Wie kann ich höhere Mathematik verstehen?
Ich habe vor ca. einem Monat mein Informatikstudium begonnen und bin motiviert, es sehr gut abzuschließen. Am Anfang kommt erstmal viel Mathe, was mich persönlich nicht stört. Nur komme ich nicht hinter die Begriffe und deren Zweck. Bei Wikipedia wird jeder mathematische Begriff mit einem anderen definiert.
Tupel, Menge, geordnetes Paar, Äquivalenzklasse, Monoid, Ring, das alles sind Begriffe solche Begriffe. In der Vorlesung kann ich dem Professor teilweise folgen, nur denke ich mir, dass Mathematik ja eigentlich komplett logisch ist. Und da ich kein Feind von Mathe bin sollte es doch für mich in der Lage sein, etwas Logisches logisch nachvollziehen zu können. Nur kommt es mir so vor, als ob Unimathe Spezialwissen ist, an das nicht jeder verstehen darf. Aber wenn Mathe logisch ist, müsste es ja eigentlich jeder verstehen und damit wäre das ein Widerspruch.
Also wie erlange ich den Durchblick in höherer Mathematik?
7 Antworten
Hallo Solix99,
was Du da im ersten Semester lernst ist noch nicht ganz https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6here_Mathematik
Vieles hat man vorher schon in der Schule gelernt, aber evtl. nicht alles. Im ersten Semester wird erstmal versucht alle auf einen "Stand" zu bringen. Darum fängt man ja auch bei "Adam und Eva" an.
als ob Unimathe Spezialwissen ist, an das nicht jeder verstehen darf
Meiner Erfahrung nach stimmt das nicht. Besonders bei Mathematik wird doch immer darauf geachtet, dass alles aufeinander aufbaut. Das fängt bei den Axiomen an und führt dann immer weiter. Dir wird ja sogar nochmal definiert, was eine Addition der natürlichen Zahlen ist. Sicherlich formaler, als Du es von der Schule kanntest, aber in Prinzip sind das die Grundlagen.
Sicherlich wird ein Begriff mit anderen Begriffen erklärt, aber bei Vorlesungen ist es so, dass zuvor alle anderen Begriffe ausgiebig (ok, auch mal nur eine Minute) erklärt wurden und fest definiert sind.
Natürlich ist es so, dass wenn Du in das große Becken von Wikipedia springst, dass Du dann viele Begriffe siehst, die Du nie gehört hast. Mit höherem Semester ändert sich das dann. Wikipedia ist eben kein Kurs von a über b nach c.
Mein Rat ist sich mit den Themen zu beschäftigen. Am einem gewissen Punkt wirst Du die Verbindungen sehen und auch verstehen. Dann fällt es dir leichter zu abstrahieren und Lösungswege/Konzepte auf andere Bereiche zu übertragen.
Gleiches gilt übrigens auch in der Software-Entwicklung. Da lernst Du auch Schritt für Schritt und weißt nicht alles "einfach so".
Also wie erlange ich den Durchblick in höherer Mathematik?
Also, Lernen, Lernen, Lernen.
Gruß
„Aber wenn Mathe logisch ist, müsste es ja eigentlich jeder verstehen und damit wäre das ein Widerspruch.“
falsch - es gibt genug die nicht logisch denken können oder einfach nur lange dafür brauchen. Logik ist manchmal auch garnicht so einfach
Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Ziegenproblem
Gibt genug Leute die es nicht einsehen, selbst wenn man es ihnen vorrechnet. Beliebter Spaß auf jeder (Uni-)Party.
Gruß
Es ist schon richtig, dass viele Definitionen in der Mathematik auf Begriffen aufbauen, welche wieder woanders definiert werden. Normalerweise beginnt die Mathematik aber auch damit die Dinge von Grund auf (also von Axiomen ausgehend) zu definieren und zu folgern.
Ist eure Mathematikvorlesung denn nicht so aufgebaut? Du musst dem Professor ja auch nicht unbedingt während der Vorlesung folgen können. Er hat doch sicherlich vor dem Semester Literaturvorschläge gemacht. Geh in die Bibliothek und sieh dir ein paar davon an. Das Buch, welches dir didaktisch am besten zusagt, kaufst du dir dann einfach.
Mit einem ausführlichen Buch kommst du oft schneller voran als mit einem kürzeren Vorlesungsskript. Du musst zwar mehr lesen, dafür wird aber auch mehr erklärt und du verstehst schneller.
Kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Gerade in den Anfängervorlesungen wird doch sehr kleinschrittig vorgegangen und bei Null angefangen. Vergiss Wikipedia, lies einfach dein Skript. Und zwar mit viiiiiiel Geduld Zeile für Zeile. Nicht weiterlesen bevor du nicht jeden kleinsten Schritt verstanden hast. Es ist normal, dass man manchmal einen ganzen Tag an einer Stelle hängt. Du brauchst eben viel Liebe zum Detail.
Sorry, aber wenn ich das wüsste, hätte ich damals nicht um mein Abitur zittern müssen. Ich schätze mal, man muß wohl wenigstens eine Mindestbegabung dafür haben, die im völlig abgeht, wenn es um mehr als Punkt- und Strichrechung geht.