Wie kann man das deutsche Bildungssystem verbessern?

9 Antworten

Hmm ich steck da nicht so tief drin aber ein paar Ideen hätte ich da schon mal.

  1. Weniger Geld direkt in die Familien sondern in allgemeine und damit zugängliche Angeboten und Möglichkeiten.

In Deutschland geht sehr viel Geld direkt in Familien in Form von Kindergeld und ähnlichem. Gerade dort wo es die Kinder aber am nötigsten hätten kommt das Geld eben genau diesen Kindern nicht zu gute. Es gibt andere Ländern in denen das Geld nicht in die Familie geht sondern in öffentliche Angebote die dann von den Kindern und den Eltern kostenfrei oder sehr günstig genutzt werden können auch die professionelle Betreuung ist dort viel einfacher und häufiger zu bekommen. Das ist wzar nicht direkt Schulbildung aber viel unserer Bildung findet außerhalb des Klassenzimmers statt ;)

2: Lehrstoff an den Schüler anpassen.

Heute ist es so das wir sehr große Klassen haben die im gesamten durchgelupft werden müssen. Das Heißt im besonderen Schüler am Ende oder an der Spitze werden vernachlässigt weil die Hauptaufmerksamkeit eben auf der Masse liegt. Außerdem muss ich in allem "gut" sein um mein Jahresziel zu erreichen. Es ist aber durchaus so das Kinder nicht überall gleich gut sind und nicht für alles gleiche Interessen zeigen. So könnte jemand der gut in Mathe ist durchaus Anspruchsvolleren Unterricht genießen und in Deutsch dafür etwas einfacheren. So würde sich der Lehrstoff viel besser dem Kind anpassen

3: Die Splittung auf verschiedene Schulsysteme Haupt, Real, Gymnasium muss weg.

Diese Aufteilung bringt oftmals einfach nichts. Es gibt genug Beispiele von Schülern die alle 3 Schulen durchlaufen haben und überall ähnliche Noten hatten. Wenn es wirklich so wäre müsste nach einem Wechsel von Haupt auf Real oder von Real auf Abitur der Notenschnitt sinken so ist es aber nicht.

4: Die Inhalte müssen Praxisnäher werden

Ich finde akademisches Wissen durchaus relevant aber es ist nicht das einzig wichtige viele Dinge die man im Leben braucht werden in der Schule nicht gelehrt. Das Problem ist wenn man zum Beispiel über Steuern spricht, wenn schon die Eltern keine Ahnung haben wie sollen es die Kinder lernen wenn es nicht in der Schule dran kommt? So gibt es extrem viele Felder die wichtig wären aber in der Schule komplett ausgelassen werden. Anders herum gibt es viele Sachen die nicht unbedingt für jeden interessant und wichtig sind die aber gelehrt werden.

5: Mehr Sinneserfahrung.

Ich weiß Sie wird oft belächelt aber die Waldorfschule hat eigentlich ein sehr gutes System hier sind vor allem bei jungen Kinder eher die Sinneseindrücke im Vordergrund damit kann man dann aus Konkreten Erfahrungen auf spätere Abstrakte Inhalte ableiten. Im übrigen sind die Noten eines Waldorfschülers beim Abitur im Schnitt besser und Sie belegen durchaus die gleichen Abiturprüfungen. Es ist also nicht so das Sie es einfacher haben. Es kann natürlich auch andere Gründe haben aber ganz von der Hand zu weißen ist es nicht.

Es geht nicht um mehr oder weniger Geld, das komplette System ist Marode, ist vollkommen egal wo du anfängst, ob bei der Ausbildung der Lehrer, der Schularten, dem Klassenverband, dem Lehrstoff. Zuwenig Freiheiten, zuwenig Denken, zuviel auswendiglernerei.

Es gibt unendlich viele mögliche alternativen, man könnte aber damit anfangen sich von den Staaten was zuschnappen wo es eindeutig und entzwichen bewießen besser funktionier. Da sprechen wir z.b. über Norwegen.


BIOwarFIRE  18.03.2018, 21:48

"Marode" wird kleingeschrieben; wahrscheinlich sprichst du wohl aus Erfahrung.

Die Ausbildung der Lehrer(STUDIUM!) ist genügend. Auswendiglernen ist eigentlich kaum angesagt. Realschule Bayern/FOS

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Eromzak  18.03.2018, 22:02
@BIOwarFIRE

Was sollen den die Angriffe immer, ob ich Marode klein oder groß schreibe spielt für meine Aussage absolut keine Rolle.

Ich arbeite mit vielen Lehrern zusammen, und die jüngeren sind sich eigentliche alle einig das die Ausbildung mehr als zu wünschen übrig lässt. Das Schulsystem funktioniert für viele aber aus vielen Gründen nicht für alle.

Ich weiß nicht auf was für ner Schule du warst wo Auswendiglernen nicht angesagt ist, aber im Prinzip geht es fast nur darum. Es ist auch extrem Lehrerabhängig da die Lehrer hierzulande relativ viel Freiheit haben wie sie den Unterricht gestallten bzw auch wie sie bewerten. Mag also sein das du eine andere Erfahrung gemacht hast als z.b. die Mehrheit - von deinen Erfahrungen auf das komplette Schulsystem zuschließen ist mindestens Arrogant.

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Osterkarnigel  29.12.2020, 10:37
@BIOwarFIRE

Ich versteht schon wo das herkommt aber schlechte Rechtschreibung bedeutet nicht gleich das jemand schlechte Bildung hat. Genau so ist jemand der Stottert dumm. Es sind einfach nur Defizite in einem Bereich.

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PrivateUser  18.03.2018, 22:08

@BiowarFire
Blödsinn. Die Ausbildung mag fachlich genug sein, aber Lehrer zu sein, ist eben auch ein SOZIALER Beruf.

Chancengleichheit? Nein.
Und bezüglich des Auswendig-Lernens?

Meine Klasse ist eine der Besten der Schule, viele Schnitte im 1, Bereich, bei 2ern fließen Tränen. Trotzdem können durchaus einige meiner „Klassenkameraden“ nicht alle Kontinente aufzählen, denken Schottland sei ein Staat im Mittelmeer, der 1. WK war im 15. Jhd oder fragen verdutzt woher man denn bitte wissen soll, dass in Mecklenburg eine geringe Bevölkerungsdichte herrscht - es wurde schließlich nicht besprochen.
Und so etwas wird nicht mal schlecht benotet! Was ist diese Allgemeinbildung? Wofür, wenn man Unnützes auswendig lernen und anschließend Vergessen kann?

Von Sympathie-Bewertungen, unzureichender Mitsprache und fehlendem Interesse für Talente fange ich erst gar nicht an.

Gleicher Bildungsweg (RS/FOS).

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Angesichts dessen, was in der Vergangenheit schon alles versucht wurde und nie richtig funktioniert hatte, könnte es sinnvoll werden, das bestehende Schulsystem komplett zu entsorgen und ein völlig anderes aufzubauen.

Doch angesichts derer, die so etwas verwirklichen würden (Politiker, Lehrer, Möchtegernsachverständige) würde auch so etwas vermutlich am Ende nicht funktionieren.

Mehr Lehrer, um den Unterricht überhaupt einmal zu gewährleisten. Derzeit werden ja sogar Quereinsteiger eingestellt, um den Mangel in den Griff zu bekommen.

Lehrerausbildung: Hier muss mehr Augenmerk auf den Umgang mit Schülern gelegt werden. Es hilft nicht, wenn ein Lehrer den Stoff beherrscht, aber einer Schulklasse nicht gewachsen ist.

Die Schüler sind auch so eine Sache; hier muss es sicherlich an manchen Orten mehr Vorbildung, Vorschulung, Spracherwerb geben.

Den Unterrichtsstoff kenne ich nicht, dazu bin ich schon zu lange raus. Aber ich habe mit weiten Teilen des Stoffes nie etwas anfangen können (höhere Mathematik, Doldenblütengewächse und Gedöns). Dagegen haben trotzdem weite Teile der Bevölkerung noch Probleme mit Dreisatz und Prozentrechnen. Und so einfache aber elementar wichtige Dinge wie richtig Lüften und Heizen werden nicht behandelt.

Die üblichen Sprechblasen, sind Gassenhauer die die Politik schon seit Jahrzehnten herausposaunt, ohne jede Änderung.

Wieso mehr Geld?
Es war Altkanzler Schröder (SPD), der mit der Agenda 2010 die Bildungsausgaben auf das Niveau der 1960er Jahre reduziert hat.

Selbst wenn etwas mehr in Bildung investiert würde, wäre das nicht mehr Geld, sondern bestenfalls soviel, wie es ohne die Kürzungen vorher auch nur gewesen wäre.

Wollte man etwas ändern, dann zuerst bei der Ausbildung zum Lehramt, die veraltete Pädagogik entschlacken.
Sondern brauchen Förderung, Förderung, nicht Forderungen.
Dieser überholte Quatsch "lern das, dann wird aus Dir etwas" hat keinen Zusammenhang mit der Realität.

Es geht nicht um Erziehung zum Untertanengeist, sondern um Befähigung für die Zukunft.
Die Zukunft gehört den Kindern.