wie kann jemand der intelligent ist mit seiner Intelligenz angeben?
Wenn man hübsch ist muss man nicht viel tun, um damit anzugeben (außer vl etwas pflegen), wenn man wohlhabend ist, kann man angeben, indem man irgendwas teures kauft zB Haus, Auto usw. Aber wie kann man damit angeben, dass man intelligent ist?
PS ich will das wissen, weil Intelligenz ja eigentlich das Wichtigste sein sollte in der Gesellschaft, da ja die inneren Werte zählen und nur Intelligenz die Gesellschaft weiterbringt aus sozialer Sicht
14 Antworten
Ersteinmal ist es völlig falsch anzunehmen, dass Intelligenz in der Gesellschaft am höchsten angesehen oder (was noch falscher ist) am wichtigsten ist. Ersteinmal lässt sich Intelligenz in der gesamten Breite der dazugehörigen Felder (z.B. empathische Intelligenz) nicht messen. Auch ist Intelligenz kein so einfach zu definierter Begriff - in seiner angewandten Definition von Kognitionswissenschaftlern, ist er zu eng.
Intelligenz ist in der Gesellschaft normalverteilt. Das bedeutet, dass rund 69% aller Menschen eine durchschnittlichen Intelligenzquotienten von 85 - 115 haben. 15% aller Menschen haben einen IQ von unter 85, und entsprechend 15% über 115. Ab einem IQ von 130 gilt man als hochbegabt. Alles darüber (bis ca. 160) ist für ein erfolgreiches Problemlösen auf den allermeisten Aufgabengebieten völlig unerheblich. Selbst wenn ein Informatiker mit einem IQ von 145 eine Aufgabe einen tag vor dem Konkurrenten mit einem IQ von "nur" 130 schafft, ist dies nichts, was die Gesellschaft großartig zurückwerfen würde. Solche Unterschiede spielen also allenfalls eine Rolle im Schach, in Rätselspielen, bei schwierigen Mathematik-Problemen, in den theoretischen Naturwissenschaften, oder beim Codieren von hochkomplexen Algorithmen o.Ä.
Für die meisten Berufe braucht man keine überdurchschnittliche Intelligenz. Es ist psychologisch sogar so, dass sich in Berufsklassen, Menschen mit einer, für den spezifischen Beruf, durchschnittlichen Intelligenz, am wohlsten fühlen. Sie sind weder umgeben von Vollidioten, noch sind sie der Augenfänger im Meeting wenn sie mal wieder etwas nicht verstanden haben. Daher sollte man also Durchschnittskopf auch ganz realistisch vorgehen, und einen Schritt vor den anderen setzen, um keine Rückwärtsrolle hinzulegen.
Es ist so, dass für alle Berufe, der IQ im Schnitt nur 4% (!!) des Gesamterfolges ausmacht. Darunter wird aber nicht berücksichtigt, das Menschen mit einem höheren IQ, meist auch gesünder leben, wohlhabender sind (was mit vererbten Ressourcen und besseren 'Startchancen' in der Bildung, wie Nachhilfeunterricht zusammenhängt) und meist auch ein stabileres soziales Umfeld genießen.
Es gibt aber auch "Inselbegabte", die zwar ein überaus hohes IQ haben, sonst aber autistisch und sonstig benachteiligt sind, was die "inneren sozialen Werte" angeht.
Daher solltest du dir auf eine hohe Intelligenz nichts einbilden. Schon gar nicht gehört es sich, es als Anlass zum Angeben zu sehen. Aber ein auch nur leicht überdurchschnittlich Intelligenter Mensch wird auf solche infantilen Gedankenspiele auch nicht kommen, bzw. sie mit einem kühlen Schmunzler im bereits jungen Alter abschütteln. Wer angeben will, sich selbst groß machen will, der macht es auf Kosten von Anderen und verletzt womöglich die Gefühle oder strapaziert zumindest die Geduld von den Mitmenschen, die es zu ertragen haben.
Ich denke, wer intelligent ist, muss das gar nicht. Wer intelligent ist, sollte seine Intelligenz für was produktives nutzen. Das würde ich toll finden und sehr intelligent.
Einmal eine Geschichte/Metapher als Antwort:
Person A und B haben ein Problem zu lösen. Auf dem Weg zur Lösung steht eine Mauer quer zum Weg. A denkt linear (unidirektional) und rennt so lange gegen die Mauer, bis sie einstürzt und der Weg zur Lösung frei ist. B tritt einen Schritt von der Mauer zurück, schaut nach rechts (mulitdirektional) und sieht abseits des Weges eine Tür, öffnet diese, tritt durch und steht ebenfalls vor der Lösung.
Wenn nun A seine Art der Bewältigung B erklärt, kann B es natürlich verstehen. Wenn B seine Art, an der Mauer vorbeizukommen A erklärt, kann A es eben nicht verstehen. Wie wirkt nun die Erklärung von B auf A? Für B ist es ja normal, so voranzukommen. Ist B ein Angeber?
Mitunter hängt es m.E. auch vom Betrachter ab, ob der Intelligentere ein Angeber ist.
Wer mit seiner Intelligenz angibt, möchte es gerne sein, ist es in der Regel aber nicht.
Es gibt hier immer wieder Threads, in denen User den IQ anderer abfragen.
Die Leute, die ich hier subjektiv hier für überdurchschnittlich intelligent halte, antworten darin nie.
Dagegen stellen radebrechende Dilettanten dort gerne ihren IQ von >130 vor.
Angeben dient dazu dich als besser dar zu stellen als andere.
Und so wie du argumentierst wäre besser beruflich erfolgreicher und so zu tun als ob das aufgrund der eigenen Intelligenz ist.
Andes wird das nichts mit dem Angeben.