Wie hoch ist der Einstiegsgehalt für einen Ingenieur?

4 Antworten

Ich kann mal meine Erfahrungen berichten, jedoch mit dem Unterschied dass ich an einer Universität studiert habe.

Nach meiner Abschlussarbeit zum Master habe ich mehrere Auswahlverfahren in der Industrie durchlaufen. Mir wurden Einsteigsgehälter zwischen etwa 31000 - 77000€ geboten.

Die meisten lagen aber alle so um die 53000€... Ich denke mal das dürfte ein ganz gutes Angebot sein.

Ziemlich alle Stellen waren an einen Tarifvertrag gebunden!

Es war hierbei nicht entscheidend, welches Studienfach man wo (Uni oder FH) studiert hat, sondern was man letztendlich macht.

Leider habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, dass mir im Vorlauf ein sehr schlecht bezahltes Praktikum als Voraussetzung für die eigentliche Stelle vorausgesetzt wurde mit dem Verweis darauf, dass ein Universitätsstudium zu realitätsfern währe. Inwiefern das auf ein FH-Studium zutrifft, kann ich nicht sagen!

Als kleine Rückfrage an dich: Wie stellst du dir denn den Alltag vor? Eher als Fertigungsingenieur oder eher in die Entwicklung?


gnuman79 
Beitragsersteller
 01.05.2015, 23:39

beides.

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gnuman79 
Beitragsersteller
 01.05.2015, 23:42

und welches Angebot hast du gewählt?

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UFOFreak  02.05.2015, 15:41
@gnuman79

Ich habe ein Angebot gewählt, das ein Einstiegsgehalt von etwa 49,600€ hatte. Mir hat die Stelle einfach sehr zugesagt!

Zwischenzeitlich habe ich auch mal als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Institut gearbeitet. und über 80000€ bekommen. Allerdings hat mir das überhaupt keine Freude bereitet.

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Hallo gnuman79,

Brunel hat einen Tarifvertrag mit verdi! Da kommst Du auf deutlich weniger als 40.000 Euro/jahr. Wenn schon Verleiher, dann rate ich Dir zu einem der mit der IG-Metall einen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Das sind gut 300 Euro mehr pro Monat. Ansonsten kann ich Dir aus eigener Erfahrung nur zu einer vernünftige Festanstellung außerhalb der "Personaldienstleister" raten.


gnuman79 
Beitragsersteller
 02.05.2015, 12:22

ja gut. aber so lange ich keine "vernünftige" festanstellung gefunden habe kann ich ja solange bei einem Dienstleister arbeiten. oder ist das eine schlechte Idee?

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gnuman79 
Beitragsersteller
 01.05.2015, 17:43

da ist mal wieder alles getrennt. Das ist ja das Problem.

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gnuman79 
Beitragsersteller
 01.05.2015, 17:48

zum Beispiel. Ein Bachelorabsolvent bekommt dort 42800€. Für welche Branche oder Unternehmensgröße gilt nun diese Zahl? 

Oder der FH-Absolvent bekommt laut deiner Seite durchschnittlich (Medial) 43533€. Ist damit jetzt ein Bachelor oder Masterabsolvent gemeint?

Ja, damit kann man sich ungefähr eine Vorstellung machen, aber ich hätte schon gerne genau für meinen Fall die Zahlen gesehen. So ein Sonderfall bin ich ja auch wieder nicht ;)

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Diese Durchschnittsangaben für Einstiegsgehälter kannst Du in die Tonne kloppen, sag' ich jetzt einfach mal als langjährig selbständig tätiger Mensch.

Kleine Unternehmen zahlen wenig, große Unternehmen mit festem Personalstamm viel. Vor allem wenn sie exportstark sind.

Brunel ist ja nun so 'n Projektdienstleister/Bodyleaser, im weitesten Sinne. Da würde ich mir ausrechnen, was die mit Dir verdienen können, und entsprechend den Gehaltswunsch ansetzen.

Da der Laden viel in Automotive macht, wirst Du vermutlich auch zumindest teilweise in diesem Bereich eingesetzt. Als "Junior" werden die Dich für max. 400 Euro/Tag an ihre Kunden "verkaufen" können. Und typischerweise gibt es 25 % Overhead-Zeit für Schulungen, Einarbeitungen, die Zeit zwischen Projekten und den Dir zustehenden Urlaub. D. h. idealerweise kann die Firma mit Dir ungefähr 70 Tsd. Umsatz p. a. machen.

Rechne da mal 20 % Handlingaufschlag für die betreuten Projekte von ab, bleiben 56 Tsd. Euro übrig. Dann hat die Firma noch so um die 6-8 % Gemeinkosten, bleiben 52 Tsd. Etwas verdienen wollen die auch. Also würde ich mal vermuten, ein Jahresgehalt um 40 Tsd. Euro wäre realistisch. Denn das sind mit den arbeitgeberseitigen Lohn"neben"kosten etwa 50 Tsd.


gnuman79 
Beitragsersteller
 01.05.2015, 18:00

wow. Danke für die schnelle und so eine informative Antwort

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Jackie251  01.05.2015, 22:52

also bei 40k brutto auf 10k lohnnebenkosten zu kommen ist schon knapp oder?

und ob die für 52-50 also 2000 gewinn im jahr wirklich das ganze risiko der unvermietbarkeit/krankheit tragen, wer weis

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dan030  02.05.2015, 11:35
@Jackie251

Das ganze ist doch eh eine Pi-mal-Daumen-Rechnung. Auf den letzten Euro kann man das nicht von außen abschätzen. Vielleicht kommt die Firma mit weniger PM-Overhead aus, dann sind die Projektnebenkosten niedriger. Außerdem hatte ich die Monate erstmal überschlägig mit 20 Arbeitstagen gerechnet, und manche Monate haben 21 oder noch mehr. Auch kennen wir die exakte Zahl der gewährten Urlaubstage nicht.

Was die LNK angeht: wir liegen branchenübergreifend bei etwa 27 %, wobei ein Ingenieur am Schreibtisch z. B. bei der BG einer niedrigeren Gefahrenklasse zugeordnet wird als z. B. ein Fensterputzer. Also LNK für den Ing. bei 25-26 %, das ist zumindest dimensionsmäßig schon realistisch. Auf die letzten 50 Euro genau kann man das hier eh nicht aufdröseln.

Davon ab: nur weil der potenzielle zukünftige Arbeitgeber knapp kalkulieren muss heißt das noch lange nicht, dass sich ein Bewerber deswegen prostituieren muss. Wir reden hier immerhin über einen FH-Ing. und nicht über den Hartgeldstrich der Billiglohnjobs. Sich mit einer (guten) FH-Ausbildung für unter 40 Tsd. p. a. zu verkaufen würde auch ein Signal an den potenziellen Arbeitgeber aussenden, dass man sich ja selbst eh nichts zutraut. Ein gewisses Maß an Selbstbewußtsein darf ruhig vorhanden sein. Wenn ich mich auf so einen Job bewerben würde/müßte und das Thema Gehalt in die Diskussion käme, würde ich vermutlich dem potenziellen AG ggü. die hier geschriebene Pi-mal-Daumen-Hochrechnung exakt so vortragen und damit meine (Einstiegs-)Forderung untermauern.

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