Wie kann ich lernen, lockerer zu sein?

6 Antworten

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Du hast sicher recht, dass eine 180-Grad-Drehung nicht besonders gut wäre, zum einen würde sie dir unter normalen Umständen nicht gelingen, zum anderen wäre sie dir nicht angemessen. Du könntest dir überlegen, welche Gründe dein Verhalten deines Erachtens hat. Wenn du z.B. in deiner Verwandtschaft ähnliche Vorbilder kennst, dann wäre es nicht ganz unplausibel, dass es zu deinem ererbten Naturell gehört. Menschen haben unterschiedliche Charaktere und Temperamente, und dagegen willentlich etwas zu unternehmen, ist sicher nicht oft von Erfolg gekrönt. Wenn du andererseits persönliche Gründe für dein Verhalten ausmachen kannst, z.B. Angst davor, nicht gut anzukommen, Fehler zu machen, unbeliebt zu sein, wenn du dich natürlich gibst oder persönliche Erfahrungen, dann kannst du auch deine Einstellungen dazu überdenken. Viel von dem, wie man sich gibt hängt auch direkt damit zusammen, in welcher Umgebung man sich befindet. Schule und Elternhaus kannst du selber nicht großartig ändern und sie bestimmen sicher mit den Anforderungen an dich auch dein Verhalten mit. Wenn du in deiner Familie z.B. plötzlich völlig spontan und herzlich wärst, dann würde das vielleicht auch Widerstände hervorrufen, denn meistens hat man mit seiner Rolle in der Familie auch eine Funktion, die von den anderen aktiv versucht wird, beizubehalten. Du kannst aber deine ausserfamiliären und ausserschulischen Freunde oder Aktivitäten selber gestalten. Wenn du dich irgendwo musikalisch, sportlich oder hobbymäßig irgendwo betätigst, findest du vielleicht ganz andere Umfelder, die auch spontaneres und genussfreudigeres, unverkrampfteres Verhalten fördern und belohnen.

warum solltest du dich ändern :) Es gibt so viele Leute die sich sowas von gehen lassen, da kannst du echt stolz drauf sein, dass du keine von denen bist. Warum bist du distanziert? Traust du dich nicht auf andere zuzugehen? Fallen dir keine Gesprächsthemen mit den anderen ein? Oder denkst du jemand mag dich nicht? Du solltest dir zunächst bewusst sein wo das Problem liegt. Das Ding ist halt auch, dass Menschen verschieden sind, und man sich mit dem einem Menschen wohl fühlt, und mit dem anderen nicht, es gibt Menschen die sind so eigen, dass sie sich in der breiten Masse nicht wohl fühlen sondern in einer bestimmten Gesellschaft. Ich für für meinen Teil bewundere Zielstrebige Menschen und finde es gut dass es solche gibt. Hat doch auch was interessantes wenn man ne kühle Person ist, solange Selbstbewusstsein vorhanden ist. Bleib wie du bist und sei stolz auf deine Stärken und dich selbst. Verstellte Menschen find ich furchtbar vor allem wenn man es ihnen ansieht... keine Ahnung was du jetzt unter spaß verstehst! Aber ich mein wenn man sich wohl fühlt wird man automatisch locker. Manchmal braucht man auch mehrer Anläufe dazu.


ellaellchen 
Beitragsersteller
 27.06.2012, 12:18

Ich bin leicht perfektionistisch. Ich habe Angst vor Fehlern. Wenn ich mich im Unterricht melde, in einer Klasse, die nicht meine Klasse ist, sondern in einer, die aus mehreren Klassen gemischt ist, auch mit Jungs (das ist jetzt mein sechstes Jahr hintereinander in einer Mädchenklasse), melde ich mich nur, wenn ich mir definitiv sicher bin, dass meine Antwort stimmt. Dann versichere ich mich auch gerne nochmal bei meiner Banknachbarin, ob es so stimmt. Und wenn ich Menschen treffe, traue ich mich nicht, etwas zu sagen oder zu tun oder mal in einer Disco auf der Tanzfläche wirklich so zu tanzen, wie ich will, weil ich Angst davor habe, dass es den anderen gefällt. Mir selbst passt es nicht, dass ich es allen recht machen will, denn ich weiß, dass ich das nicht kann. Deswegen will ich mich ändern. Wenn ich lockerer wäre, weniger auf die Meinungen anderer geben würde, wäre ich selbst zufriedener...

Ich will mich ja nicht verstellen, ich will mich ändern. ^-^

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Isegrimm  27.06.2012, 12:45
@ellaellchen

Das ist ein Projekt ;-) Also mittelfristig bis langfristig angelegt. Eine gewisse Kaltschnäuzigkeit gegenüber dem Urteil anderer ist sicher eine gute Sache. Versuch dich z.B. an den Gedanken heranzutasten, dass dich andere schlecht und lächerlich finden und versuche das auszuhalten. Da niemand wirklich perfekt sein kann, werden dir Situationen, in denen du suboptimal geblieben bist, nicht gänzlich erspart bleiben. Dir das dann offen einzugestehen und es auszuhalten, anstatt es zu verleugnen, erfordert Souveränität und ist ein Zeichen von Stärke. Du kannst auch versuchen, dir zu überlegen, was das Schlimmste für dich wäre, welches Versagen für dich die größte Katastrophe wäre. Viele Menschen machen sich solche Dinge nicht sehr bewußt und werden dann in stärkerem Maße von unbekannten Kräften gesteuert. Für die meisten Menschen ist es wichtig, dass sie im Spiegel eine erfolgreiche und tolle Person sehen und keine mit Schwächen, Ängsten und Mäkeln. Um diese Fiktion aufrecht zu erhalten, betreiben sie ständig einen großen Aufwand. An dem Spruch: 'Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's völlig ungeniert', ist schon was dran. Es kann aber auch gut sein, dass du eines Tages erkennst, dass es zu dir gehört, perfektionistisch und mit dir selber nie ganz zufrieden zu sein. Die Menschen, die es sich niemals leicht machen und bei denen es nicht immer rund läuft, sind nicht unbedingt die schlechtesten Menschen. Fast alle, die etwas Bedeutsames geschaffen haben, gehören zu dieser Sorte. Du wirst ausprobieren müssen, welcher Mittelweg für dich gangbar und zufriedenstellend ist.

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Meiner Meinung nach sollte man die Prioritäten im Leben auf wirklich wichtige Dinge setzen, also z.B. nicht penibel darauf achten, dass jedes T-Shirt perfekt zusammengelegt ist. Wenn man sich von diesen Punkten löst, möchte man diese vielleicht auch nicht mehr so perfektionistisch vervollständigen... Mehr Freude am Leben kann man erreichen, indem man sich an einfachen Sachen erfreut: an schönem Wetter ( wenn schlechtes Wetter ist, dann darüber, dass man sich gemütlich ins Bett kuscheln kann und lesen kann), der Natur, wenn einem jemand zulächelt, an Freunden, an schöner Musik oder einem tollen, mitreißenden Buch...usw. Und zum Thema Lockerheit: Man muss einfach ein Mittelmaß zwischen locker und distanziert sein finden. Deswegen würde ich einfach so handeln wie ich innerlich möchte und nicht immer dran denken: Was sagt der und der wenn ich das mache?? Als Tipp kann man sich alleine auch mal kleine Mutproben stellen. Und wir leben nur einmal ;)

Eine neue Devise könnte z.B. sein "Gut ist gut genug, ich brauche nicht perfekt zu sein" .

Also wenn du lockerer werden willst musst du deine Lebenseinstellung ändern, deine innere Ruhe aktivieren, von dir und deinem eigenen "ICH" überzeugt sein und immer erst den Kopf einschalten....denn die positiven Gedanken lassen dich locker werden und auch erscheinen.

Entscheide immer was ist wichtig für dich und was nicht in Handlungen und verbaler Kommunikation. Nur wenn du dir klar machst Perfektion ist kein erstrebenswertes Ziel, was auch kein Mensch erreichen wird, gehts von ganz allein locker und rund.

Und vor allem setze dich nicht selbst immer unter Druck; du musst viele Dinge mit einem gewissen Abstand betrachten, lasse unwichtiges von dir abprallenn.........das brauch seine Zeit, wird aber dir helfen lockerer zu werden!


elenore  27.06.2012, 12:16

Ansonsten verbiege nicht und bleib wie du bist....stehe zu deinem Wert als Mensch!

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verreisterNutzer  27.06.2012, 12:16

Deine neue Devise ist für unser Gehirn zu sperrig, weil "nicht" nicht akzeptiert wird.

Probiere selbst: Denk nicht an einen blauen Elefanten! Woran denkst du?

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Das hängt mit der eigenen zu hoch angesetzten Erwartungshaltung zusammen. Die eigene Vorstellung, wie ich auf andere wirke ist das Problem. Deswegen kann man da ansetzten und sein Verhalten ändern.


ellaellchen 
Beitragsersteller
 27.06.2012, 12:10

Ich weiß, dass ich eine zu hohe Erwartungshaltung habe. Aber ich habe ja gefragt, wo und wie man da ansetzen könnte.

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