hatte ich auch mal gemacht hatte nichts gekostet....
kinder werden da sowieso dann mehr gefördert, gibt viele anlaufstellen...
Hmm, also ich habe (immer im Internet) Preise um die 300 Euro gefunden, das ist ja nicht gerade billig...
war bei mir vor etwa 5 jahren schätze ich.... weiss auch nicht mehr von wo genau das war....irgendwo hab ich die unterlagen noch nur wo ...das dauert jetzt zu lange sorry.
irgendwas aus berlin glaub ich....
Wie bereits oben aus berufenem Mund erwähnt:
Die Mensa Stiftung bietet einen wissenschaftlich anerkannten IQ-Test an, der deutlich günstiger ist, als die Tests beim Psychologen. => db.mensa.de/tests
Dazu muss man allerdings wissen, dass das dann ein Gruppentest mit mehreren Personen ist und auch keine Beratung stattfindet. Man erhält im Gegensatz zur Testung beim Psychologen nur das reine Ergebnis (IQ-Wert und Prozentrang).
Darüber hinaus macht Mensa allerdings auch höllisch viel Spaß, da man auf Mensa-Treffen (etwa 3000 Treffen aller Couleur pro Jahr alleine in Deutschland) die geistige Handbremse lösen kann :-D
Ich habe nicht auf mich angespielt und erst diese Frage gestellt, als auf den ersten 5 Seiten von Google alles bereits lila (weil gelesen) war. Trotzdem finde ich deine Antwort gut. In der Frage ging es ja auch eben nicht um die normalen Merkmale von Hochbegabten, sondern darum, wie ein Hochbegabter das selber merkt, der keine Vergleichsmöglichkeit hat.