Wie kann ich zum Judentum konvertieren?

10 Antworten

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Liebe AgatePower,

vor allem solltest du dich erst einmal mit der Frage auseinandersetzen, wieso und ob du überhaupt wirklich zum Judentum konvertieren willst. Da ich aus der Art, wie du diese Frage stellst, schließen kann, dass du dich bisher mit dem Judentum noch gar nicht auseinandergesetzt hast und scheinbar wenig darüber weißt, schlage ich dir vor, dich zuerst näher zu informieren, um überhaupt erst einmal die Frage beantworten zu können, ob du dies selbst auch tatsächlich wirklich willst.

Ich selbst bin vor vielen Jahren zum Judentum konvertiert (orthodoxe, also streng halachische Konvertierung in Israel) und kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass dies kein einfacher Schritt ist, da er dir vor allem psychisch sehr viel abverlangt und dein bisheriges Denken soz. "auf den Kopf stellt". Für mich war dieser Schritt wohl der wichtigste meines Lebens und ich bin froh, ihn gemacht zu haben, kann dir aber sagen, dass - wenn du nicht wirklich sicher bist, dass du diesen Schritt tun willst (und auch weshalb) - du ohnehin keine Chance haben wirst, die Konvertierung durchzustehen.

Da, wie gesagt, eine Konvertierung zum Judentum, ein entscheidender Entwicklungsprozess ist, der vor allem auf psychischer Ebene stattfindet (und "nicht ohne" ist), kannst du diese nur bewältigen, wenn du wirklich fest von der Richtigkeit überzeugt bist. Und das kannst du nicht, wenn du dich vorher nicht ausgiebig mit dem Judentum vertraut gemacht hast!!!

Falls du noch weitere Fragen dazu hast, so kannst du dich gern an mich wenden. Würde mich freuen, helfen zu können, denn deine Frage ist keine Frage, die man "nur von ungefähr" stellt!


Darkicegirl  22.12.2010, 01:14

Ich finde Deine Antwort Super!!! Die konvertierten haben immer meinen größten Respekt, da ihr was dafür tun mußtet! Wir (also die Geborenen) mußten nichts dafür tun. Ihr mußtet so viel lernen und machen! Super!!!

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Yakhin  22.12.2010, 01:24
@Darkicegirl

Danke für das Kompliment! Aber auch jüdisch Geborene müssen was dafür tun - wir haben wohl ganz vergessen, dass wir als Juden eine Aufgabe zu erfüllen haben...

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Darkicegirl  23.12.2010, 11:24
@Yakhin

Na ja aber nicht so. Wenn wir mal ehrlich sind, sind die meisten geborenen doch faul ;-) Hier in Israel verliert es sich total, entweder ist man Orthodox oder gar nichts mehr. OK das war auch dumm gesagt, aber die meisten liberalen haben doch gar kein Interesse mehr. Leider! Was bei Konvertierten ja ganz anders ist.

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nicotaylor  30.10.2014, 14:13

ich hab viele fragen, und würde mich gerne mit dir in verbindung setzten

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Teilweise ist es aus verschiedenen Gründen sehr schwierig, zur Konversion angenommen zu werden, teilweise nicht. Bei aufrichtigem Wunsch zu konvertieren, auf jeden Fall nicht entmutigen und bitte auf gar keinen Fall deprimieren lassen!

Erfrischend: https://www.youtube.com/watch?v=SHR8fyxXpK0 :-)

Falls es aufgrund der Infrastruktur einfach nicht möglich ist, eine Gemeinde zu finden, und die Englischkenntnisse es ermöglichen, nach "Judaism conversion online" googlen und online Kontakte knüpfen.

Bei fehlender Nähe zu einer physischen Synagoge, können web-broadcasts helfen (z.B. googlen nach "synagogues reformjudaism org uk web-broadcasts" - nur eine Stunde Zeitverschiebung zu Deutschland), ob live oder aufgezeichnet auf YouTube, einfach googlen, beispielsweise "livestream jewish services", "synagogue services online jewishwebcasting" etc.

Falls nicht das passende Gebetbuch (Siddur) zur Hand ist, die jeweilige Gemeinde anmailen und nachfragen. Sidduraudio (googlen) kann helfen, mit unbekannten Gebeten und Segenssprüchen vertraut zu werden. Eine frei im Web zugängliche Textbasis für die wöchentliche Torah-Lesung kann Mechon Mamre sein (googlen...), leider nur Hebräisch-Englisch oder Hebräisch-Französisch. Das Gesetz aus liberaler Perspektive besser verstehen kann man z.B. mit Daily Daf Differently (googlen...).

My Jewish Learning, haGalil und Judaism 101 (googlen) sind mögliche Web-Seiten, wenn man auf sich selbst gestellt lernen möchte. "Judaism für Dummies" ist eines vieler Bücher, die das Judentum näher bringen können, offizielle Lehrbücher für den Religionsunterricht an Schulen sind z.B. die 3 Bände von "Rosch Pina : Lehrbuch für den Jüdischen Unterricht".

Hebräisch lernen ist wichtig.

Aber nie vergessen: YouTube "What is a Jew", Video von Siani Speak :-)

PS: Ich darf leider nicht mehr als einen Link einfügen, um nicht als Spam bewertet zu werden, deshalb die vielen Verweise zu googlen...

Lb AgathePower

Zur Zeit gibt es sogar eine Koversionsmöglichkeit ONLINE . Conversion to Judaism Resource Center. Es beginnt mit einem Telefonat mit dem Rabbi, der in den USA ist, dann bekommst Du alle Infos was Du lernen musst, und am Ende musst Du entweder in die Staaten fliegen, oder warten bis der Rabbi in Europa das Endseminar abhält und Du diee Mikwah bekommst. Hier handelt es sich allerdings ums liberale Judentum, und kostet ca 1000 Dollar. Dauer max 1 Jahr. Google Dirs heraus und liess es. Alles allerdings in Englisch.

Als Jüdin und Israelin stellt es mir gerade die Frage warum du Konvertieren willst? Ich gebe Dir gerne Privat hier Tipps, jedoch ist meine Religion für mich eine sehr ernsthafte Sache. In keinem Land der Welt ist es so schwer zu konvertieren wie in D, in keinem Land der Welt wollen laut Einwohnerzahlen mehr Menschen konvertieren wie in D. Ich kann Dir sagen, das wenn Du Orthodox konvertierst (leider wird man in Israel nur als Orthodoxer Jude anerkannt und bekommst die Aaliyah zugesprochen) das es im Durchschnitt 13 Jahre braucht. Du mußt in der nähe einer Orthodoxen Synagoge leben und 3-4 Wöchentlich zum Studium erscheinen. Du wirst Hebräisch und Jiddisch lernen müssen auch die Schrift. Du wirst nur konvertiern können wenn Du allein lebst oder Dein Ehepartner mitkonvertiert, ansonsten wirst Du Dich scheiden lassen müssen, da Du sonst die Kashruter Gesetze nicht einhalten kannst (Kosher zu leben). Und und und.... Noch Fragen :-)


Teitelbaum  15.01.2014, 17:33

Stimmt alles nicht! Ich weiß nicht ob du in Deutschland lebst, aber es hat sich seit 2008 schon so vieles geändert. Dieser Unsinn mit 13 Jahren Konversion stimmt einfach nicht! Wenn der Konvertit sich mühe gibt, ist die Konversion in einem Jahr abgeschlossen; auch ist es nicht mehr notwenig in der nähe einer orthodoxen Gemeinde zu leben... Aliyah kann du sogar machen wenn du in einer jüdisch-reformierten Gemeinde hier in Deutschland konvertiert bist...

Ist hier nachzulesen:

http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/InterviewKalmanowiczKonversionen0708.pdf

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Ich war bis vor kurzer Zeit Mitglied bei der HTL-Kirche(also Mormonen). Dort bei der Taufe am 15.05.2005(in der Addition die 18=666) wurde ich von allen anwesenden Gemeindemitgliedern begrüßt. Es war nur erforderlich von allem Sündhaften: Tabak, Alkohol, andere Drogen, Selbstbefriedigung und so weiter zu lassen. Das bezog sich auf das Wort der Weisheit im Buche: Lehre und Bündnisse von Joseph Smith, er schrieb darin aber klar und deutlich, daß Fleisch nur in Zeiten der Not und im Winter verzehrt werden darf. An dieses Gebot hält sich dort aber niemand, im Monat darauf war ein Sommerfest mit Grilleinlage von toten Tieren die aus der Massentierhaltung stammten(sind nicht Wesen die von Gott geschaffen wurden, zum einen wegen der Züchtung, zum anderen wegen den Haltungsbedingungen)! Auf der Taufe damals, ich war ohne Krawatte erschienen, schenkte mir ein Mormone mit schwarzer Hautfarbe eine violette Krawatte. Ich war mit einem aufklärerischem, linken Geist erzogen worden und erkannte sofort, was non-verbal rüberkam: die Rolle der Frau in dieser geschlossenen Gesellschaft, die niemals das Priestertum bekommt, sondern lediglich die Mutterschaft inne hat. Das ist aber ein Recht, daß die Frau von Natur aus hat und ihr nicht zugesprochen werden muß. Fakt: die Frauen haben dort eine streng untergeordnete Rolle. Das war der zweite Punkt der mir übel aufstoß. Dann waren "wir Mormonen" uns die orthodoxe Synagoge hier in Hamburg anschauen gefahren. Ich war im Vorwege schon mal in der Imam Ali Moschee zu Gast gewesen(aber nur zur Anschauung des gediegenen Bauwerkes). Also als wir in der Synagoge waren, da hatte uns eine aufgeschlossene orthodoxe Jüdin Rede und Antwort gestanden und keine Frage zum Judentum als albern abgetan, sondern erklärt, wie es zu solchen Vorurteilen oder Mißverständnissen durch Unwissen kommen kann. Na ja, also einer der Mormonen, der nach mir getauft war und schon Priester war(ich war nie einer), der kam auf die blendende Idee die Kippa die wir tragen mußten, vom Kopf zu ziehen und zu sagen: "das hier ist doch nicht mein Gott!" Daraufhin zogen viele der Mormonen die Kippa runter und stimmten ein. Ich jedoch nicht! Als wir nach dem Besuch die Synagoge wieder verließen trat ich dem Ersten, der die Kopfbedeckung herunter nahm mit Absicht in den Hacken, denn die Rache folgt auf dem Fuße hatte ich aufgeschnappt. Damals wußte ich schon, bevor ich Mormone wurde, daß ein Gott Propheten auf die Erde entsendet, aber das er einen Sohn zeuge, der ihm ebenbürtig sei, wie die Christen es glauben, hielt ich damals schon für absurd. Jedesmal wenn Christus ein Wunder tat an einem Kranken riet er ihm zum Gang in den Tempel und zur Opfergabe. Danach sollte er Gott danken und nicht ihm, denn Christus gab Gott die Ehre und ließ sich nicht vergöttern.

Bitte laßt Euch nicht mit Religionen ein, die ein Extra-Buch haben. Danach kommen auf sicher Schriften die darauf aufbauen und jene auslegen und bald habt ihr ein Regal voller Bücher, die sich auf die neue Lehre beziehen. Ich halte inzwischen auch die christliche Lehre für falsch, weil es nur einen Gott geben kann. Christen aller Denominationen vergöttern ihren gekreuzigten Messias und das ist aus meiner Sicht falsch, denn nichts darf an Gottes stelle treten, das ist nicht nur absurd sondern töricht. Es gibt aber nur zwei Religionen die einen einzigen Schöpfergott anbeten und nichts an seiner Stelle haben: Judentum und Islam! Diese Religionen haben auch nicht zig Bücher die man lesen muß, sondern ein Zentrales.

Die Mormonen halten sich übrigens für Israeliten, jetzt komme ich endlich zum Thema: Auf einen Fragebogen immer JA sagen und zur Frage mit den homosexuellen Erfahrungen unbedingt NEIN sagen und schon bald darauf kann man im Taufbecken im wohltemperierten Wasser stehen. Auf der Taufe geschah mir schier Unsagbares: Ich hatte eine paranoid-haluzinatorische Psychose mitgebracht und war, wie ich heute weiß, umsessen von unreinen Geistern, die ständig, aber nicht durcheinander redeten. Bei der Taufe klangen die Stimmen ab und ich habe seither keine einzige Stimme mehr vernommen, deren Ursprung ich nicht hätte lokalisieren können. Der heilige Geist wurde mir durch die Hände auf meinem Kopf von drei Priestern genau eine Woche nach der Taufe übertragen. Daraufhin aß ich ein einziges Mal das Abendmal und zahlte auch nur ein einziges Mal den Zehnten von meinem Einkommen und ob man es glauben will oder nicht: die Existenz eines Gottes wurde mir persönlich bestätigt, sowie die Stimmen der Geister, die mich belagerten(saß mehrere Monate in der Psychiatrie deswegen fest und steckte Oropax in die Ohren und hörte nichts, nahm sie raus und hörte wieder Geplapper), verstummten für(bis jetzt) immer! Also ist mir auch die Existenz des Heiligen Geistes bestätigt worden, durch den Christus Wunder tat. Eine Gleichsetzung mit Gott ist auch hier nicht möglich, denn das ist die göttliche Kraft und nicht Gott selbst!

Gott schütze die, die keiner Religion angehören, aber einen Glauben haben


IsaSchahada  16.02.2012, 12:43

Mit anderen Worten; einer Religion tritt man nur dann freiwillig bei, wenn man Geisteskrank ist

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