Wieso sollte man sich Outen wenn man homosexuell ist?
Ich kenne ein Mädchen, dass sich mal geoutet hat und jetzt gemobbt wird.
Sie hätte es nicht machen sollen...dann müsste sie nicht mit dem mobbing leben.Wenn man sich outet bringt man sich selbst nur in Gefahr.
Wieso sollte man das dann unbedingt tun?
16 Antworten
Man sollte es nicht unbedingt tun. Was geht die anderen meine sexuelle Orientierung an? Als heterosexuelle Frau habe ich nie in die Welt posaunt, dass ich heterosexuell bin.
Wenn jemand homosexuell ist in einer Welt, in der quasi jeder voraussetzt, dass man heterosexuell ist, mag es angebracht sein, dem einen oder anderen zu sagen, wie es um einen steht, einfach, damit man nicht mehr belästigt oder durch "Schwulenwitze" beschämt wird. Aber alle Welt muss das nicht wissen.
Ich oute mich auch nicht bezüglich meiner heterosexuellen Praktiken oder meiner Ernährungsweise oder meiner politischen Einstellung oder meines Gesundheitszustandes.
Warum muss immer aus allem ein öffentliches Event gemacht werden? Es ist nicht wichtig - warum muss ich es in die Welt hinaus posaunen?
Sich vor die gesamte Verwandtschaft, die Kollegen, die Schulklasse, den Sportverein o.ä. hinzustellen und feierlich zu sagen "Ich bin homosexuell" (bzw bi, pan etc), das ist unnötig.
Einer einzelnen Person oder den engeren Freunden im Gespräch allerdings zu sagen, dass man Sexualität XY hat - sei es um "legitim" mit heterosexuellen Freunden des gegenteiligen Geschlechts über Anziehung zu Personen des eigenen Geschlechts reden zu können ; sei es um klarzustellen, dass man sich nicht in Person YZ verlieben wird, egal wie attraktiv sie ist ; oder sei es einfach nur um das Gespräch aufrecht zu erhalten oder um die Reaktionen der Gesprächspartner zu testen - , halte ich allerdings für absolut akzeptabel. Sonst würde ja so ziemlich alles als 'geht mich doch nichts an' gelten. Beispiele:
•"Ich habe mir neue Schuhe gekauft" - "Hast du sie an? Nein? Dann geht mich das doch nichts an"
•"Ich interessiere mich für Fußball" - "Das geht mich doch nichts an, was du privat machst"
Auch über die Sexualität und LGBTQ im Allgemeinen kann man Gespräche führen. Und vielleicht outet man sich ja einfach nur, um jemanden zu finden, der sich auch dafür interessiert.
Selbstverständlich sollte man darauf achten, dass man sich durch ein Outing nicht in Gefahr bringt, aber sich aus Angst vor Mobbing komplett zu verstecken und selbst auf Fragen nach der Sexualität nicht wahrheitsgemäß zu antworten, kann auch nicht das Wahre sein.
Natürlich geht es auch darum, potentielle Partner auf sich aufmerksam zu machen, aber da Andere das schon erwähnt haben, bin ich nicht näher darauf eingegangen.
Sollte man nicht. Was geht es andere an auf was man steht? Ich meine Leute die in den Zwinger gehen oder so, informieren auch nicht Leute darüber, die es nichts angeht. Ich stelle mich auch nicht meinen Kollegen vor "Hallo ich bin Hans Peter Wurst und bin Hero"
Muss es nicht. Aber man muss es niemandem sagen. Wenn jemand es sieht, weil man als Frau mit seiner Freundin unterwegs ist oder so, ist was anderes.
Sowas muss man nicht unbedingt tun.
In meinen Augen sollte jeder selbst entscheiden, ob er sich outen möchte oder eben nicht. Wenn jemand der Meinung ist, dass Sexualität und Beziehung ohnehin Privatsache ist und seine orientierung niemanden etwas angeht, dann finde ich es vollkomen okay, wenn der sich nicht outen will.
Andererseits finden viele Leute das auch 'befreiend'. Sie müssen sich und ihre Sexualität dann nicht mehr verstecken.
Ob man sich outen will oder zu welcher Zeit ist einem selbst überlassen... früher oder später wird es wohl unausweichlich sein, es zumindest vor der Familie oder engen Freunden zu tun, doch wie gesagt... jedem das seine.
Du gehst aber z. B. mit deiner Freundin in die Öffentlichkeit. Ist de facto auch ein Outing über deine sexuelle Orientierung und geht andere auch nix an. Warum sollte sich ein lesbisches Mädchen verstecken müssen?