Wie ist Sure 2 Vers 256 "Es gibt keinen Zwang im Glauben" mit der Todesstrafe beim verlassen des Islams zu vereinbaren?

4 Antworten

Zitat von Sturmtaucher2

Die Todesstrafe drohe ja nicht um denjenigen zu zwingen, wieder dem Islam beizutreten - sondern es sei zum Schutze des Islam, zum Schutze der Gesellschaft, dem Beispiel des Apostaten könnten sonst ja noch andere Folgen.

Aber beißt sich hier der Hund nicht selbst? Wenn ich will das alle Menschen zum Islam kommen und der Islam sich so darstellt, welcher normal denkende Mensch will denn dann da noch hin? Da ist der Druck doch schon vorprogrammiert das man zu funktionieren hat in der Rolle die man dann bekommt. Kann oder schafft man das nicht ist kein Platz mehr nach links oder rechts auszuweichen, man wird gleich mit der Pistole auf der Brust bedroht.

Ich bin mir sicher, vielen die konvertieren ist das so gar nicht bewusst. Oder wenn sie es wissen, dann schieben sie es weit von sich nach dem Motto, ach das wird mir nicht passieren. Ich denke hier speziell an die vielen Mädchen und Jungen im Teenyalter, welche wegen einem Schwarm konvertiert sind, und dann mit Anfang bis Mitte 20 merken, Moment mal, das ist doch nicht so meins....

Grade letztere Gefühlslage kenne ich aus einer anderen religiösen Gruppierung. Ich war bei den Zeugen Jehovas. Gleich von Beginn an wird einen beigebracht, alles was du hier erreichst, Freundschaft, Familie und Co ist futsch, sobald du die Gemeinschaft verlässt. Wenn man neu ist, dann schiebt man diese Warnung weit von sich, weil man sich nicht vorstellen kann, das es mal anders kommt. Und wenn man dann an einen Punkt kommt, wo man es nicht mehr aushält, weil der Druck, egal welcher Art, immer größer wird und man einfach nur weg will weils psychisch nicht mehr machbar ist, dann kommen die Gedanken, was wird aus meinen Freunden, was wird aus meiner Familie und den Verwandten die da noch drin sind und ab dann nicht mehr mit mir reden dürfen.

Bei den Zeugen ist es "nur" der soziale Tod den man zu erleiden hat. Die Ängste sind schon heftig. Aber wie muss es erst sein, wenn man im Islam ist und der wirkliche Tot droht? Ich möchte mir nicht ausmalen wie es in einem solchen Menschen aussieht. Für mich war das damals bei den Zeugen schon schlimm genug.


ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 08:53

Was glaubst du warum 90% der Muslime, die innerlich längst "Good bye Mohammed" gesagt haben, das nicht öffentlich sagen?
Es sind genau die Gründe, die du angeführt hast, der soziale bis beim Islam der physische Tod.

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Es geht darum, dass die "Leute der Schrift" (9,29) ihre Religion behalten können; später wurde die Dhimma auch auf andere angewandt. Aber Pierre Vogel erklärt in diesem Video, dass es eine Sünde ist, den Islam abzulegen. Man kann diesen Punkt, ähnlich wie es Mazyek tut, heute aber anders betrachten:

Ausführlicher diskutiert wird insbesondere der Problemkreis des Abfalls vom Islam (ridda; vgl. oben I. Teil IV.7.b)gg). In den meisten islamischen Staaten ist er nicht strafbar, wenngleich noch weitestgehend sozial geächtet. Viele moderne Autoren verweisen darauf, dass die Verfolgung Glaubensabtrünniger auf die historische Sondersituation der frühen islamischen Gemeinde in den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den heidnischen Mekkanern und nach dem Tode Muhammads zu beschränken sei. Damals waren viele zum Islam Bekehrte wieder abgefallen, so dass sich das junge Staatswesen existentiell gefährdet sah. Man deutet also den Vorwurf im weltlichen Sinne als Fahnenflucht oder Hochverrat. El-Awa stützt sich hierbei auch auf die hanafitische Lehre, wonach Apostatinnen nicht der Todesstrafe anheimfallen sollen, weil Frauen nicht in der Lage seien, gegen den islamischen Staat zu kämpfen.
Ein eng an die klassische Doktrin angelehnter, exemplarischer Ansatz ist der des vormaligen Rektors der Azhar-Universität Mahmud Saltut. Er führt aus, dass die Überlieferung, auf die sich die Todesstrafe (die Strafandrohung also) stützt, nicht von hinreichendem Gewicht für diese Sanktion sei (sunnat al-ahad, Überlieferung von nur wenigen Gewährsleuten, vgl. oben I. Teil II.3). Nicht der Unglaube sei Strafgrund, sondern nur die Bekämpfung der Gläubigen, der Angriff auf sie sowie der Versuch, sie vom Glauben abzubringen. Der Tatbestand wird damit - wie bei anderen Autoren - zum Staatsschutzdelikt. Außerhalb des islamisch beherrschten Territoriums kann er überhaupt nicht verwirklicht werden.
Die Koranstellen, auf die sich klassische Autoren zum Teil beziehen, werden heutzutage spezieller gedeutet und auf die historische Situation zur Zeit Muhammads beschränkt, so dass sich nach dieser Sicht keine diesseitige Strafe auf den Koran stützen lässt. S. A. Rahman fasst die klassischen einschlägigen Korankommentierungen zu Sure 5,54 ("Ihr Gläubigen! Wenn sich jemand von euch von seiner Religion abbringen lässt und ungläubig wird, hat das nichts zu sagen") mit den Worten zusammen: "Der wichtigste Schluss, der aus diesem Vers abgeleitet werden kann, ist derjenige, dass es für Apostasie keine im Diesseits vollstreckbare Strafe gibt, da solche menschlichen Irrungen Gottes Ziele nicht beeinträchtigen können". Zudem wird darauf hingewiesen, Muhammad habe zu Lebzeiten selbst in Fällen evidenter Apostasie keine Todesstrafe verhängt.

Quelle: Das islamische Recht von Prof. Dr. Mathias Rohe, S. 268-269

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Vers „Es gibt keinen Zwang im Glauben“ ein wichtiges Prinzip der Glaubensfreiheit im Islam darstellt.

Aiman Mazyek uvm. betonen, dass der Koranvers uneingeschränkt gelten sollte und der Glaube freiwillig und ohne Zwang sein muss.


ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 08:40
.......ein wichtiges Prinzip der Glaubensfreiheit im Islam darstellt.

Dabei wird vergessen, dass der Islam hauptsächlich aus Zwang besteht, fängt schon mit den Zwangsgebeten an.

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Yoruk  13.06.2024, 15:04
@ChristSuperstar

Das sind jetzt aber zwei unterschiedliche Dinge, die du grade nennst ... Der unterschied zwischen praktischen Verpflichtungen innerhalb einer Religion und der fundamentalen Freiheit, einer Religion anzugehören.

Du bist unentschlossen und verwirrt. Was willst du jetzt wirklich?

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ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 15:30
@Yoruk

Ich bin weder unentschlossen, noch verwirrt.

"Es gibt keinen Zwang im Islam".

Ist eine eindeutige, universelle Aussage, die sich auf sämtliche Lebensbereiche bezieht.

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Yoruk  13.06.2024, 16:22
@ChristSuperstar

Der Satz "Es gibt keinen Zwang im Islam" ist klar und universell. Er bedeutet, dass der Glaube freiwillig sein sollte, ohne Zwang oder Druck. Das schließt auch religiöse Praktiken wie das Gebet ein, die aus persönlicher Überzeugung kommen sollten, nicht aus Zwang.

Vielleicht solltest du noch einmal darüber nachdenken, ob du wirklich nicht verwirrt bist. Oft entsteht Verwirrung durch mangelnde Aufklärung. Deine offensichtliche Widersprüche machen das hier klar.

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ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 16:43
@Yoruk

Dann zeig mir doch einmal einen Widerspruch, ich sehe nämlich keinen. Kann es sein, dass du Widersprüche konstruierst um vom Problem anzulenken?

Ich habe jedenfalls stark den Eindruck.

Er bedeutet, dass der Glaube freiwillig sein sollte, ohne Zwang oder Druck.

Nein, er bedeutet, dass es im Glauben, im gesamtem Glauben keinen Zwang gibt.

Danke, die fruchtlose Diskussion ist für mich beendet.

Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn eine Meinungsverschiedenheit ohne persönlichen Angriff geklärt werden würde. Manche Muslime können nicht anders.

Ich ziehe es vor sachlich zu bleiben, wenn es nicht möglich ist, zu beenden.

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Yoruk  13.06.2024, 17:59
@ChristSuperstar

Oh nein, du wirst nur noch verwirrter, das wollte ich doch nicht :(.

Nagut, fangen wir mal an !:

Deine Behauptung, dass "kein Zwang im Glauben" sich auf sämtliche Lebensbereiche bezieht, ist korrekt. Glaube sollte ohne Zwang oder Druck gelebt werden, was auch bedeutet, dass niemand gezwungen werden darf, im Islam zu bleiben.

Wenn du behauptest, dass der Islam hauptsächlich aus Zwang besteht, widerspricht das dieser koranischen Aussage. Die religiösen Pflichten, wie das Gebet, sind für diejenigen, die sich frei entschieden haben, Muslime zu sein. Das ist kein äußerer Zwang, sondern eine freiwillige Praxis der Gläubigen.

Dein Versuch, dies als Widerspruch darzustellen, zeigt, dass du entweder das Prinzip der Glaubensfreiheit im Islam nicht verstehst oder bewusst ignorierst. Es gibt keine Notwendigkeit, Widersprüche zu konstruieren, da die Tatsache klar ist: "Kein Zwang im Glauben" bedeutet, dass jeder Mensch frei ist, seinen Glauben zu wählen und zu wechseln.

Wenn du das nicht akzeptieren kannst und die Diskussion beenden willst, liegt das eher daran, dass du dich der Realität dieser Aussage nicht stellen möchtest. Deine Anschuldigung, dass ich persönliche Angriffe verwende, zeigt nur, dass du keine sachlichen Argumente mehr hast.

Schönen weiteren Tag dir noch 👋🏼.

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Yoruk  13.06.2024, 18:05
@ChristSuperstar

Achja und bezüglich deinem zweiten Absatz von unten: Das ist nur wieder Polemik von dir. Wenn du behauptest, dass Muslime nicht ohne persönliche Angriffe diskutieren können, zeigst du nur dein eigenes Vorurteil.

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ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 18:11
@Yoruk

Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn eine Meinungsverschiedenheit ohne persönlichen Angriff geklärt werden würde. Manche Muslime können nicht anders.

Ich ziehe es vor sachlich zu bleiben, wenn es nicht möglich ist, zu beenden.

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ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 18:17
@Yoruk

dass Muslime nicht ohne persönliche Angriffe diskutieren können, zeigst du nur dein eigenes Vorurteil.

....welches du 1A bestätigst, und damit zeigst, dass es kein Vorurteil, sondern Tatsache ist. Du beweist es doch aktuell.

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Yoruk  13.06.2024, 18:31
@ChristSuperstar

Du hast dich jetzt doch nicht ernsthaft wiederholt, oder?

Was willst du denn noch von mir? Wenn du weiterhin darauf bestehst, dass Muslime unfähig sind sachlich zu bleiben, dann möchte ich gerne wissen, was du von mir erwartest. Ich habe meinen Standpunkt klar dargelegt und die Argumente erklärt. Wenn du nichts weiter hinzuzufügen hast, beende ich diese Diskussion, den das ist alles andere als sachlich.

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ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 19:44
@Yoruk

Bist ja so dumm, dass du nicht einmal bemerkst, dass ich sie längst beendet habe.

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ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 06:35
@Yoruk
Ich ziehe es vor sachlich zu bleiben, wenn es nicht möglich ist, zu beenden.

Schrieb ich doch, oder nicht gelesen? 😂😂😂🥱🥱🥱

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Yoruk  17.06.2024, 15:58
@ChristSuperstar

Ich dachte, du hättest die Diskussion beendet. Nach genau drei Tagen antwortest du wieder, und das noch völlig sinnlos. Wie lächerlich – ich kann dich wirklich nicht ernst nehmen. Anscheinend hast du keine Hobbys 🤣.

Du willst sachlich bleiben? Dann hör auf zu lachen.

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Wie ist Sure 2 Vers 256 "Es gibt keinen Zwang im Glauben" mit der Todesstrafe beim verlassen des Islams zu vereinbaren?

Der Salafist Pierre Vogel, dem auch hier bei GF scheinbar ziemlich viele Muslime folgen, erklärt es so:

"Kein Zwang im Glauben" gilt nur beim Beitritt. Man dürfe niemanden zwingen den Islam anzunehmen.

Beim Austritt aber gelte das nicht, dafür gebe es nach Konsenz der Gelehrten die Todesstrafe.

Nach sunnitischer Fatwa der Azhar ist die Todesstrafe auch gar kein Verstoss gegen die Religionsfreiheit, da Apostaten den Islam von vornherein nur angenommen hätten, um ihm mit dem Verlassen zu schaden.

Das klingt wiederum ähnlich dem, wie Pierre Vogel es erklärt. Die Todesstrafe drohe ja nicht um denjenigen zu zwingen, wieder dem Islam beizutreten - sondern es sei zum Schutze des Islam, zum Schutze der Gesellschaft, dem Beispiel des Apostaten könnten sonst ja noch andere Folgen.

Die Azhar begründet ihre Fatwa zur Todesstrafe damit, dass dies nunmal die weltliche Strafe für den Abfall vom Islam sei, und Allah weiss es eben am besten. Auch habe Mohammed eine gewisse Um Ruman wegen Abfall vom Islam getötet, die Todesstrafe für Apostasie ist also 100% islamisch.

Willkommen in der Religion des Friedens.


ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 07:57
"Kein Zwang im Glauben" gilt nur beim Beitritt. Man dürfe niemanden zwingen den Islam anzunehmen.
Beim Austritt aber gelte das nicht, dafür gebe es nach Konsenz der Gelehrten die Todesstrafe.

Warum lese ich dann "Es gibt keinen Zwang im Islam"? War Allah nicht in der Lage sich klar und deutlich auszudrücken?

Ist das vielleicht eine Sure, die "abrogiert" wird, weil Allah sich geirrt hat?

  1. der Koran ist fehlerfrei. :-))
  2. willkommen in der Religion des Friedens.

Warum musste man die Abrogationsregel erfinden, wenn der Koran keine Widersprüche enthält? Dann wäre sie doch überflüssig.

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Sturmtaucher2  13.06.2024, 08:59
@ChristSuperstar

Wenn du mich fragst würde ich vermuten, das kommt daher weil "kein Zwang im Glauben" noch aus der Zeit stammt, als Mohammed noch den Anschluss an Juden- und Christentum suchte.

Später jedoch waren Apostaten Mohammed zunehmen ein Dorn im Auge, seine Religion hatte mittlerweile genug Anhänger, um sein wahres und totalitäres Gesicht zu zeigen.

Darum musste man nach Mohammed nun einen Weg finden, wie man "wir sind total tolerant" mit "hey, keiner verlässt uns" überein bringen konnte.

Und DAS kam dabei heraus. Hat nicht besonders gut geklappt wie ich finde.

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ChristSuperstar 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 09:36
@Sturmtaucher2

Vermutete ich auch. Deshalb meine Frage, ob die Sure zu den "abrogierten" Suren gehört, da Allah seine Meinung später geändert hat. :-)

"Sinnvollerweise" sind die Suren ja nicht chronologisch, sondern nach Länge sortiert, ach wie "sinnvoll".

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Sturmtaucher2  13.06.2024, 09:43
@ChristSuperstar

Ne ne, ist nur "ganz anders gemeint, als es da steht" - z.B. so wie Pierre Vogel es erklärt.

Oder, um die Argumentation mancher Muslime aufzugreifen (wobei auch die Argumentation der Azhar so interpretierbar wäre): wer den Islam verlässt, bekämpft ihn automatisch - und man darf sich ja schliesslich verteidigen.

Alternativ: wer den Islam verlässt und das nicht verheimlicht, der begeht Hochverrat und DESHALB wird man getötet, nicht wegen dem Glauben.

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Ana1970  16.06.2024, 17:09

Ja, so läuft es in Sekten. Ekelhaft und total unglaubwürdig, der Glaube.

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