Wie interpretiert ihr diesen Bibelvers?
Matthäus (18,3): „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen“.
Ich verstehe darunter, dass man all die Negativität und denn Hass, den man eventuell als Erwachsener gesammelt hat, ablegt und wieder offen und frei von Vorurteilen und Missgunst usw wird.
10 Antworten
Ich verstehe darunter, dass man all die Negativität und denn Hass ...
Das verstehst du meines Erachtens im Ansatz schon richtig.
Mit Matthäus (18,3) ist gemeint, dass man wie die Kinder Gottes werden soll.
Und die Kinder Gottes zeichnen sich dadurch aus, dass sie Gottes Gebote haben und vor allen Dingen halten.
Joh 1,11-14: Er (Jesus) kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
1Joh 3,1: Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
1Joh 3,10: Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt.
Mt 7,21: Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
Mt 9,13: Geht aber hin und lernt, was das heißt: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Opfer«. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder zur Buße (Umkehr).
Mt 12,50 Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
Joh 14,21: Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
LG Herbert
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So etwa sehe ich das auch.
Jesus meint damit auch die kindliche Unbefangenheit und das kindliche Vertrauen auf das Gute in der Welt.
Du scheinst keine Kinder zu haben - kann das sein?
Schon Kinder können bekanntlich missgünstig sein und hassen!
Ja, natürlich kann man den Vers so verstehen wie Du! (ICH verstehe ihn nicht, da es entwicklungspsychologisch unmöglich ist, in die Kindheit zurückzukehren und es genauso unmöglich ist Vorurteile abzulegen: Man kann sich allenfalls seiner Vorurteile bewusst werden und entsprechend zurückhaltend mit Verurteilungen sein.)
Ja, Kinder können auch negative Eigenschaften aufweisen, insbesondere wenn sie von Ihren Eltern schlechte Vorbilder vorgelebt bekommen.
Aber Kinder zeigen Einsicht, wenn sie konfrontiert werden, und bessern sich, im Vergleich zu Erwachsenen, die oft ihr böses rechtfertigen und sich schön reden.
Vor allem dürfte es bei der Aussage Jesu, dass wir wie die Kinder sein sollen, um Vertrauen gehen.
Wir sollen (und dürfen) Gott vertrauen, wie Kinder ihren Eltern vertrauen.
Sorgenfreiheit, Liebe und Freude sind aber auch wichtige Aspekte, die wir von Kindern lernen können. Dazu natürlich auch das Ablegen von Hass, Vorurteilen und Negativität. Das stimmt...
Ich denke in der Markus-Version wird Jesu Aussage klarer:
"Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird dort nicht hineinkommen." Mk 10,15
Ich verstehe darunter, dass man all die Negativität und denn Hass, den man eventuell als Erwachsener gesammelt hat, ablegt und wieder offen und frei von Vorurteilen und Missgunst usw wird.
Das finde ich eine gute Interpretation. Ich finde, wir können an Weihnachten gut beobachten wie Kinder ein Geschenk annehmen, sie sind völlig un-verschämt. Sie sagen nicht "das habe ich aber gar nicht verdient", "das war doch viel zu teuer" oder "jetzt muss ich dir ja auch was schenken", sondern sie nehmen es einfach an und freuen sich darüber.