Wie kann ich das Vertrauen meines Hundes zurück gewinnen?
Hallo zusammen!
Ich hoffe dass mir einer von euch weiterhelfen kann...
Hier eine kurze Schilderung der Situation: Ich habe letztes Jahr im Sommer einen Hund aus dem Urlaub (aus Spanien) mitgebracht. Ich bin mit Hunden aufgewachsen, dieser ist allerdings der Erste, den wir nicht "von klein auf" haben. Er war zu dem Zeitpunkt, als er zu uns gekommen ist, ca. 1 Jahr alt. Relativ schnell haben wir festgestellt, dass er ein kleines Problem mit dem Tierarzt hat... Er hat sehr große Angst, ohne Maulkorb geht leider nichts. Ansonsten ist er der bravste Hund der Welt! Ich war vor kurzem das erste Mal mit ihm beim Tierarzt, zuvor hatten das meine Eltern übernommen. Leider musste ihm eine Kralle gezogen werden. Er hat wohl sehr große Schmerzen gehabt. Da ich diejenige war, die ihn beim Tierarzt festhalten musste, hat er nun offensichtlich kein Vertrauen mehr zu mir. Sobald ich nur in die Nähe seiner Vorder-Pfoten komme knurrt er mich an. Da ich die ganze Zeit über Diejenige war, auf die er am meisten fixiert war belastet mich das sehr. Da ich ihm nach dem Gassi gehen (bevor er die Wohnung betritt) immer kurz die Füße sauber mache ist das in letzter Zeit zu einem tagtäglichen Problem geworden. Ich bin normalerweise sehr sicher im Umgang mit Hunden (eben durch meine jahrelange Erfahrung), aber das Ganze verunsichert mich doch sehr. Wie kann ich sein Vertrauen zurück gewinnen?
7 Antworten
Trockne ihm nur drei Pfoten ab, oder wenn möglich gar keine! Ich kenne das Problem, da ich bei uns im Verein die "Spezialisten" für ängsliche Hunde bin. Ich hatte es mal bei einem super ängstlichem Hund gut geschafft und nun bekomme ich alle ängstlichen Hunde. Ich beachte den Hund dann nicht, in der Wohnung ist er Luft für mich, wenn es raus geht leine ich ihn nur an, dann wieder ab. Ich schenke ihnen keinerlei Aufmerksamkeit! Das Essen bekommen sie grundsätzlich nur von mir, aber einfach nur hingestellt und dann gehe ich! Die Hunde kommen dann ganz schnell von selber zu mir, weil nicht beachten ist für einen Hund schlimmer als wenn man sich nur um ihn kümmert! Ich habe natürlich immer Hilfe von meinen eigenen und oder von den anderen Pflegehunden, da ich in seinem beisein die anderen Hunde besonders schmuse und ihnen immer wieder Leckerchen zustecke! Ich würde ihn einfach mal ein oder zwei Tage gar nicht beachten, vielleicht kommt er von sich aus. Denn manche Hunde sind bestechlich und manche nicht!!!
Danke für die Antwort. Allerdings ist er ansonsten absolut kein ängstlicher Hund. Er ist sehr zugänglich, was andere Hunde und Menschen, Kinder etc. angeht. Lediglich diese eine Situation bereitet uns z.Z. Probleme.
Ergänzung zur Frage: Ich lasse mir schon mehr Zeit als sonst mit ihm. Es ist auch nicht so, dass er nicht mehr zu mir kommt zum spielen etc. Aber ich merke doch, dass unser Verhältnis zueinander "gestört" ist. Man muss dazu sagen, dass der kleine Kerl im letzten Jahr einiges an Umstellungen zu verkraften hatte (Umzug, es sind neue Bezugspersonen für ihn hinzu gekommen etc.). Das Ganze brauch' sicher eine Menge Zeit und Geduld, oder? Soll ich zusätzlich mit Belohnungen arbeiten, sobald er zum Bsp. die Prozedur des "Füße sauber machens" über sich hat "ergehen lassen"?
klar, warum nicht ...mein kleiner fand das abtrocknen nach dem regnen auch doof, dann gabs hinterher immer ein leckerli und nun stellt er sich parat, wenn ich das handtuch in die hand nehme.
Dein Hund kannst Du mit Leckerchen bzw. Futter nicht bestechen. Du musst Dir das Vertrauen erarbeiten. Bzgl. der Pfote würde ich sagen, Du fängst an ihm bei einem Komando wie sitz über die Brust zu streichen, langsam mit etwas druck. Erweiterst es dann indem Du langsm ein bisschen ans Bein lang fährst, nicht alles auf einmal sondern in unterschiedlichen Situationen. Es wirkt belohnend und stimulierend, macht den Hund ruhig und dient auch als Belohnung. Du arbeitest Dich so schritt für schritt vor bis du irgendwann an der Pfote angekommen bist. Beim sauber machen würde ich die kranke Pfote auslassen, die anderen, wie selbstverständlich ganz normal säubern. Vielleicht hat er ja noch schmerzen. Es kommt darauf an dass Du ihm signalisierst das es normal ist und dazu gehört. Es wird eine Zeit dauern, aber die GEdanken die Du Dir machst wird sich Dein Hund nicht machen, denn wenn er mit anderen spielt und ihm einer weh tut ist er da auch nicht nachtragend. Das Knurren macht er weil er merkt das er damit durchkommt, und das würde ich auch sofort ganz massiv unterbinden. Aber macht bitte nicht soviel mit leckerchen, das ist bestechen aber nicht erziehen.
Wie würdest du denn das Knurren unterbinden? Ich kann ihn doch nicht auch noch dafür "bestrafen", dass er Angst hat? Als ich ihn dafür "schimpfen" wollte ist es umso schlimmer geworden... Ich denke nicht, dass ich damit auch nur ansatzweise etwas erreiche...
Indem Du ihm vorsichtig immer wieder mit spitzen Fingern einen Hundekeks vor die Nase schiebst! Übers Fressen wächst Vertrauen - übrigens nicht nur bei Hunden! Das Knurren wandelt sich in Kürze in wohlgefälliges Abschlecken der Hand, die den Hund nährt!
Das Problem ist, dass er gerade morgens nach dem Gassi gehen noch ziemlich verpennt ist und sich noch nicht so wirklich für sein Fressen begeistern kann... Ich werde es trotzdem mal in Angriff nehmen. Einen Versuch ist es wert...
Ein Hund hat immer nur eine Bezugsperson!!!!!