Wie kann meinem Sohn geholfen werden?
Sohn ist 16 Jahre alt, erfährt auf jeder Schule nur Ausgrenzung. Wie es ist, dauerhaft alleine zu sein - in den Pausen, bei den Gruppenarbeiten ignoriert zu werden, zu keinem Klassenfest eingeladen zu werden. Er hat keine Freunde, Verwandte wundern sich schon warum nie Besuch zu ihm kommt. Außerhalb der Schulzeit saß er dauerhaft vor dem Bildschirm ( PC, Konsole , Fernseher ). Jetzt muss er noch ein halbes Jahr durchhalten.
In der 5. 6. Klasse war er auf dem Gymnasium. Aufgrund der sozialen Probleme hörte er immer weniger zu im Unterricht, wurde zum Psychologen geschickt. Die Noten wurden zunehmend schlechter, bis er die Erprobungsstufe eben nicht geschafft hat und wegen zu vieler 5en auf die Realschule wechselte. Wo aber seit der 7. und jetzt immer noch die gleiche Situation ist mit der Außenseiter Rolle.
Wir denken nicht das er überhaupt in der Lage ist direkt in eine Berufsausbildung zu starten, ob er da mit den Kollegen klar kommt, er hat ja nie sozialen Umgang gelernt.
Er ist aber ohnehin schulpflichtig da er unter 18 ist und wir haben auch noch keine Bewerbungen abgeschickt für eine Ausbildung, er wüsste auch gar nicht in welchem Bereich.
9 Antworten
Hört sich jetzt vielleicht etwas dumm an aber mache Leute sind eher Einzelgänger. Ich gehöre da selber dazu. Ich hab keine Ahnung was ich mache aber irgendwie bleibt es immer recht ähnlich.
Ich denke wenn er erwachsen ist wird sich vieles geben.
Also tatsächlich ging es mir ähnlich und ich war nicht in der Lage eine Ausbildung zu starten. Bzw. ich hab die abgebrochen, weil es für mich einfach too much war, das lange weg sein, der ständige Kontakt mit anderen. Bin dadurch in eine Depression gerutscht.
Ich bin dann für ein paar Wochen in eine stationäre Klinik gegangen. Dort kann man positive Kontakte mit anderen Menschen sammeln und sich rausnehmen, wenn es zu viel ist. Also wie du sagtest, man muss sozialen Kontakt lernen, wenn man ihn in der sensiblen Phase der Jugend nicht gelernt hat, muss man das auf jeden Fall nachholen.
Ich kenn deinen Sohn ja nicht, es wäre an sich ja auch gut eine Ausbildung zu starten, aber wenn das zu totaler (sozialer!) Überforderung führt, ist das ja total kontraproduktiv, auch wenn er es sogar kognitiv schaffen könnte.
Da er noch schulpflichtig ist, würde ich ihn weiterhin da hin schicken, vlt in eine andere, natürlich direkt nach psychologischer Hilfe suchen und bei einer psychologischen Klinik anfragen.
Eventuell würde es ihm gut tun einem Verein beizutreten. Musik, Sport, kann aber auch in einem aktiven Tierschutzverein sein.
Halt das was ihm Spass machen könnte. Es gibt ja viele Angebote. Judo wäre vielleicht gut, da es sein Selbstvertrauen wieder etwas stärken könnte und man in Körperkontakt mit andern steht.
Trainer dulden eine Ausschliessung nicht. Im Sport wird auf fair Play geachtet. Er lernt dort auch Jugendliche kennen und ist nicht bereits stigmatisiert bei Allen, so wie in der Schule, wo diese Gruppendynamik fast ein Gesetz ist.
Also einmal ausgegrenzt immer ausgegrenzt, obwohl ihn vielleicht die Einen mögen, sich aber nicht getrauen mit ihm in Kontakt zu treten, weil sie befürchten, nachher selbst auch nicht mehr dazu zu gehören.
Das ist bitter und tut mir sehr leid für deinen Sohn.
Als Übergangsjahr nach der Schule, könnte er auch als Au pair in ein Land, dessen Sprache und Kultur er kennen lernen möchte.
Das könnte ihn auch stärken und vor allem macht es sich gut im Lebenslauf um eine Lehrstelle zu finden.
Ich drücke ihm und dir den Daumen, dass alles gut kommt.
Eine Berufsausbildung kann da auch eine Chance sein, da dort alle auf einem gleichen/ähnlichen Stand beginnen.
Er muss das natürlich auch wollen. Man kann ihn nicht immer weiter durch die Ausbildung tragen. Und es braucht natürlich auch eine Motivation, so eine Ausbildung zu machen.
Kampfsport! Glaub mir!
Wenigstens Fitness. Er muss sehen, dass er was kann. Dass er in anderen Bereichen mehr kann als andere.
Er lässt sich hängen und aus der Schleife muss er raus.