wie kann ich aufhören zu kiffen?

4 Antworten

Hey,

du hast ja bereits eine ausführliche Antwort über Wissenswertes über den Cannabis-Entzug bekommen.

Ich möchte nur ergänzen, dass du bei so einem Vorhaben professionelle Unterstützung erhalten kannst, falls du das Gefühl hast, du schaffst es alleine nicht. Entweder gibt es in deiner Wohnortnähe eine Beratungsstelle oder wenn du lieber anonym bleiben möchtest, gibt es die www.digisucht.de Plattform. Dort erhältst du Beratung von professionellen Fachkräften.

Gerne kannst du auch uns eine Nachricht schreiben.

Viele Grüße und alles Gute

Lena vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Mitarbeiter*innen bei der Drogenhilfe Schwaben

anonymmmmmx3 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 14:42

Vielen dank

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Phasen des Cannabis-Entzugs

Bei der Frage nach der Dauer eines Cannabis-Entzug sind verschiedene Phasen zu berücksichtigen:

  • reine Entgiftung und
  • psychische Entwöhnung.

Insgesamt sollten Betroffene von einer Zeitspanne von 4 Wochen bis hin zu mehreren Monaten ausgehen. Danach ist das Kapitel „Abhängigkeit“ jedoch keineswegs abgeschlossen. Betroffene müssen immer wieder mit Rückfallrisiken rechnen – das Suchtgedächtnis wird sie noch lange Zeit begleiten. Die Frage nach der Cannabis-Entzug-Dauer sollte sich nicht nur auf den reinen Entzugsprozess beziehen. Denn eine Cannabis-Abhängigkeit entwickelt sich meist schleichend, über viele Jahre hinweg.

Cannabiskonsum alleine beenden – geht das?

Der Entschluss, tatsächlich mit dem Kiffen aufzuhören, ist häufig ein längerer Prozess. Viele Cannabis-Konsumenten versuchen im Laufe ihrer Abhängigkeit mehrfach, sich von der illegalen Droge zu lösen und den Konsum eigenmächtig zu beenden. In den meisten Fällen gelingt dieses Vorhaben nicht. Schuld daran sind oft eine instabile Motivation, der Suchtdruck und die körperlichen Entzugserscheinungen, die sich vor allem bei Dauerkiffern bereits in den ersten Tagen nach dem Absetzen einstellen. Auch die zeitliche Spanne, von der ersten Überlegung, mit dem Kiffen aufzuhören, bis hin zum motivierten, qualifizierten Entzugsversuch mit dem Wunsch nach dauerhafter Abstinenz, sollte in die Dauer des Therapieprozesses einbezogen werden.

Was Sie über den Cannabis-Entzug wissen sollten Erfahren Sie mehr: Cannabis-Entzug  Sucht erkennen – Sucht überwinden

Der Schlüssel zur erfolgreichen Überwindung der Sucht liegt immer im Verstehen der Ursachen und dem Entwickeln von individuellen Strategien für den Umgang mit suchtauslösenden Situationen. Mit professioneller Hilfe können Sie sich aus der Sucht befreien und in ein selbstbestimmtes Leben zurückfinden.

Wie lange dauert es bis zu den ersten Symptomen des Cannabis-Entzugs?

Bei Cannabis bzw. dem Wirkstoff THC handelt es sich um einen fettlöslichen Stoff. Dieser kann sich in Körperregionen mit viel Fettgewebe einlagern. Dadurch speichert der Körper vor allem bei langwierigem Dauerkonsum regelrechte Depots ein. Wird die Droge plötzlich abgesetzt, leeren sich nach und nach diese Depots. Die ersten Entzugserscheinungen setzen deshalb meist nicht sofort ein.

  • Es kann bis zu drei Tagen dauern, bis die negativen Auswirkungen des Absetzens spürbar werden. Das bezieht sich vor allem auf körperliche Symptome.
  • Auf psychischer Ebene zeigen sich die Symptome tendenziell schneller und äußern sich typischerweise in Unruhe, Schlafstörungen und dem starken Verlangen, erneut Cannabis zu rauchen.
Wie lange halten die Cannabis-Entzug-Symptome an?

Haschisch oder Marihuana zu rauchen oder anderweitig zu konsumieren, hat einen nachhaltigen Effekt auf die Hirnchemie.

Cannabis-Konsum verändert Botenstoffbalance im Gehirn

Im zentralen Nervensystem beeinflusst der Wirkstoff von Cannabis die Ausschüttung und Weiterleitung von Botenstoffen (Neurotransmittern). Das wiederum löst die entspannenden, enthemmenden und euphorisierenden Effekte aus und aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn. Bei dauerhaftem Konsum stellt sich der Körper auf diese Effekte ein – fällt der Wirkstoff dann weg, weil der Konsument einen Entzug durchführt, gerät die Botenstoff-Balance erneut schwer aus dem Gleichgewicht. Dies macht sich mit Entzugserscheinungen bemerkbar.

Entzugsdauer abhängig von Dauer, Alter, Mischkonsum

Je gravierender das Ungleichgewicht ist, das durch den Entzug von Cannabis entsteht, umso länger braucht der Körper, bis er wieder zurück in Balance findet.

  • Bei moderatem Cannabis-Konsum ist davon auszugehen, dass die Symptome mehrere Tage bzw. bis zu zwei Wochen
  • Bei starkem Konsum verlängert sich die Entzugs-Dauer. Langjährige Intensivkonsumenten haben mitunter deutlich länger mit körperlichen und psychischen Entzugsfolgen zu kämpfen.
  • Auch Jugendliche, deren Hirnentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, leiden teilweise länger unter Entzugserscheinungen.
  • Konsumenten mit Mischkonsum, die z. B. Cannabis und Alkohol oder Kokain kombinieren, müssen ebenfalls mit länger anhaltenden Entzugssymptomen
Welche Faktoren beeinflussen die Cannabis-Entzug-Dauer?

Wie lange ein Cannabis-Entzug dauert, hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab:

  • Dauer und Menge des Konsums
  • Mischkonsum und Begleiterkrankungen
  • soziales Umfeld und Einbindung
Verlängerte Entzugsdauer bei langem Konsum und hoher Menge

Grundsätzlich gilt, dass ein langanhaltender, hoher Konsum von Cannabis die Entzugsdauer verlängern kann. Wer täglich mehrere Joints raucht, bildet einen besonders starken Gewöhnungseffekt aus – wird die Droge nicht mehr konsumiert, ist der Absturz umso größer.

Dauerhafter Mischkonsum verlängert die Dauer des Entzugs

Besonders häufig wird Cannabis zusammen mit Alkohol konsumiert, doch auch sogenannte Partydrogen wie MDMA, Ecstasy oder Kokain sind weit verbreitet. Durch den Mischkonsum ergibt sich ein höheres Risiko für eine Mehrfachabhängigkeit, gravierende Begleiterkrankungen sowie eine verlängerte Entzugsdauer.

Stabiles soziales Umfeld begünstigt einen raschen Entzug

Auch das soziale Umfeld bzw. die soziale Einbindung eines Suchtkranken kann Auswirkungen auf die Dauer eines Cannabis-Entzugs haben. Wer einen geregelten Tagesablauf pflegt und sozial stabil eingebunden ist, findet häufig schneller den Weg zurück in ein suchtfreies Leben. Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum im direkten Umfeld oder eine schwierige Familienkonstellation können das Rückfallrisiko erhöhen und so die Entzugsdauer verlängern.

Alles Wichtige über Mischkonsum Hier lesen: Mischkonsum  Welche Phasen bestimmen die Dauer des Cannabis-Entzugs?

Wie bei jedem Rauschmittelentzug kann auch die Dauer eines Cannabis-Entzugs in mehrere Phasen unterteilt werden. Wie lange die einzelnen Phasen andauern, unterschiedet sich je nach Konsument.

1. Phase: Entgiftung

Die erste Phase ist als Entgiftung bekannt und bezieht sich auf den körperlichen Entzug, bei dem das Rauschmittel abgesetzt wird. In dieser Phase baut der Körper eingelagerte Wirkstoff-Depots ab und gewöhnt sich schrittweise daran, dass die rauscherzeugende Substanz nicht mehr eingenommen wird. In dieser rund ein bis zwei Wochen andauernden Phase machen sich die meisten körperlichen und psychischen Cannabis-Entzugserscheinungen bemerkbar.

2. Phase: Entwöhnung

Je mehr die Entzugserscheinungen abklingen, desto größer wird die Bedeutung der Entwöhnung. Hierbei geht es darum, dass der Suchtkranke sich psychisch von der Droge löst. Denn entgegen der weit verbreiteten Meinung, genügt die Entgiftung alleine nicht, um langfristig abstinent zu bleiben. Vielmehr müssen all diejenigen, die wirklich dauerhaft aufs Kiffen verzichten möchten, verstehen, weshalb die Droge überhaupt einen derart großen Stellenwert eingenommen hat, in welchen Situationen der Konsumdruck am höchsten ist und wie sie Rückfallsituationen rechtzeitig erkennen und vorbeugen. Im Rahmen einer mehrwöchigen, intensiven Therapie wird diesen Frage auf den Grund gegangen und alternative Kognitions- und Handlungsmuster eingeübt. Die Betroffenen lernen, wie sie langfristig auf die Wirkung von THC verzichten und ein erfülltes Leben ohne Drogen bestreiten können.

3. Phase: Nachsorge

Abhängigkeitserkrankungen führen zu strukturellen Veränderungen im menschlichen Gehirn – es kommt zur Ausbildung des sogenannten Suchtgedächtnis. Dieses kann auch nach einem erfolgreichen Entzug von Cannabis oder anderen Drogen jederzeit reaktiviert werden und ein scheinbar unstillbares Verlangen nach dem Konsum des Rauschmittels auslösen. Deshalb sollten Betroffene sich nach der Dauer des Entzugsprogramms für eine ambulante, mehrmonatige Nachsorge entscheiden. Insbesondere der Anschluss an Selbsthilfegruppen wirkt sich bei vielen abstinenten Suchtkranken positiv aus.

Cannabis-Entzug-Dauer: Phasen, Einflussfaktoren, Symptome (mywaybettyford.de)


habt ihr erfahrungen?

Reichlich.

  1. Google 'Quit the shit'
  2. Verzichte auf das Rauchen von Joints; insbesondere dann, wenn Du Tabak als Streckmittel benutzt, denn
  3. Tabak macht das Cannabis qualitativ schlechter und
  4. verfälscht das High. Außerdem ist Joint-Rauchen extrem unwirtschaftlich, weil
  5. in Joints etwa 1/4 des enthaltenen Cannabis stets ungenutzt verbrennt, nämlich immer dann, wenn man nicht zieht.

Geh am besten zu einer Suchtberatungsstelle oder rede mit deinem/deiner Arzt/Ärztin ob die dich vermitteln können