Wie kann ein Anwärter auf Präsidentschaft als Wesentliches Beschimpfungen des Gegners und Selbstlobhudeleien seiner angeblichen Zuhörermenge von sich geben?

1 Antwort

Es war schon immer Trumps Nummer, "Skandale" anzustacheln, um Aufmerksamkeit zu erregen und damit von seinen zahllosen Verbrechen abzulenken.

Und das hat auch noch immer super geklappt, weil die kommerziellen Medien und auch fast alle Vlogger und dergleichen stets gern über alle Stöckchen springen, die er ihnen hinhält, und seinen Klickbait für ihre bedeutungslosen Zwecke nutzen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Wenn sie diese Konsequenzen nicht sogar vorsätzlich verfolgen und sich damit der Beihilfe schuldig machen.

CNN beispielsweise erhielt unlängst einen erzkonservativen vormaligen BBC-Manager als Geschäftsführer und hat seither einen massiven Rechtsruck vollzogen.

Maggie Haberman von der NY Times ist natürlich eine ganz alte Trump-Verbündete, die hat ihm mit zahlreichen Attacken auf Hillary Clinton wegen ihrer bedeutungslosen angeblichen Emails seinerzeit geholfen, den Access-Hollywood-Skandal auszusitzen ("Grab them by the pussy").

Trump hat erheblichen Einfluss, nicht weil er reich oder beliebt wäre, sondern wegen

1) lebenslanger Verflechtungen mit dem organisierten Verbrechen (natürlich insbesondere zur russischen Mafia);

2) Belastungs-/Erpressungsmaterial, das er lange vor 2016 über Roy Cohn und ähnliche Netzwerke angehäuft hat (Epstein);

3) US-Staatsgeheimnissen, die er sich als US-Präsident angeeignet hat;

4) Gerichten auf allen Ebenen, die er mit persönlich ausgewählten befangenen Richtern besetzt hat.

Daher wäre es entscheidend gewesen, rechtzeitig aktiv zu werden. Am besten schon um 1987 herum, aber allerspätestens 2015. Dadurch hätten Beamte der einschlägigen Institutionen wenigstens eine Chance gehabt, wenn sie sich dafür entschieden hätten, tatsächlich im Sinne des Gemeinwohls aktiv zu werden (was sie nicht taten).

Diese vorsätzliche Verschleppung erfüllt die Tatbestände des Landesverrats und der Strafvereitelung im Amt.

Menschen, welche diese Angelegenheit als ganz normalen Wahlkampf zwischen Parteien abtun, oder als Klickbait, oder mit Trumps Geltungsdrang begründen, oder so tun als gehe es dabei nur um Trump allein, sind mitschuldig. Völlig unabhängig davon, welcher Seite des politischen Spektrums sie sich angeblich zuordnen. Diese Krise erstreckte sich schon immer über alle Parteien und Ländergrenzen hinweg. Es handelt sich um globales organisiertes Verbrechen, was auch gut dokumentiert ist.

Zudem hüte man sich vor oberflächlichen Vergleichen mit Watergate. Propagandisten ziehen mit Vorliebe angebliche Parallelen zu Watergate, weil die Öffentlichkeit der Fiktion unterliegt, der Watergate-Skandal sei “aufgeklärt” worden. Sich darauf zu beziehen, bedeutet die Krise zu verharmlosen und falsche Hoffnungen zu wecken.

Der tatsächliche Präzedenzfall ist der Iran-Contra-Skandal. Der wurde nie in dem Sinne "aufgeklärt", sondern glatt gebügelt und abgehakt.

https://sarahkendzior.substack.com/