Wie kam der Islam nach Somalia?
Aufgrund der Verbindungen über das Meer kam es in frühen Jahrhunderten n. Chr. in Somalia zu persischen und arabischen Einflüssen, was dazu führte, dass bald auch der Islam kam.
Kann mir jemand sagen, wie genau der Islam eingeführt wurde und wann das geschah? Leider kann ich weder im Wikipedia noch Google bestimmte Informationen finden. Vielleicht ist ja jemand vom Fach oder weiss einfach Bescheid. Danke im Voraus!
4 Antworten
Somalias Küsten sind nicht weit von denen der arabischen Halbinsel entfernt. Arabische Händler fuhren im frühen Mittelalter mit ihren Schiffen die afrikanische Küste südlich entlang und gründeten Handelsstützpunkte bis nach Sansibar. Da die arabischen Händler seit dem 7. Jahrhunderte Muslime waren, brachten sie auch ihre Religion mit. In Somalia entstanden im Hochmittelalter die islamischen Sultanate Ifat und Adal.
Wie die einzelnen Somalis überzeugt wurde, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wäre mir nicht bekannt dass wie in Ägypten oder Nordafrika das ganze Land von einer islamischen Armee erobert und anschließend islamisch regiert wurde. Die Islamisierung scheint in Somalia langsamer und friedlicher passiert zu sein.
Schau einmal hier:
http://www.maghreb.de/content/aufsaetze/aufsatz_001.shtml
Dort findest du einige Punkte, die ein Weitergoogeln erleichtern.
fG Khalis
ich glaube nicht, dass der islam "eingeführt" wurde. so was entwickelt sich mit der zeit. menschen bringen auf ihren wanderungen alles mögliche mit. auch ihren glauben. und den geben sie dann weiter.
Somalia war eine arabische Konklave mit Handelsstützpunkten und sehr lukerativem Sklavenmarkt. Die dort lebenden Araber verbreiteten den Islam, teilweise durch die Zwangsislamisierung.....
Die Verbreitung des Islam mit Feuer und Schwert, also durch Eroberung, ist ein uraltes Vorurteil. Wie alle Herrscher der Welt haben auch muslimische ihr Herrschaftsgebiet erweitert. Das bewirkte auch Konversionen, in der Regel aber ohne Zwang. Sonst gäbe es in muslimischen Ländern, wo früher schon Christen und Juden lebten, schon bald keine mehr. Das schließt despotische Herrscher nicht aus, die mit Zwang gearbeitet hatten. Es war aber nicht die Regel. Nebenbei hätte es weniger Stastseinnahmen bedeutet. ... Die Verbreitung des Islam geschah nicht durch Armeen und Missionare sondern durch Händler und Gelehrte. Paradebeispiel ist Indonesien. Dort hatte nie eine muslimische Armee den Boden betreten. Viele Händler dort kamen aus dem Hadhramaut in Jemen. Ich kannte einen Indonesier mit Vorfahren von dort. Seefahrer bzw. Händler haben den Islam mitgebracht und einfach gelebt, gar nicht so viel erzählt. Und bei Somalia war das nicht viel anders. ...
Den von jemandem hier angeführten Zusammenhang mit Äthiopien kann ich nicht sehen, da hierhin zwar die 1. Hijra stattfand, indem sich auf Anweisung des Propheten die am schlimmsten verfolgten Muslime unter den Schutz des abessinischen christlichen Kaisers begeben sollten, da der Prophet um dessen Weisheit und Gerechtigkeit wusste, aber Äthiopien (früher Abessinien genannt, auf Arabisch al-Habasha) ist bis heute mehrheitlich christlich-orthodox, d.h. pflegen eine der ältesten altehrwürdigen christlichen Konfessionen.
Das ist vermutlich durchaus richtig, aber wie hat sich dann jeder Einzelne zum Muslimen überzeugen lassen?