Wie lange lernen ist am Tag empfehlenswert?

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Das ist sehr von der Person abhängig. Wichtig ist, dass du eine Pause machst, wenn du merkst, dass deine Gedanken abschweifen. Dann gehst du ein bisschen draussen spazieren. Im Internet surfen oder Fernsehen ist keine Pause.

Als ich für die Schlussprüfungen lernte, habe ich nie mehr als 6 Stunden gelernt. Mehr ging einfach nicht rein. Wenn du schon 6 Stunden an der Schule oder an der Uni bist, hast du dein Pensum eigentlich schon Aber es ist auch wichtig, dass du die Sachen repetierst. Denn wenn du etwas lernst, geht das nur ins Kurzzeitgedächtnis. Das heisst, dann flimmern die beteiligten Neuronen synchron. Wenn du nicht repetierst, hört dieses synchrone Flimmern nach etwa 4 Stunden auf. Dann hast du alles wieder vergessen. Wenn du den Stoff aber innert 4 Stunden noch einmal repetierst, wenn auch nur kurz, dann verbinden sich die Neuronen. Das heisst, sie bilden eine Myelinschicht um die Nervenbahnen, so dass die Nervenreize schneller laufen. Dann hast du das Gelernte im Langzeitgedächtnis.

Also:

  • Regelmässige Pausen, ins Freie gehen, sich bewegen.
  • Repetieren.
  • Genügend schlafen.

Bei dem, was Du hier mit «Lernen» meinst, hilft die «Vergessenskurve nach Ebbinghaus». Es gibt dazu jede Menge Infos im Netz, auch über Wikipedia hinaus. Kurz gesagt geht es darum, in welchem Zeitraum man Gehörtes/Gesehenes/Gelerntes zu wieviel Prozent vergessen hat und wann man es wiederholen muss, damit es nicht vergessen wird. Wie man sich denken kann werden die Abstände zwischen den Wiederholung mit der Zeit größer.

Wenn man das weiß, kann man sich die eine oder andere Wiederholung sparen, weil diese ineffektiv ist. Sie liegt zeitlich zu nahe an der letzten Wiederholung oder auch an der erstmaligen Beschäftigung mit einem Thema.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vergessenskurve

https://www.neuronation.com/science/de/die-vergessenskurve-nach-dr-ebbinghaus/

Dass man hier keine absoluten Lernzeiten nennen kann, liegt daran, dass es weitere Kriterien für effektives Lernen gibt. Die Emotion zum Beispiel. Du kannst Dir das lateinische Wort cubare - welches liegen bedeutet - entweder durch ständiges Wiederholen, also Pauken merken oder durch eine emotionale Eselsbrücke:

  • Die Kuh liegt auf der Bahre. Dieser Satz enthält das lateinische und das deutsche Wort.

Anderes Beispiel:

  • Eine Ente, die Zahl 11 (auf Spanisch once) und der Buchstabe S hat mir geholfen, das spanische Wort für dann nicht mehr zu vergessen

Mit der Methode reduzieren sich die nach Ebbinghaus erforderlichen Wiederholungen deutlich. Ganz weglassen kannst Du sie aber nicht.

Gruß Matti

Jenachdem wie schnell du was aufnimmst länger oder kürzer. Ich tu mir in der Regel schwerer, weshalb ich eine längere Zeit benötige. Aber auch der Stoff kann eine Rolle spielen. Wenn dich der Stoff interessiert, nimmst du ihn schneller auf und benötigst weniger Zeit. Das ist bei jedem individuell und musst für dich selbst rausfinden. Wichtig ist nur, dass du dein Kopf nicht zu sehr vollballerst. Irgwann lässt die Aufnahmfähigkeit ab und das ganze gelernte ist nicht mehr in der richtigen Ordnung. Wenn du merkst, es ist zu viel, dann unbedingt eine Pause machen. So ist es bei mir. Irgwann habe ich alles umsonst gelernt, da ich zu viel aufeinmal aufneheme

So lange, bis die Aufnahmefähigkeit endet und es keinen Sinn mehr hat. Dies ist aber bei jedem anders. Bei mir waren vor dem Abi 5-6 Stunden täglich normal.