Wie können Bäume eine Höhe von 40m oder mehr erreichen?

2 Antworten

Eine Pflanze hat immer einen gewissen Grundumsatz, auch sie braucht Energie und gewisse Stoffe, um sich selbst zu erhalten. Auch tagsüber ist das der Fall.

Im Idealfall betreibt die Pflanze tagsüber ihre Photosynthese. Man definiert den Begriff der Nettophotosynthese als den Anteil der Kohlenhydrate, der nach Abzug des Eigenverbrauchs der Pflanze durch den Stoffwechsel noch übrig bleibt. Was macht man mit derartigen Stoffen, die man grade nicht für den Erhalt braucht? Man lagert sie ein oder man baut etwas Neues daraus auf. Man steckt Biomasse in das reine Größenwachstum und den Aufbau neuer Produktionszweige (hihi), Fortpflanzung oder Abwehrmechanismen.

Über Nacht wird nicht produziert beziehungsweise ist das abhängig von den Photosynthesemechanismen - bei Bäumen aber in der Regel nicht. Das bedeutet, dass der Baum seinen Stoffwechsel über Nacht aus den Überschüssen des Tages decken muss. Je größer ein solcher Organismus ist, desto mehr muss tagsüber produziert und eingelagert werden, was auch gleichzeitig eine Begrenzung der Größe darstellt. Gleichzeitig kann man die Biomasse auch als Lagerstätte nutzen.

Unter anderem ist das schon allein auch an den Unterschieden im Aufbau von Laubblättern erkennbar. Ein Sonnenblatt produziert zwar viel, braucht aber auch viel Energie zum "Unterhalt". Schattenblätter produzieren weniger, sind aber auch sparsamer im Unterhalt. Das kann man auf das ganze System Baum ebenso hochrechnen. Man muss viel produzieren, um viel Biomasse aufzubauen und auch dauerhaft zu unterhalten. Das System funktioniert, solange der Unterhalt durch die Produktion ausgeglichen wird. Ist die Produktion geringer, muss man auf Reserven zurückgreifen - wenn man keine mehr hat, ist das das Ende.

Der Baum kann also so groß werden, weil er tagsüber einen entsprechenden Überschuss produziert und auch einlagern kann. Nebenbei natürlich ist das Höhenwachstum vom Holzaufbau und dem Wassertransport limiert, aber das tut hier zu der Frage nix zur Sache.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Von Experte Pomophilus bestätigt
Pflanzen zehren nachts von den Vorräten, die sie tagsüber aufgebaut haben .

Würden Pflanzen alle tags zuvor produzierte Biomasse verbrauchen, könnten Bäume oder andere Pflanzen nicht wachsen, d.h. an Biomasse zunehmen.

Es wird immer nur ein Teil des durch die Photosynthese produzierten Zuckers verbraucht.

Die Nettophotosynthesrate muss positiv sein.

Pflanzen betreiben übrigens nicht nur Nachts Zellatmung, auch tagüber wird Energie benötigt.


Kyarara 
Beitragsersteller
 22.02.2021, 11:22

Vielen lieben Dank 👍

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