Wie machen Elektriker das (bin Azubi)?
Bin mittlerweile im 2. Lehrjahr und hab eine Frage, ich selbst hab und darf nicht unter Spannung arbeiten. Aber darf man als Elektriker an einer unter Spannung stehende Sicherung zB die Schraube rausdrehen? Mit einem isolierten Schraubenzieher sollte da doch nichts passieren oder? Ich will bei mir zuhause mal eine Sicherung (Leistungsschutzschalter) tauschen, kann aber nicht die Zuleitung freischalten, das sollte doch funktionieren oder? Damals hat mein Onkel, der jetzt weggezogen ist die Elektrik in unserem Haus gemacht, hatte aber keine B16 Sicherung mehr und hat dafür übergangsweise eine B10 reingemacht, der Querschnitt ist 1,5mm2. Mein Onkel ist allerdings schon vor Jahren weggezogen.
7 Antworten
Kein Elektriker arbeitet unter Spannung, wenn er es nicht zwingend muss... Und die Ausnahmen, wo er es darf, sind sehr sehr wenig... Oft werden nur haltlose Gründe vorgeschoben, obwohl es sehr gut auch anders ginge.
Und wenn er es muss, dann muss er gesondert geschult sein, in die Arbeitsstele gesondert unterwiesen UND muss einen ARbeitsauftrag haben, der besagt, dass er unter Spannung arbeiten muss... Und dann sind besondere Vorkehrungen zu treffen:
Lichtbogenfeste Schutzkleidung inkl Helm/Visir, Standortisolierung, alles, was nicht zur Arbeitsstelle gehört muss abgedeckt/abgeschrankt werden (also alle umliegenden spannungsführenden Teile), vollständig geeignetes Werkzeug....
Um auf deine Kommentare noch einzugehen:
Wenn ich die Hauptsicherung rausmache, gehen Dinge aus die unter keinen Umständen ausgehen dürfen
Diese Situation gibt es ggf in div Betrieben oder Krankenhäusern ect, aber niemals privat. Es kann auch jeder Zeit ein Stromausfall kommen. Wenn aso irgendwas nicht ausfallen darf, muss es gesondert gesichert sein, z.B. eine USV.
Jagut was sollte ich falsch machen, das kann man nichts falsch machen, man sollte halt nicht an die Phase kommen
Zum einen könntest Du einen Stromschlag bekommen, du kannst versehentlich mit Werkzeug oder der abgeklemmten Ader einen Kuszschluss/Phasenschluss machen und einen enormen Lichtbogen zünden, von dem Du schwere Verbrennungen davon trägst, oder das Haus abbrennt....
☆Wenn aso irgendwas nicht ausfallen darf, muss es gesondert gesichert sein, z.B. eine USV.☆
Wenn ein Kunde bei uns meint das etwas nie Ausfallen darf und wir doch unter Spannung arbeiten sollen sagt er immer:
" Wollen sie eine kontrollierte Abschaltung, mit kalulierten einbusen, oder wollen sie eine unkontrollierte Abschaltung, durch Kurschluss riskieren mit unkalkulierbaren Folgen?"
Es war noch keiner dabei der es Unkontollierbar riskieren wollte. ...
gibt nur zwei antworten:
- gaaaaaaanz vorsichtig
- garnicht
an hand der beschreibung kann ich leider nicht sagen, wie es bei euch in der vertelulung auschaut. aber z.B. bei den modernen systemen mit gabelschuh. oder stiftbrücke ist es recht einfach. die verriegelung der sicherung nach unten ganz auf machen, die schraube am fußkontakt lösen, VORHER die sicherung ausmachen, dass es keinen funkenschlag gibt. den oberen anschlussdraht lösen, und dann die sicherung nach oben ein stück anheben und herausnehmen.
einbau in entgegengesetzer weise. vor dem einbau die verriegelung nach unten ganz öffnen.
sind es einzedrahtbrücken, ins besondere, wenn alles schön blank ist, bei ältreren automaten wie dem buschmat etc. oder und wenn der draht quer durch die klemmen der sichcherung geführt ist, wie das früher teils üblich war, müsste man eben schauen, dass man irgendwie die schraube ganz raus kriegt, und das vorsichtig freigehebelt.
bei einzelbrücken müsste man schauen, was alles für stromkreise betroffen sind. d.h. wenn ich die brücke auf mache, darf da kein strom mehr fließen. also müssten alle betroffenenen stromkreise abgeschaltet werden.
generell kann ich nur empfehlen, bist du dir unsicher und weißt nicht, was du da machst, - abschalten!
stellt sich für mich die frage, warum kannst du nicht freischalten? ein elektriker, auch wenn er nur azubi ist, sollte IMMER freischalten können - und sei es am hausanschlusskasten. (NH Griff aus der firma mitnehmen falls erforderlich)
das musste ich übrigens unlängst auch. da hatte der kunde eine unterverteilung die war direkt an einer zählertafel angeschlossen. um das umzubauen musste das haus eben vom netz...
lg, anna
Hallo ich konnte gestern nicht freischalten weil mein PC an war und etwas rendern musste, das hat ewig gedauert, jetzt ist er fertig und ich konnte freischalten
Ich weiß zwar nicht, welche Schraube du an einer Sicherung herausdrehen willst, weiß aber, dass unabhängig von Lehrjahr und Ausbildung unter Spannung nicht gearbeitet werden darf. Nicht umsonst lautet einer Grundsatz 'Spannung freischalten, Spannungsfreiheit überprüfen, gegen Widereinschalten sichern'.
Du mußt selber wissen, ob du dich in Lebensgefahr bringen oder lebenslange Beeinträchtigungen in Kauf nehmen willst. Die Regel mit dem Freischalten ist nicht willkürlich erfunden worden, um dich zu ärgern.
Habt Ihr keine Schraubsicherungen vorgeschaltet?
Privat interessiert es übrigens genau so lange niemanden, wie nichts passiert. Wenn Dir wegen eines Fehlers in der Elektrik (muss nicht mal von Deinem Umbau kommen) die Bude abbrennt, schaut die Versicherung SEHR genau hin, ob da irgend etwas nicht vom Fachmann gemacht wurde.
......dann hoffe mal das dir das Lebenslicht nicht ausgeht. ....
gehen Dinge aus die unter keinen Umständen ausgehen dürfen
Sofern ihr keine Beatmungsmaschine im Keller habt gibt es in einem normalen Haushalt absolut nichts das nicht 1-2 Minuten ohne Spannung sein dürfte.
Als Elektrofachkraft darfst Du unter Spannung arbeiten, wenn es nicht anders möglich ist.
Alles, woran du im Haus kommst bzw. woran Du etwas zu suchen hast, ist aber so ausgeführt, dass es freigeschaltet werden kann - was dann auch die EFK machen muss - oder berührungssicher. Letzteres sind im Prinzip nur die Schraubsicherungen, mit denen man auch die Leitungsschutzschalter freischalten kann.
Trotzdem hast Du als Azubi zumindest versicherungstechnisch nichts an Deinem Verteiler zu suchen.
Gerade vor! einem vernünftig verbauten B10/B16 Automaten ist die Absicherung ja nun noch höher. Dort einen Kurzschluss zu fabrizieren, wird laut, heiß, und zerstörerisch. Wenn die Vorsicherung z.B. 35A hat, fließen da nicht nur 35A und aus, sondern ein vielfaches, kurzfristig mind. jedoch 10* so viel als Kurzschlussstrom. So ein Kabel sieht zwar harmlos aus, wie es da still und schwarz rumliegt, aber es steckt viel Energie drin, sonst bräuchte man es nicht.
Hö, in der Unterverteilung schraubt man eine Schraube an der Sicherung raus um die Leitung davon fest und locker zumachen?! Das mit den Freischalten ist einfach nicht möglich. Ich weiß das es nicht "erlaubt" aber privat interessiert das eh niemand. Wenn ich die Hauptsicherung rausmache, gehen Dinge aus die unter keinen Umständen ausgehen dürfen