Wie hoch war der (inoffizielle) Wechselkurs DM - Ostmark in den frühen 80er Jahren?

7 Antworten

Die DDR hatte eine Binnenwährung, die BRD eine frei kovertierbare Währung. Die Ausfuhr von DDR-Mark in den Westen war verboten. Das war Devisenschmuggel und wer erwischt wurde, dem gings an den Kragen. Die Westdeutschen nahmen das in der DDR illegal getauschte Geld in die westdeutschen Wechselstuben mit oder kauften billig in der DDR ein und schmuggelten die subventionierte Ware in die BRD. So schädigte der Wessi unsere DDR. Im DDR-TV wurde viel über die Westberliner Wechselstuben berichtet und wie groß der Schaden für die DDR war. Heute tun die Wessis so gönnerhaft. In Wahrheit waren alle Banausen, die nur an sich dachten.


sirigel  14.07.2019, 00:55

Hilfreich, um mal dein Gejammer zu erwähnen. Wenn ich so einen Krampf lese, dann würde ich dir gerne deine tolle DDR wiedergeben, mit Stasi, mit Mangelwirtschaft, mit dem geliebten Sozialismus. Geht leider nicht. Hast du nicht genug gelitten, um dennoch so positiv von der DDR zu reden?

Das eure Politgenossen in Wantlitz, euch die dort vorrätigen Westartikel vorenthalten haben, wird auch gerne geschönt.

Dafür durften nach der Wende die DDR Bürger ihre wertlose Mark 1:1 umtauschen. Schon vergessen, wie viele DDR Bürger sich ne godene Nase verdient haben. Wenn ich sowas lese, dann trauer ich um jede 100 DM Begrüßungsgeld.

Anstatt daranzu denken, das z.B. alleine das Rentensystem im Westen "euch" eine Rente zahlt, wofür ihr nur einen Bruchteil eingezahlt habt, wird rumgemeckert. Ich habe auch nicht gejammert, das ich bis heute! eine Zwangsabgabe - Solidaritätsbeitrag - zahlen muß. Warum? Weil ich dachte, das es notwendig ist.

So nochmal - Wer dachte nur an sich?

Du scheinst so ein ewig Übergebliebener zu sein.

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matzevalentin  14.07.2019, 06:20
@sirigel

Den Solizuschlag zahlen wir im Osten genauso. Von mir aus hätte es so bleiben können, wie es war. Ich brauch den ganzen kapitalistsichen Budenzauber und das gigantische Blendwerk nicht, wo man den Betrug immer gleich mitkauft. Man muß immer höllisch aufpassen, aus welcher Richtung der Betrug kommt, aber eins ist sicher. Er kommt. Kapitalismus heißt: angeschissen sein. Unsere Rente haben wir in der DDR selber erarbeitet. Bei der Überführung ins Westsystems habt ihr uns zudem beschissen, in dem die Sonderversorgungssysteme liquidiert wurden, mithelfende Ehefrauen leer ausgehen, Künstler, Zirkusleute, Reichsbahner betrogen wurden. Das ist alles dokumentiert. Ihr Westdeutschen habt nur für euch Kasse gemacht, ihr habt gelernt, wenn ich 50 Cent gebe, dann nehme ich 1 Euro zurück. Heute gibt es Drogen an jeder Ecke, Prostitution ist legal, die Justiz kollabiert am Personalmangel, Ausländer bestimmen das Stadtbild, Kitsch wird einem überall hinterhergeworfen, Leute rennen rum wie Assis, weil sie Assis geworden sind. Danke. Euren Westen wollte ich nie geschenkt. Nimm alles zurück!

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sirigel  14.07.2019, 13:26
@matzevalentin

Dann sei doch so konsequent und ziehe endlich in ein Land, das deine Erwartungen erfüllt. (Stereotype Antwort? Mag sein, aber die Richtige)

Das Freie Marktwirtschaft auch ihre negativen Seiten hat, bedingt das System, davor verschließe ich meine Augen nicht.

Das die ehemalige DDR auch manch positive Seiten hatte, wie in jedem anderen Land auch, ist selbstredend. Du scheinst aber eine sehr verklärte Ansicht der ehemaligen DDR zu haben. Wie kann man einen ehemaligen Staat so verteidigen, der mit seinen Bürgern so perfiede umgegangen ist? Es gab bei euch genauso Arbeitslose - sie wurden nur nicht als solche bezeichnet. Ich erinnere mich z.B.an meinen Onkel, der bei Robotron in der Entwicklung tätig war. Er erzählte das er manchmal um 7:30 zur Arbeit ging, um 16:00 wieder nach Hause und nicht arbeiten konnte, weil kein Material zur Verfügung stand.

Prostitution war "nicht öffentlich", aber zu Messezeiten öffnette z.B. eine Levis Jeans oder Wrangler so manche Tür für ein "Tauschgeschäft".

Eure Justiz hatte kein Personalmangel, da gebe ich dir Recht, war ja auch nötig, in so einem Überwachungstaat, bei den vielen politischen Häftlingen. (Gab es im Westen natürlich auch, aber weniger)

Ausländer? Vietnamesen, Kubaner, Chinesen, Nordkoreaner, Angolaner in der DDR , um nur einige zu nennen - schon vergessen? ] Laut Darstellung der DDR-Presse kamen die Arbeitsmigranten zudem in den Genuss einer weltanschaulichen Ausbildung. Im alltäglichen Miteinander mit ihren deutschen Kollegen sollten sie den real existierenden Sozialismus erleben und dieses Gedankengut anschließend in ihre Heimatländer exportieren.

Bis zum Mauerbau verließen jeden Monat tausende junger Ostdeutscher die ehemalige DDR in Richtung Westen. Weil es so toll in der ehemaligen DDR war? Später gab einen Schießbefehl, Tote, Menschen die nur in Freiheit und Selbstbestimmung leben wollten.

Gott sei Dank gab es Ungarn.

Ich bin meinem Onkel, damals Major bei der NVA, sehr dankbar, das wir auf Grund seines Tipps am 29. Juli 1961, nach Holland ausgereist sind und andere Verwandte ebenfalls die "so tolle ehemalige DDR" verlassen konten. Ich konnte dadurch im Westen groß werden. Ich war erst 9 Jahre alt und habe es damals noch nicht verstanden, bin aber froh das meine Mutter den Schritt gewagt hat. Mein Onkel hat es leider bei einem "Panzerunfall" mit dem Leben bezahlt. Ich gedenke an jedem 29. Juli seiner. Die Willkür seines Todes, ist nach der Wende in Stasiakten nachweisbar gewesen.

Ich könnte noch so viel dazu sagen. Versuch du einfach nicht mehr, mir die Vorzüge der glorreiche ehemalige DDR zu vermitteln.

Und nochmal der Tipp: Nimm dein Päckchen und ziehe doch in das Land deiner Wahl, das dir dein Glück wiederbringen kann, dann brauchst du dich nicht nur mit den kapitalistischen Ungerechtigkeiten, sonder auch nicht mit den Annehmlichkeiten des Westens auseinandersetzen.

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matzevalentin  14.07.2019, 13:50
@sirigel

Sagen Sie es doch: Geh nach Nordkorea. Nein. ich bleibe hier und wenn der Linksruck weitergeht, dann wird das MfS noch rehabilitiert. Glauben Sie nicht? Unter Merkel ist alles möglich! Mir geht es um eine wahrheitsgemäße und reale Darstellung der DDR. Ihr habt sie verraten und im Stich gelassen und heute plustert ihr euch auf wie die anderen Staatsverräter. Wie wäre es mal, daß ihr Respekt zeigt gegenüber den DDR-Bürgern, die dageblieben sind? Ihr jedenfalls seid keine Helden, ihr habt aus Feigheit das Weite gesucht, habt euch verdünnisiert, wart krankhafte Narzisten, die nur an sich gedacht haben. Nach mir die Sinflut! OK. Da werden wir sowieso nicht einig. Tut mir Leid, der Tod deines Onkels. Ja, die NVA war ein menschenverachtender Verein, ein bösartiges menschenschindendes Gebilde, politisch-ideologisch überfrachtet. Oft gab es Unfälle, weil Vorgesetzte zu dumm waren und aus der 6. Klasse abgegangen waren. Hoffentlich waren in der Stasiakte die korrekten Ermittlungsergebnisse vorhanden. Ich habe selber gesehen, wie zwei Arme aus den Panzerketten rausragten. Das hat niemanden gestört. Kollateralschäden eben.

Schade, daß die Polittölpel vom Politbüro sich nicht wegen der kriminellen Taten vor dem Volk der DDR verantworten mußten.

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sirigel  14.07.2019, 14:06
@matzevalentin

Ich habe Respekt vor meinen Verwandten die da geblieben sind, nur die kenne ich. Ich habe Achtung vor Menschen, die sich am Neubeginn beteiligt haben. Bei meinen 1 wöchigen Arbeitaufenthaltim Dezember 1989 im KH Beskow - war damals durch die Anäesthesisten hier (Krefeld) und dort in freundschaftlicher Verbundenheit - habe ich mit Hochachtung erlebt, mit welchen Arbeitsbedingungen die Ärzte/Pflegekräfte dort zu kämpfen hatten. Ich kann auch deine Frustration verstehen, bei der Wende ist vieles schief gelaufen. Im Nachherein wußte ich das auch. Aber das du die ehemalige DDR so verbissen verteidigst, kann ichfür mich nur so interpretieren, das es dir persönlich überwiegend gut gegangen ist.

MfS, nein danke.

Ich möchte diesen emotionalen Dialog gerne im neutralen Frieden beenden. Augenscheinlich sind unser Ansichten zu unterschiedlich, als das wir uns irgendwo treffen könnten. Ich wünsche einen schönen Sonntag.

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unterschiedlich, wir hatten das Glück jemanden zu haben mit dem wir immer 1:5 getauscht haben, aber 1:10 war auch durchaus üblich

https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_(DDR)

Auf dem freien Markt wurde die Mark der DDR lange Zeit für etwa 0,2 Deutsche Mark gehandelt; auch dies taugt aber nur sehr bedingt zur Einschätzung der Kaufkraft. Intern wurde mit Hilfe sogenannter Richtungskoeffizienten im Jahr 1988 eine Deutsche Mark 4,40 M gleichgesetzt. Im Durchschnitt erzielten die Kombinate der DDR in den Jahren 1987 bis 1989 für eine aufgewendete Mark im NSW-Export 0,23 DM. Offizieller Kurs war jedoch stets 1:1 – allerdings war eine Konversion von M in DM nur sehr begrenzt möglich. Für genehmigte Reisen in die Bundesrepublik Deutschland konnte zum Beispiel bei der Staatsbank der DDR ein fester Betrag von 15 Mark gewechselt werden.

Hallo

Zwangsumtausch war 1:1. Wenn man beim verlassen der DDR noch Ostmark hatte gab es in denn 80ern dafür 1/10 an der Grenze zurück, in denn Westen mitnehmen durfte man DDR Währung nicht.

"Schwarz" Tauschen war illegal aber es kam schon mal vor das man was mit DM gekauft hat und dann das 5 bis 10 fache an DDR Wechselgeld zurückbekam weil abseits der Intershops und Transitbereiche/Touristenzonen kaum jemand Devisen zum wechseln hatte.

In Leipzig gabs eine offiziele Wechselstube wo man zu Messezeiten 1:4 tauschen konnte und zwar in beide Richtungen