Wie ist eure persönliche Definition von "deutsch sein🇩🇪"?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn man sich zu einem Volk zugehörig fühlt.

Die Vergangenheit kennt und annimmt.

Die Zukunft mitgestalten will und die Demokratie hoffentlich verteidigt.

Wenn man auch gibt und nicht nur nimmt.

Wenn man die Kultur annehmen kann und nicht ablehnt.

Mein Urgrossvater war SPD Mitglied und ist für seine Überzeugung im KZ gestorben.

Das alles macht einen Deutschen aus und nicht ein Stück Papier.

Da ich ohnehin kosmopolitisch eingestellt bin, stellt sich mir die Frage kaum. Selbst wenn ich kulturell argumentieren würde, wäre das widersprüchlich, da man in kulturelle Realitäten automatisch hineingeboren wird. Uns kommen bestimmte Traditionen oder Eigenschaften heimisch vor. Aber nicht aufgrund einer ausgewählten und selbst geschaffenen Wahl, sondern rein aus dem Zufall heraus. Klar kommt einem die „deutsche“ Kultur heimisch vor, wenn man in ihr groß wird und diese die eigene Wahrnehmung und Einstellung prägt.

Damit kann ich aber genau aus diesem Grund nicht viel anfangen. Einfach weil wir uns die Herkunft nicht aussuchen können oder sie einfach so mal eben mit gestalten (wenn wir nicht gerade AKTIV in der Kunst und Kultur mitwirken). Kultur ist nur ein vermeintlicher Versuch eine Zugehörigkeit zu finden, bzw. sich in die Gesellschaft zu integrieren. Da das aber auch ohne Brezel und Latzhose geschieht, hat für mich diese kulturelle Ehrung wirklich keinen großen Stellenwert. Gesellschaften entwickeln sich überall und ganz von selbst. Genauso wie eine Kultur sich von selbst entwickelt und letztendlich ebenso wie eben die Geburt nicht gewählt wird. Genauso wählen wir die Sprache nicht. Doch durch Sprache entsteht eben auch eine gemeinsame Identität. Doch ob das etwas tolles „deutsches“ ist, mag ich zu bezweifeln.

„Zugehörig“ ist jeder Mensch. Dafür sollten wir nicht in Zugehörigkeit und Nationalitäten denken, sondern als menschliche Gesamtgesellschaft. Und klar ist, man kann in Ländern nur dann aktiver Teil der Gesellschaft werden, wenn man kommunizieren kann, also die Sprache beherrscht. Doch das ist wie gesagt aus meiner Sicht nichts was eine Zugehörigkeit an sich ausmacht. Man hat viel mehr einfach keine andere Wahl.

In dem Moment, wo jemand einen Deutschen Ausweis hat, ist jemand Deutsch. Wo jemand - oder seine Eltern - herkommen ist mir total mumpe.

Was ich mit dem »Deutschsein« verbinde: Treu, ehrenhaft, wahrheitsliebend, pünktlich, strebsam, arbeitsam, fleißig, erfinderisch, ordnungsliebend, gesetzestreu, reinlich, soziale Einstellung, aber auch halsstarrig, unbeugsam, stur, dem Alten verhaftet, pingelig ...


Verifieduser  17.06.2024, 21:43

Wo findet man solche? Selbst unter Deutschen ist das eine verschwindend kleine Minderheit.

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Wenn man sich gut ausdrücken kann und gewissenhaft den Müll trennen mag.


CHR1ST1N497 
Beitragsersteller
 18.06.2024, 14:42

Scheiße ich bin keine deutsche😱

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Plaritma  18.06.2024, 15:58
@CHR1ST1N497

Üben, üben, üben. Das schaffst du. Und irgendwann wirst du es lieben.😂

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