Wie ist es Kinder mit Essensentzug zu bestrafen?

11 Antworten

Natürlich darf man Kinder nicht mit Essensentzug bestrafen. Es gibt natürlich immer und überall Ausnahmen, auch bei Kindern. Z.B. wenn es eine päd. Maßnahme ist.

Z.B.: Ein Kind bleibt beim Essen nicht am Tisch sitzen, steht auf und läuft mit dem Brötchen herum. Hier kann man schon darauf bestehen, dass  Kinder am Tisch sitzen bleiben bis es oder bis alle mit dem Essen fertig sind. Sitzt das Kind alleine am Tisch und will essen, aber nicht sitzen bleiben, kann man durchaus mal sagen, "wenn du aufstehst bed. das, dass du mit dem Essen fertig bist, dann wird es weggeräumt.

Dann gibt es hinterher jedoch auch nichts mehr.

Ganz schwierige Frage. Natürlich ist es grundlegend nicht okay jemanden hungern zu lassen.

Andererseits ist eine weggelassene MAhlzeit oder eine Reduktion auch kein hungern. Es ist alles andere als zusicherbar, daß immer Nahrung verfügbar ist. (Vor allem, daß sie foliert im Regal liegt)

Wie dem auch sei, leichtfertig sollte man es sicherlich auf keinen Fall tun.

Was mich aber brennend interessieren würde:

Wer es kategorisch ablehnt einem Kind (über welches Alter sprechen wir hier eigentlich?) die Mahlzeit zu versagen oder sie zu reduzieren, der möge bitte mal deutlich machen, wie er gedenkt Wertschätzung für Nahrungsmittel zu vermitteln. Es ist leider so, daß Mensch meistens Dinge erst dann zu würdigen weiß, wenn er sie nicht mehr hat.

Klar, man könnte in anderen Bereichen sanktionieren, allerdings wenn Sanktion und Mißverhalten nicht einfach genug korreliert werden können, ist auch nicht zu erwarten, daß es einen positiven (Lern-)Effekt haben könnte.


merle5221 
Beitragsersteller
 21.11.2017, 03:54

Das ist doch unsinn. Man kann Dinge auch mir Worten vermitteln. 

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KarlRanseierIII  21.11.2017, 04:01
@merle5221

Konkretisieren wir es doch mal:

Kind (Ich gehe jetzt explizit nicht von Kleinkindern aus) sitzt am Tisch und nimmt seinen Teller, dreht sich zur Seite, dreht den Teller auf den Kopf und wirft das Essen auf den Boden.

Klar kann ich sagen: Hey das macht man nicht (langer Monolog, warum das Verhalten nicht in Ordnung ist) und nen neuen Teller hinstellen.

Kind macht das gleiche gerade wieder.

Und am Folgetag, und dem Tag darauf...

Offenbar funktioniert die verbale Vemittlung nicht wie gewünscht. Lösungsvorschlag?

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Ini67  22.11.2017, 09:39
@KarlRanseierIII

Für mich wäre das Essen für das Kind bei dem Verhalten auch beendet. Der Teller käme weg und Schluß. Das würde ich dem Kind auch so erklären ruhig und ohne viel Pallaver. Alle anderen sollten auch in Ruhe zu Ende weiteressen und sich von evtl,. Getrotze nicht beeindrucken lassen.

Allerdings würde ich später dann "für alle" einen Teller Rohkost-Apfelschnitz-Gedöns auf den Tisch stellen. Hungern ist nämlich meiner Meinung nach keine Erziehungsmaßnahme.

Deutlich machen, dass wir unser Essen nicht auf den Boden werfen aber schon.

Meine Kinder sind aus dem Trotzalter schon raus (dafür in der Pubertät) aber solches Verhalten hatte sich immer sehr rasch erledigt. Ohne Schläge, Geschrei oder Hungern.

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KarlRanseierIII  22.11.2017, 09:49
@Ini67

Vielleicht kam das mit dem Hungern falsch rüber, im Endeffekt, wenn das Kind Hunger hat und dann erstmal kein Essen bekommt, könnte man das als hungern bezeichnen. Finde ich persönlich nicht.

Ich finde in so einem Fall eben auch, daß es erstmal nichts gibt. Für mich impliziert das eben auch nicht, daß es erst am nächsten Tag wieder essen gibt. Das Kind sollte natürlich nich hungrig ins Bett gehen, ganz klar.

Wie ich anfangs schrieb - Ganz einfach ist die Sache leider nicht. Bei einem älteren Kind würde ich vermutlich auch daruaf hinweisen:

Wer nicht will, der hat schon.

Und sollte es dann doch essen haben wollen, dann ist das Mindeste es selbst zubereiten zu müssen o.ä. . Einfach damit klar wird, daß fertiges Essen auf dem Tisch keine Selbstverständlichkeit ist und das kein angemessener Umgang war.

Bei einem älteren Kind kann man natürlich auch hingehen und sagen, wenn Du Lebensmittel verschwendest, dann kaufst Du Dir mal die nächsten X Tage die Zutaten für Dein Essen selbst und kochst auch selbständig.

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Diese Form der Bestrafung müsste einen direkten Zusammenhang in Bezug auf unachtsamen Umgang mit Lebensmittel und einen positiven Lerneffekt als Folge haben. Dann wäre es aus meiner Sicht OK. 


merle5221 
Beitragsersteller
 21.11.2017, 02:06

Finde ich nicht, für mich ist das grundlose Folter.

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AzothKT13  21.11.2017, 02:08
@merle5221

Wenn ein respektvoller und wertschätzender Umgang mit Lebensmittel die positive Folge der Bestrafung ist. Das wär doch nicht grundlos ?  

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AzothKT13  21.11.2017, 02:15
@AzothKT13

Grundvorraussetzung: Man hat selbst ein gesundes Verhältnis zu Lebensmittel, ansonsten wär das pure Heuchelei.  

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47tropfen  21.11.2017, 02:31
@AzothKT13

Das früher vielleicht so, aber nicht mehr in unserer Zeit. Wir leben im Überfluss. Zumindest in Europa u.a. Kontinente.

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AzothKT13  21.11.2017, 02:41
@47tropfen

@47tropfen. Der Überfluss als Ausrede für einen unachtsamen und verschwenderischen Lebensstil ?! Also Du bist wirklich grausam. 

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Kinder hungern zu lassen ist bereits eine Form der Folter, da die Kinder dadurch körperlich leiden und ist demnach eine kindeswohlgefährdung der schlimmsten Sorte.

Tatsächlich sind sogar Nachsitzen und Strafarbeiten pädagogisch wenig sinnvoll, weil dann lernen mit etwas negativem verbunden wird.

Aber in der heutigen Konsumgesellschaft ist es einfach Kinder zu betrafen. Fernsehverbot, Handy abnehmen .... du must diese mit etwas betrafen dass sie im Hobby gerne tun.

Nun kannst du es so kombinieren, dass sich die Kinder die Strafe erleichtern/verkürzen können, wenn diese etwas postives machen. Lass den Kindern die freie Wahl. Sie sollen dich mit etwas positivem überraschen. Die Kindern sollen lernen auch an andere Menschen zu denken und zu überlegen wie man diesen eine Freude macht.

Ferner solltest du Positives belohnen. Du kannst  z.B. mehr Freiheiten einräumen wenn die Kinder Ihre Pflichten in Schule und Alltag besonders gut machen. Dazu gehören die guten Schulnoten ebenso wie die zuverlässigkeit und das beweisen von verantwortungsgefühl.


merle5221 
Beitragsersteller
 21.11.2017, 02:11

Da bin ich deiner Meinung, aber wieso denken gleich alle, ich wäre eine Mutter und hätte Kinder, nur weil ich so eine Frage stelle?

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Dass eine Mahlzeit am Tag zu "Erziehungszwecken" verboten wird ist glaube ich gar nicht so selten.

Der Erwachsene nutzt hier seine Macht aus und verfügt über so etwas völlig Selbstverständliches wie Nahrungsaufnahme. Autoritätsmissbrauch. 

Wie soll das Kind lernen seinen Körper zu achten, wenn so ein elementares Grundbedürfnis von den Schutzbefohlenen ignoriert wird?