Wie ist es sich zu outen?

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Ich habe mich mit etwa 12/13 geoutet. Bei meiner Mutter musste ich mich nicht outen und bei allen anderen auch in der Schule (7. Klasse) habe ich mich mit Unterstützung von ihr bei meinem Lehrer geoutet und mit Unterstützung von meinem Lehrer wusste es dann auch meine Klasse, da er es ihnen gesagt hatte.

Beienflusst hat es mich (oder mein Leben) nur in dem Sinne, dass ich dann richtig angesprochen wurde, überall mein neuer Name drauf stand und ich einfach Ich sein konnte. Wenn jemand das nicht akzeptiert hat, dann war das eben auch so und irgendwann haben sie es akzeptiert, aber dadurch ging mein Kontakt zu meiner Stiefmutter komplett kaputt, weil sie es gar nicht akzeptiert hat und auch nie akzeptieren wollte, aber das ist ihr Problem und nicht meins.

(Das ganze ist btw jetzt schon etwa 7 Jahre her)

Wenn es um die Sexualität geht da bin ich nicht geoutet, weil ich mich da nicht label und im Geunde geht es keinem was an. Ich habe es beiläufig mal bei meiner Mutter und meiner Schwester erwähnt aber nicht als Outing sondern einfach so. Ich finde bei der Sexualität ist es nicht unbedingt wichtig sich bei irgendwem zu outen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Trans ftm

Ich habe mich mit 14/15 bei meinen Eltern geoutet und etwa ein Jahr später in der Schule. Beides schriftlich und zum Glück ohne negative Reaktionen. Im Grunde hatte ich vor jedem Outing ein wenig Angst, dass ich evtl. nicht ernst genommen oder ignoriert werden würde. Daher waren Outings bisher immer mit emotionalem Stress verbunden.

Seit ich aus der Schule raus bin, versuche ich auch Outings weitestgehend zu vermeiden. Inzwischen aber eher aus dem Grund, dass ich nicht als „der trans Typ“ gesehen werden will, sondern einfach als ich selbst. Einen so großen Anteil an meiner Person macht dieser eine Fakt schließlich nicht aus, wird aber durch andere oft so wahrgenommen, wenn sie bisher wenig Berührungspunkte mit derlei Themen haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans

Ich schätze sie haben erstmal große Angst sich zu outen, weil sie nicht wissen wie die Reaktion ist, ganz besonders dann wenn es um Familie geht. Solange man unter einem Dach wohnt, wäre es nicht so gut sich zu outen. Angenommen die Eltern rasten völlig aus, das macht das zusammen leben zum Alptraum. Je nachdem wie die Reaktionen sind, Manche nehmen es einfach zur Kenntnis. Ahja ok, nichts besonderes. Da hat man umsonst Angst gehabt aber das wissen sie ja vorher nicht.

Zu meinem 19. Geburtstag war das wohl, oder 18, ich weiß es nichr mehr. Erst waren sie ganz betreten und haben geschwiegen, dann gab es die folgenden Tage tolle Rückmeldungen wie mutig ich gewesen sei und Zuspruch. Und das dollste... dabei saß ein Mitschüler, der sich Jahre, Jahre später outete und damals nicht genug Arsch in der Hose gehabt hatte. Die feige Memme...

Ich oute mich immer nur bei Menschen, die mir gefallen und bei denen ich mir sicher bin, dass ich dadurch keine negativen Erfahrungen machen werde. Jetzt im Studium ist das auch nochmal deutlich einfacher geworden, da alles natürlich sehr viel anonymer abläuft. Somit ist es einfacher sich mit Menschen zu umgeben, die einem gefallen.

Ich bin für das Studium weggezogen. Zuhause weiß tatsächlich kaum jemand, dass ich auf Männer stehe. Selbst meine Mum nicht. Nicht, weil ich eine schlechte Reaktion erwarte, ganz im Gegenteil sogar. Es ist nur so, dass meine Mum nicht sonderlich gut darin ist, etwas für sich zu behalten. Da der Stadtteil, aus welchen ich komme eher an ein Dorf erinner, wo noch jeder jeden kennt, passe ich da schon ein wenig besser auf, dass diese Information nicht an die Falschen weitergereicht wird. Und diese "Falschen" gibt es in diesem sehr konservativen Örtchen eben noch mehr als reichlich.