Wie heißt das heilige Buch der Buddhisten, wo sie die Lehre ablesen können?

4 Antworten

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Ich bin Buddhist und helfe dir gerne weiter.

Bedeutung der Sutras

Wie hier schon richtig erklärt, wurden die grundlegenden Lehren des Buddha nach seinem Tod im so genannten Palikanon schriftlich festgehalten.

Allerdings kennt der Buddhismus keinen allmächtigen Schöpfergott, somit war Buddha kein Prophet und diese Schriften sind keine göttlichen Offenbarungen.

Dadurch gibt es im Buddhismus auch keine göttlichen Gebote, sondern lediglich Anleitungen und Anregungen zur Geisteshaltung, Meditation und Lebensführung.

Buddhistische Sutras

Allerdings entwickelten sich im Laufe der Zeit verschiedene buddhistische Traditionen, wie es ja auch in anderen Religionen zu Spaltungen kam.

Demzufolge erkennen einige Schulen bestimmte Schriften als bedeutungsvoll an, weil sie die Kernpunkte der jeweiligen Lehre untermauern.

Andere Schulen stellen dagegen auch andere Schriften in den Mittelpunkt, um ihre eigene Lehre zu stützen und sehen, andere Lehren als unwichtiger an.

Diese Lehren gehen dann auch gar nicht mehr direkt auf den Buddha zurück, sondern meist auf die Gründer der jeweiligen Tradition.

Im Mahayana-Buddhismus gibt es daher sogar Sutras, die im älteren Theravada-Buddhismus in dieser Form unbekannt sind, oder eben auf spätere Lehrer zurückgehen.

Beispiele

Im Zen-Buddhismus ist das Herz-Sutra von Bedeutung. Zentrale Aussage ist, dass die Dinge keine eigene Substanz haben, sondern "leer" sind.

In der Soto-Tradition des Zen ist zudem das "Shobogenzo" des Gründers Dogen ein wichtiger Teil der buddhistischen Lehre.

Im Nichiren-Buddhismus wird dagegen das Lotossutra in den Mittelpunkt der Lehre gestellt. Auch die Schrift "Rissho Ankoku Ron" gilt als bedeutend.

Im Reines-Land-Buddhismus ist das Amitabha-Sutra eine der zentralen Schriften. In der Jodo-Shinshu ist zudem das "Tannisho" von Shinran wichtig.

Du siehst also, dass jede buddhistische Tradition andere Schriften als wesentlich für den Weg zur Befreiung ansieht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Enzylexikon  01.01.2017, 17:33

Vielen Dank für den Stern. :-)

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Es gibt Schriften, die heißen Pali-Kanon. Es ist eine Textsammlung. Beschrieben werden die Regeln für Mönche, das Leben Buddhas und Kommentare und Erklärungen zur Lehre Buddhas.

Im Buddhismus gibt es kein Dogma und demzufolge auch keine dogamtische heilige Schrift. Buddhismus ist eher eine Lebensweise als eine Religion. Es gibt keine Schrift, die sich an die Gläbigen wendet mit Glaubensvorschriften, Strafen und Sünden etc. Die Lehre ist eher als Empfehlung zu sehen, nicht als Dogma.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pali-Kanon


Neapelgelb  31.12.2016, 16:25

im Buddhismus geht es nicht darum, (an etwas) zu glauben, sondern darum, zu sein.

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Pali Kanon.

Enthält eine menge unrealistische Geschichten, ein paar gute Ansätze innerhalb des neurologischen Bereiches, gute Methoden um sein Ego hinter sich zu lassen und ansonsten nur langweilig indische Mythologie.