Wie kann es eigentlich sein, dass so vielen egal ist wie viel psychische Krankheit es in Deutschland gibt?
10 Millionen Depressive
5 Millionen Essgestörte
usw.
8 Antworten
Egal ist es nur denen, die nicht betroffen sind, also 95% der Bevölkerung.
"Für Deutschland schätzt die WHO die Zahl der Menschen mit Depressionen auf 4,1 Millionen, 5,2 Prozent der Bevölkerung. 4,6 Millionen Menschen lebten mit Angststörungen. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe spricht von einer Volkskrankheit. Depressionen gehörten zu den häufigsten und mit Blick auf die Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen.
Die WHO sieht besonderen Handlungsbedarf bei Jugendlichen, Frauen vor und nach der Geburt sowie älteren Menschen. „Die heutige Jugend steht wie keine andere Generation vor ihr unter Druck“, so Chisholm. Bei Social Media sei noch nicht völlig klar, inwiefern sie zu Angststörungen und Depressionen beitragen können. „Wir sind besorgt“, meinte er jedoch. Lehrer und psychologische Berater an Schulen müssten besser ausgebildet sein, um gefährdete Kinder zu erkennen. „Schulen müssen mehr Lebenskompetenz vermitteln, um die Widerstandsfähigkeit der Kinder gegen Druck von außen zu stärken.“
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73297/WHO-Millionen-leiden-an-Depressionen
Ich sage es mal so ....
es gibt viele, die jedes Problem und jedes Unwohlsein zur Depression hochstilisieren und sich reinsteigern - denen sollte man eine Ansage verpassen, dass Leben heißt, dass man auch mal Probleme und schlechte Zeiten aushalten muss .. das ist aber anscheinend nicht mehr "in"
und es gibt die anderen, die wirkliche Probleme haben und entsprechende Hilfe brauchen ...
Eßstörungen sind m. E. reine Wohlstandsprobleme (Verhungern vor dem vollen Teller) ausgelöst durch das Nachhecheln hinter falschen Vorbildern wie GNTM und gefotoshopten Models ... Kinder müssen zu starken Menschen erzogen werden, man muss Ihnen vermitteln, dass sie schön und richtig sind, so wie sie sind ... stattdessen gibt es Druck von Eltern (Höher, Schneller, Weiter - Gymnasium, obwohl das Kind total überfordert ist, das Kind muss immer der Beste, die Schönste etc. sein)
Warum wohl, die meisten Menschen befassen sich nicht mit solchen Krankheiten, wenn sie nicht selber davon betroffen sind.
Wenn du einen Freund oder eine Freundin hast, die dir dauernd vorjammern, wie schlecht es ihr geht, möchtest du das ständig hören? NEIN. du kannst ihr denen nur den Rat geben, sie müssen sich Hilfe suchen.
Depression ist bereits schon längst eine "Volkskrankheit" geworden und dafür gibt es zig Gründe dafür.
Teenies die in der Pubertät sind, kommen oft nicht mehr damit klar mit ihrem noch jungen Leben und eine Pubertät ist keine Krankheit und wenn diese Jugendlichen keinen haben, der sie ernst nimmt, was sollen sie dann machen?
Therapeuten haben Hochkonjunktur und Plätze sind rar und auf der anderen Seite kann es auch nicht sein, dass fast jeder zweite Jugendliche schon einen Therapeuten braucht.
Man googlet sich Symptome zusammen und wenn ein paar dann bei einem zureffen, dann hat man gleich eine Depression?
Wenn man als Eltern mit seinen Kindern oft mal sprechen würde, dass man in der Pubertät nicht immer gut drauf sein kann und was in der Zeit mit dem Körper und mit sich selber alles passiert, dann würden vielleicht weniger an eine Depression denken. Nur "depri" drauf zu sein, ist noch lange keine echte Depression.
Probleme von Jugendlichen sollten Eltern ernst nehmen und ihnen dann die Zuwendung geben, die jeder braucht, aber wie viele Eltern haben heute noch die Zeit und hören ihren Kindern auch richtig zu?
Wie viele sprechen zuhause noch über Probleme oder wie viele Eltern wissen überhaupt, was in ihren Kindern vor sich geht und wie sie sich fühlen?
Für eine richtige Diagnose was Depression ist, braucht man einen Fachmann und eine Diagnose wird oft viel zu schnell gestellt, weil sich auch hier die Ärzte aus Zeitmangel keine Zeit nehmen, um mal nach den Ursachen zu schauen.
Es gibt genau so viele Ursachen heute für psychische Erkrankungen, angefangen von evt. erblich bedingten Erkrankungen hin bis zu Dingen von Alk, Drogen, die auch psychische Zustände auslösen kö n n e n.
Nur wer selber gesund ist, warum sollte der sich mit Krankheiten beschäftigen, für die es Fachleute gibt und es kann auch nicht jeder Mensch mit solchen Krankheiten umgehen, die oft genug belastend sein können.
Wir Erwachsene sind auch oft mal deprimiert und niedergeschlagen , weil vieles nicht so läuft und deshalb haben wir trotzdem keine Depression.
Ich bin erstaunt darüber, wie viele davon in meinem Umfeld betroffen sind, denn das macht mich sehr betroffen.
Es ist mir nicht unbedingt egal, doch die Frage bei sowas ist letztlich, was sich dadurch ändert dass es mir nicht egal ist.
Und was schwebt dir an 'Systemveränderung' vor?
Das, was diese Störungen hervorruft ist das Streben nach Überlegenheit, danach mithalten zu können und dass man ggf. daran scheitert. Dass es bessere und weniger gute in verschiedenen Bereichen gibt, ist allerdings nichts, was die Schule oder die Gesellschaft als solche ändern könnte und auch sollte.
Der Mensch an sich strebt rein evolutionär danach besser als andere zu sein... und dementsprechend wird es immer irgendwelche irrationalen Vorbilder geben, die man nicht erreichen kann, nach denen man aber trotzdem strebt.
Kurz gesagt... das alles mag mir nicht egal sein, doch ich sehe auch keinen großartigen Zweck darin zu versuchen die Welt so umzukrempeln, dass sie psychisch Kranken angepasst wird. Das ist nämlich in vielen Fällen weder möglich, noch zielführend.
Dass du dazu beiträgst, dass sich das System entsprechend verändert, dass weniger davon neu entsteht. Man kann z.b. an bei der Schule ansetzen.